Gentechnik: Crispr-Entdecker fordern weltweiten Stopp von Embryonenversuchen. Die Gen-Schere Crispr macht Designerbabys zur Realität. Nun gerät der Umgang mit dem Werkzeug außer Kontrolle.

Gentechnik:
Crispr-Entdecker fordern weltweiten Stopp von Embryonenversuchen. Die Gen-Schere Crispr macht Designerbabys zur Realität. Nun gerät der Umgang mit dem Werkzeug außer Kontrolle.

Schon Dürrenmatt wußte “Alles, was einmal gedacht wurde, wird auch gemacht.“ (“Die Physiker“). Das war in den 60ern…
Immer noch furchtbar. Die Sache wird schrecklich aktuell. Wer ist denn diese Welt, die da jetzt handeln soll, und wie? Wo sieht diese Welt noch eine Grenze. Sie ist in der Gottesentfremdung. Die Büchse der Pandora ist geöffnet – es kann gemacht werden und es wird gemacht werden. Machen wir uns doch nichts vor. Als ob irgend jemand das noch verhindern könnte oder wollte.
Der Mensch hat Giftgas entwickelt und es auch angewandt und tut es weiter mit hoher Erfolgsrate.
Der Mensch hat Giftgas und Agent Orange entwickelt und es auch angewandt mit hoher Erfolgsrate.
Der Mensch hat die Atombombe und Minen als hocheffektive Waffen entwickelt und wendet sie auch weiterhin an – ebenfalls hocheffektiv.
Und nun hat der Mensch die Genmanipulation entwickelt – und da soll er sich nun zurückhalten?
Ist jemand ernsthaft der Auffassung, er werde sich an das Verbot halten? Wer nicht von Gott gehalten wird, der fällt ins teuflische Nichts.Humanität ohne Divinität wird zur Bestialität
Wenn der Mensch sich anmaßt Gott zu sein, dann ist apokalyptisches Grauen zu erwarten. Die „Krone der Schöpfung“ ist bereits im Begriff, den gesamten Planeten zu zerstören, da wäre es nur folgerichtig, wenn diese unendlich dumme, egoistische und rücksichtslose Spezies sich selbst endlich vollständig auslöscht. Embryonen zu töten ist ja auch erlaubt. Sogar bis zur 12. Woche. Und Werbung dafür soll auch legalisiert werden. Was ist denn so schlimm daran, wenn jetzt auch noch damit herumexperimentiert wird?

“Greifen wir mit solchen Eingriffen zu sehr in eine perfektionierte Schöpfung ein? Sind wir in der Gefahr zu „verschlimmbessern“?

Die Schöpfung ist nicht mehr perfekt. Es gibt beispielsweise eine Vielzahl von Erbkrankheiten, es gibt Krebs und vieles mehr. Ich habe keinen Zweifel, dass biomedizinische Forschung positive Ziele verfolgen und auch erreichen kann. Ein Beispiel wäre die gentechnische Veränderung von Köperzellen zur Heilung von Krebs. Da habe ich nichts dagegen, denn der Kranke stimmt ausdrücklich zu und seine Nachkommen werden davon nicht beeinflusst – der letzte Punkt ist wichtig. Andererseits besteht auch die Gefahr, dass wir auf eine negative, schädliche Weise in die Schöpfung eingreifen. Das gilt nicht nur für Gentechnik, sondern für alle technischen Anwendungen.

„Der Wunsch, den Menschen nach eigenen Vorstellungen zu züchten, ist uralt.“

Der Mensch greift schon lange in die natürlichen Prozesse ein. Wir nehmen Medikamente, operieren, bauen Prothesen. Ist die Genveränderung da nicht der verständliche nächste Schritt?

Wissenschaftlich gesehen ist das der nächste Schritt und ich bin der Überzeugung, dass es sowohl bei Bakterien als auch bei Pflanzen und Tieren gentechnische Anwendungen gibt, die ethisch unbedenklich sind. Allerdings wird bei der Anwendung auf die Veränderung der Keimzellen des Menschen, so wie das bei den chinesischen Zwillingen erfolgte, eine Grenze überschritten. Es ist die Grenze zur Menschenzucht. Der Wunsch, den Menschen nach eigenen Vorstellungen zu züchten, kam nicht erst als furchtbare Ausgeburt der Nazi-Ideologie in die Welt. Solche Ideen sind uralt, die gab es schon in der Antike. Zurecht lehnen viele meiner Kollegen jeden Eingriff in das Erbgut von Keimzellen oder Embryonen ab. Das mögliche Missbrauchspotential ist erschreckend.

Genveränderung kann auch einen unglaublichen Gewinn bedeuten, beispielsweise wenn, wie im vorliegenden Fall, das HI-Virus an der Ausbreitung gehindert werden kann. Für viele Eltern könnte es eine große Erleichterung sein, ein potentiell krankes Kind noch vor der Geburt „heilen“ zu können. Sollte auch das ein Aspekt sein, den wir als Christen bedenken?

Zunächst: Das HI-Virus kann dadurch nicht in seiner Ausbreitung gehindert werden, bestenfalls kann die Ansteckungswahrscheinlichkeit der genmanipulierten Kinder durch das Virus verringert werden. Nun wäre das trotzdem ein gutes Ziel. Dass Eltern das wünschen, ist verständlich.
Aber ich möchte mit einigen Gegenfragen antworten: Heiligt der Zweck die Mittel? Wieviele ungeborene Menschen dürfen wir auf dem Weg der Entwicklung der notwendigen humanmedizinischen Gentechnologien töten? Ich erinnere daran, dass auch die Entsorgung eines misslungen genetisch veränderten Embryos im Labor die Tötung eines Menschen ist. Welche Risiken dürfen wir zur Erreichung positiver Ziele eingehen, konkret: Welches Missbrauchspotential der entwickelten Techniken dürfen wir in Kauf nehmen? Welche Entscheidung über die genetische Ausstattung noch ungeborener Generationen dürfen Arzt und Eltern treffen? Darf ich noch eine provozierende Frage anschließen: Gibt es das bedingungslose Recht eines Elternpaares auf ein gesundes Kind, koste es, was es wolle?
Ethische Entscheidungen sind immer Güterabwägungen. Meines Erachtens führt eine solche Güterabwägung zur Ablehnung der Genmanipulation an Keimzellen und Embryonen des Menschen.
Im Übrigen habe ich keinen Zweifel daran, dass wir Christen zum Heilen und Helfen berufen sind, nicht umsonst sind Krankenhäuser in Europa eine christliche Errungenschaft.

Immer wieder ermuntert uns die Bibel, selbst unseren Verstand zu benutzen. Paraphrasiert kann das als Ermunterung zur Forschung verstanden werden. Sollten wir als Christen dann überhaupt Angst haben, zu weit zu gehen?

Meine Aufgabe als Biowissenschaftler ist es, die Schöpfung zu erforschen. Tatsächlich meine ich, dass dies ein Auftrag Gottes für mich ist. Ich habe Freude daran, Gottes geniale, überaus erstaunliche Werke zu erforschen. Dazu benutze ich auch gentechnische Methoden. Außerdem bin ich überzeugt, dass Gott Freude daran hat, mich bei meiner Forschung zu begleiten. Trotzdem können wir als Wissenschaftler zu weit gehen. Meiner Meinung nach ist mein chinesischer Kollege Jiankui He zu weit gegangen. Ich darf als Wissenschaftler eben nicht alles tun, was technisch möglich ist. Aber das ist keine Frage der Angst, sondern eine Frage der Verantwortung. Meine wissenschaftliche Arbeit geschieht in der Verantwortung vor Gott, vor den Menschen und vor Gottes Schöpfung, Gott helfe mir dabei.

Siegfried Scherer leitet den Lehrstuhl für Mikrobielle Ökologie an der Universität München am Department für Grundlagen und Biowissenschaften. Er forscht mit gentechnischen Methoden an Krankheitserregern und hat über 200 wissenschaftliche Fachartikel veröffentlicht. Sein besonderes Interesse liegt im Spannungsfeld zwischen Naturwissenschaft und christlichem Glauben.” Jesus.de

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