Borderline!

Wer denkt, dass “Ritzen” bloß eine Modebewegung unter Jugendlichen ist, hat sich geschnitten. Auch berühmte Stars, die wir täglich in den Medien sehen und zu denen wir vielleicht insgeheim aufschauen, haben selbstverletzendes Verhalten, ausgelöst durch Ängste und Zwänge. Viel kreatives Potential, dass sich über unsere Weltbühnen ergießt, ist lediglich einer Quelle psychischer Not entsprungen und löscht das Bild von unseren leuchtenden Sternchen. Neben Amy Winehouse, Robbie Williams, Angelina Jolie, Romy Schneider, Janis Joplin, Marilyn Monroe, Sid Vicious und Kurt Cobain gehören auch viele berühmte Schriftsteller wie z.B. Karl May zu dem Ensemble der Borderliner. Sogar das seelische Innenleben von Lady Diana und König Ludwig II. soll von einer solchen Erkrankung gekrönt gewesen sein. Menschen mit einer Borderline-Störung treffen wir in absolut jeder Gesellschaftsschicht…

Die medizinische Keule:
Borderline ist eine tiefgreifende, bis an die Wurzeln des Ichs reichende Verunsicherung über die eigene Identität. Meistens wurde bei den Betroffenen in der Kindheit die Ich-Grenze traumatisch weit überschritten. Das kann körperliche und emotionale Misshandlung, sexueller Missbrauch, starke Vernachlässigung oder der Verlust von Bezugspersonen gewesen sein. Um mit dieser für sie lebensbedrohlichen und intimverletzenden Erfahrung keinen Kontakt mehr zu haben, bleibt den Betroffenen nur noch die Möglichkeit zu verdrängen und sich innerlich abzuspalten. Sie entwickeln ein Verhalten, das es ihnen ermöglicht “sich selbst zu überleben”. Die Seele zerreißt und eine Art Taubheit übernimmt ihren Platz. Fühlen kann man sich nur noch in kontrollierbaren Extremen. Der Borderliner tut alles, um die verbotene Zone in sich nicht wieder spüren zu müssen. Aktivierende und somit unaushaltbare Reize von Außen auf dieses Gebiet werden meistens in Form von selbstverletzenden Verhalten entladen (triggern). Andere typische Merkmale dieser Persönlichkeitsstörung sind starke emotionale Schwankungen, Instabilität des Selbstbildes, Angst vorm Alleinsein und Verlassenwerden, Drogenmissbrauch und Schwarz-Weiß-Denken. Außerdem bilden Borderliner eine hohe Sensibilität für ihre Umwelt aus, haben ein ausgeprägtes Anpassungsvermögen und sind oft überdurchschnittlich kreativ.
Wird der Leidensdruck für die Betroffenen zu stark, ist eine Therapie unausweichlich, doch die Patienten können sich ihrem seelischem Erleben nur schwer stellen. Hier ist eine Aufarbeitung fast unmöglich, aber genau diese stellt den Boden der Genesung dar, denn das Gegenmittel bei Borderline ist die eigene Entwicklung. Nicht selten enden Borderliner daher in Drogenabhängigkeit, Burnoutsyndromen oder im Suizid. Durch die Überlappung von Symptomen anderer psychischer Krankheiten wird Borderline häufig spät diagnostiziert.  

Jesus, der Allesüberwinder:
Ich selbst leide unter einer schwach ausgeprägten Form von Borderline. Früher habe ich versucht mir das Leben zu nehmen oder zerstörte mein Dasein durch Drogen, SVV, Arbeitssucht und anderen selbstschädigenden Aktionen. Doch irgendwann nahm ich Jesus in mein Leben auf, und das hat mich gerettet. Jesus hat es geschenkt, dass ich “Kontakt” zu mir selbst bekommen konnte und vor tiefen Verletzungen in meiner Seele nicht weiter weglaufen muss. Er berührte meine wunden Stellen mit viel Geduld, weil ich echt Angst davor hatte. Lange Zeit war Jesus der einzige, den ich überhaupt an mich ranließ. Aber mit ihm zusammen habe ich viel verarbeitet und mich auch gut entwickelt.
Heute erlebe ich durch bestimmte Auslöser noch immer mal “Flashbacks” meiner alten Verletzungen. Die versklaven mich sozusagen in selbstzerstörendes Verhalten oder Isolation. Doch meistens erinnere ich mich dann ganz bewusst an das Erlösungswerk Jesu Christi. Das wirkt beim Triggern wie ein Blitzableiter. Seine allumfassende Vergebung hält jeden Teufelskreislauf auf, und ich kann ungestört weitergehen. Oft schütte ich Jesus mein Herz aus und lese auch viel in der Bibel, weil es meine Gedanken nahe an der Wahrheit hält…. Wenn ich dann trotzdem in einen “Film” gerate, kann ich den heute besser ertragen, weil ich weiß, dass ich vollkommen in Jesus geborgen bin. Manchmal denke ich an das Meer aus der Bibel, das sich für die fliehenden Menschen aus Ägypten geteilt hat. Dadurch bringe ich das Vertrauen auf, trotz Todesangst und Misstrauen mit Leuten dann zu reden. So hat sich das Meer für mich schon oft geteilt….

Von der vagen Ahnung meiner inneren Not bis hin zu diesem klaren öffentlichen Artikel sind seeeeeeeehr viele Jahre ins Land gezogen, aber Jesus hat mich nie losgelassen und ist mir immer treu geblieben. Ihm widme ich diesen Text. Hoffentlich ist er für andere Betroffene und Angehörige ein erster Schritt aus der Borderlinezone in Richtung gelobtes Land, in dem nur noch Milch und Honig fließen…. Jesus ist der Weg.


“Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.” (Johannes 8, 12)

Kommentare

  1. Gundula

    Ich habe auch Borderline, und ich sehe das leider ganz anders. Ich versuche, seinen Gesetzen zu folgen, aber ich schaffe es einfach nicht. Ich glaube, die sind für glückliche Menschen geschaffen, denen eh schon alles gelingt. Da ist es einfach, die Gebote zu halten. Als Borderlinerin: Wie soll ich den anderen lieben, wie mich selbst wenn ich mich selbst nicht liebe? Selbstverletzung ist Sünde, Sex ist Sünde, Todessehnsucht ist Sünde….alles was mich oder meine Symptome ausmacht, ist Sünde. Ich habe mir die Krankheit nicht ausgesucht. Und nun werde ich nach meinem Tod auch noch dafür betraft? Wie fair ist das?

  2. Jovanovic jovan

    Hallo ich habe gott sei dank diese seite gefunden und danke Gott Jesus das er meine gebete erhört hat. Bevor ich aber jesus kenenhelernt bessergesagt in ihn mein leben gerufen habe war mein leben eine reines höllenleben streit eidersucht kein vertrauen in personen paranoid gedanken angst verlassen zu werden aber ich dachte das dass alles ok war wie ich gedacht habe oder mich benommen habe. Kein gutes verhältniss zur eltern. Hass starke Trauer und Leid bessergesagt havebich mich selber bemitleidet hatte ich in meinen herzenen sowohl auch das gefühl nach Geborgenheit Liebe und Anerkennung bis ich dank Gott jesus in meinen herzen annerkannt habe war alles gut und verspührte so ein tiefen frieden und liebe und war zum ersten mal in meinen leben froh aber dann als gottes Geist nicht erfüllt war begann plöztlich eine Angst und das gefühl durchzudrehn.jesus wollte mir zeigen das ich an einer sehr weitverbreiteten Krankheit leide . Fakt war Borderline Störung emotionsle instabile ich habe geweint und wusste das die krankheit schlimm war. Meine brüder und schwestern in der gemeinde haben mir immer gesagt das dss gott stärker und größer als jede krankheit dieser welt.Ja mal jetz zum Punkt zu kommen ich hab extremes problem mit den glauben und ob ich jesus anerkannt habe ist das bei borderliner normal das sie so denken . Was mir aber gott aufs herz gelegt hat das wir eine gruppe bilden und anderen menschen beruhigen können mit gottes wort vor allem zum glauben zum bringen jeder mensch braucht jesus aber wir borderliner noch mehr. Schreibt mir Bitte zurück

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