Die Welt zu Gast bei Freunden?

Ein paar Sekunden lang Schweigen in einem abgelegenen Waldstück. Plötzlich: Ein Brüllen.Aus zwei sich gegenüberliegenden Richtungen rennen Männer in dumpfen Krachen aneinander.Bis auf Waffen wird alles verwendet, was nur irgendwie weh tut: Faustschläge, Fußtritte, Kopfstöße. Die Veranstaltung dauert nicht länger als zwei Minuten. Anlass für die Begeisterung am seltsamen Hobby ist das “geile Gefühl”.


Hooligans formieren sich in Gruppen wie “München rot”. Im normalen Leben ist man Student, Tischler, Koch oder Bankangestellter. Die Gegner werden übers Handy kontaktiert, nach dem Kampf gibt man sich die Hand oder geht auch mal mit den anderen ein Bier trinken. Soeben geschilderte Handlungen nennt man im Fachjargon auch “Dritte Halbzeit” oder “nicht genehmigte Kampfhandlung”. Sich selbst bezeichnet man als “erlebnisorientierte Fans”. Das Aussehen ist schlicht und unauffällig.


Warum wird man trotz riesiger Verletzungsgefahr Hooligan? Antwort: Um sich das zu erkämpfen, was man im Alltag so selten bekommt: Selbstbestätigung, Respekt, “den Kick”. Oder wie es ein Hooligan selbst beschreibt: “Man geht dahin, um diese Angst zu besiegen. Du bist zwar in einer Gruppe, aber deinen inneren Schweinehund musst du trotzdem allein überwinden. Wer wegrennt, wird verachtet.” Der Kick wird als eine Mischung aus Angst, Nervosität, Aggression und Aggressivität beschrieben. Manche Hooligans koksen, um nach einem Knockout wieder aufstehen zu können. “Man prügelt sich, weil man süchtig ist. Wie der Junkie seinen Schuss braucht, geht der Hool zu seien Kämpfen. Aber der Reiz und das geile  Gefühl nehmen danach einfach ab. Mir gibt es nichts mehr.” So hören sich nach einigen Jahren oft enttäuschte Hooligans an.


Die Öffentlichkeit hat meist nur das eine Bild von Hooligans vor Augen: besoffene, arbeitslose, faschistische Schläger, wie diejenigen, die 1998 während der WM den Polizisten Daniel Nivel zum Krüppel schlugen. Andere distanzieren sich davon. Sie halten die Ideale Kampf Mann gegen Mann und sportliche Auseinandersetzungen hoch. “Wir wissen wer wir sind. Vor tausend Jahren wären wir Helden gewesen.”


Es ist schon interessant, was in unserer Gesellschaft abgeht, wenn man genauer hinschaut. Nach außen brave Bürger verwandeln sich für kurze Zeit in Kampfmaschinen und spielen danach wieder den netten Herrn Biedermann auf der Arbeit oder in der Familie. Man sucht Ehre und Anerkennung. Etwas das dem Leben etwas Farbe bringt. Auch wenn nicht jeder ein gefürchteter Hooligan ist, ein wenig steckt dieses ausrasten Wollen und sich spüren Wollen in jedem. Was der römische Philosoph Seneca sagte ist mehr als zutreffend: “Jede Gewalt hat ihren Ursprung in der Schwachheit”. Als man Jesus verhörte gingen den Leuten die Argumente aus. Sie hatten keinen triftigen Grund gefunden die personifizierte Wahrheit anzuklagen, also schlugen sie ihm ins Gesicht (Johannes 18,12-24). Wie reagierst du darauf wenn dich die Wahrheit konfrontiert? Schlägst du ihr ins Gesicht oder lässt du dich von ihr überführen. Bis heute sind die Worte und Taten Jesu in der Bibel zu lesen und keiner kann ihn ernsthaft anklagen, dafür überführen sie vielmehr uns von unserem moralischen Bankrott. Was für eine Bedeutung haben sie für dein Leben?


Quelle: sueddeutsche.de

Kommentare

  1. ali

    Gehet ein durch die enge Pforte; denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind’s, die auf ihm hineingehen.
    Und eng ist die Pforte und schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind’s, die ihn finden.

    Matth. 7,13-14  
      
    Lieber Leser bleib mal stehen,
    welchen Weg willst Du durchs Leben gehen?
    Welches Ziel hast Du im Sinn:
    Zu Gott im Himmel oder sonst wo hin?

    Scheint das Bild auch provokant,
    sieht es auch aus wie ein fremdes Land,
    so ist der Sinn doch völlig klar,
    schau nun an wie Dein Leben bisher war!

    Welchen Weg hast Du bisher genommen,
    bis wohin bist Du jetzt gekommen?
    Läufst Du auf dem Weg, dem breiten?
    Läßt Du Dich von der Masse leiten?

    Schwimmst Du immer nur mit dem Strom?
    Welchen Wert hat dann Dein Leben schon?
    Gehörst Du vielleicht zu den Kirchenfrommen,
    überzeugt, dereinst in den Himmel zu kommen?

    Vorsicht! Dies allein ist keine Garantie,
    denn danach fragt Gott der Herr doch nie!
    Steht Dein Name im Buch des Lebens?
    Ansonsten mühst Du Dich total vergebens!

    Bezahlst Du schön die Kirchensteuer?
    Ist Dir die Kirche wert und teuer?
    Sieh wie auf dem Kirchenweg die Brücke bricht,
    denn selig macht die Kirche alleine nicht!

    Die Kirche kann bestenfalls nur Hilfestellung geben,
    entscheidend ist mit Gott persönlich zu leben!
    Auch ist der Himmel nicht zu erkaufen,
    entscheidend ist wohin wir laufen!

    Wenn Dein Leben keinen göttlichen Neustart kennt,
    den die Bibel schlicht “Wiedergeburt” nennt,
    so kommst Du nie am Ziele an,
    und dein Leben ist letztlich vertan!

    Drum, lieber Leser, sei gescheit,
    ist der eine Weg auch bequem und breit,
    findet man auch dort an Vergnügen viel,
    so führt er Dich doch nicht ans Ziel!

    Nur wer den schmalen Weg beschreitet,
    bereit ist, das ihn Christus leitet,
    nur wer ankopft, dem tut Jesus auf,
    und ab da nimmt das Leben einen anderen Lauf!

    Führt der Weg nicht zum Kreuze hin,
    so hat das Laufen keinen Sinn!
    Sieh hin, nur dort wartet die Lebenskron
    die für Dich erkauft der Gottessohn!

  2. shalom

    Zu Gast bei Freunden oder Freund zu Gast!

    Ich finde, wenn Freunde Freunde besuchen gehen großartig. Ich persönlich war auch schon mal bei Freunde zu Gast. Aber nehmen wir mal in Augenschein, unter welchen Umstände  ist. Jeden Tag finden irgendwo in der Bundesrepublik zwei, drei oder gar vier Fußballspiele statt. Jedem dieser Spiele wohnen schätzungsweise dreißig- bis vierzig Tausend Besucher bei das ergibt pro Tag grob gerechnet 120.000 – 160.000 Zuschauer. Und wenn wir uns dann einmal fragen, wieviel von den Fußballfans den sonntäglichen Gottesdienst besuchen, dann fallen wir alle aus sämtlichen Wolken. Oder fragen wir mal einen von den viele Fußballspiel-Besucher, was an Ostern oder an Pfingsten geschah, warum Ostern Ostern  heißt oder Pfingsten PFingsten. Ich glaube, von den über 100.000 Fans wissen daraufhin noch keine 1.000 eine befriedigende Antwort darauf. Aber  wer der und der Spieler ist oder wie der Tormann und der Mittelstürmer von 1.FCK oder dem HSV ist, das wissen sie mit Sicherheit ohne Ausnahme alle.
    Ich finde, dass mit dem Fußballspiel reine Götzen-Dienerei getrieben wird. Und Die Spieler sind die heutigen Götzen, die auf den Sportplätze und Stadien laut umjubelt und halbwegs verehrt – also als Götzen regelrech angebetet werden. Ich fInde das Fußßballspiel dermaßen von blöd, weill zweiundzwanzig erwachsene Leute sich um einen einzigen Ball streiten. Wer ist der Größte? – Ich finde keiner von den Spielern. Nur einer ist Groß, nämlich allein Gott im Himmel!  

  3. P

    hooligan

    der artikel trifft im grossen und ganzen zu.
    aphorismen dass gewalt aus schwachheit entspringt, in allen variationen, gibt es hunderte. für mich persönlich kann ich sagen dass ich in der szene aus langeweile unterwegs war.
    vielleicht liegt es auch an meiner emotionalen abgestumpftheit dass ich nicht lange dabei war, aber ein kick hab ich nie gespürt. eher sinnlosigkeit.
                  

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