Leben wir alle in einer “Stadt der Blinden”?

Ein dramatischer Film, mitten ins Gesicht einer völlig aus den Fugen geratenen Welt: Wie aus dem Nichts erblindet
plötzlich ein Fahrer der in Staus wartenden Autos – er kann nicht wieder
starten, hört wildes Hupen und Beschimpfungen. Und der Samariter, der ihn
zu seiner Wohnung fährt, entpuppt sich als Dieb, der den Wagen stiehlt. So
beginnt eine unheimliche Epidemie im Thriller "Die Stadt der Blinden":
Nach dem Romanerfolg (1995) des portugiesischen Nobelpreisträgers José
Saramago hat der brasilianische Regisseur Fernando Meirelles die
Geschichte einer Massenerblindung jetzt herausragend verfilmt.dpa
Der schockierede Film spielt in einer geschäftigen, gesichtslosen und fahlen Stadt.Sinnbildlich stellt sie unseren sinnlosen Alltag dar.In einer ungewöhnlich deutlichen Bildsprache werden in diesem Schocker der Egoismus,der brutale Materialismus
unserer modernen Alltagswelt gezeigt.Eine wahrhaft pessimistische Gegenwartsanalyse zur rechten Zeit.Weiter schreibt der Kommentar von dpa:"
Dabei ist es ein uraltes spirituelles Motiv, dass der heute 85- jährige
Autor Saramago verwendet hat: Die Idee von "blinden Sehern" – von
Menschen, die nicht mit den Augen das Wesentliche erkennen – gab es schon
in der griechischen Antike. Und in der Bibel sagt Jesus über einen Mann:
"Er ist blind, weil an ihm die Macht Gottes sichtbar werden soll"
(Johannes 9, Vers 3).
Gleich zu Beginn erlebt man, wie ein Arzt (Ruffano) – namenlos wie jede
der Figuren – versucht, eine Diagnose für den nur noch weißes Licht
wahrnehmenden Autofahrer (Yusuke Iseya) zu finden: Er tippt auf
psychosomatisch bedingte "Agnosie". Ob das nicht mit "Agnostizismus"
verwandt sei, fragt ihn seine Frau (Moore) – mit Ignoranz und Mangel an
Glauben nämlich. Bald erblindet die ganze Stadt. Eine Gruppe wird von
militanten Ordnungskräften in einer Quarantänestation zusammengepfercht –
ohne genügend Essen, Medikamente und Toiletten.
Einzig die fürsorgliche Arztfrau kann sehen, für ihren Mann und die
anderen wird sie zu einer Art Führerin der Liebe. In der Anstalt
verdichten und verdeutlichen sich nämlich die Stärken und Schwächen der
Menschen: Eine Hure entdeckt Muttergefühle für ein Kind, man genießt die
Sonnenstrahlen auf dem Gesicht, teilt seinen Proviant. Doch vor allem
kommt es zum gnadenlosen, tödlichen Kampf um Macht und Essen: Der selbst
ernannte "König" von Block drei (Garcia Bernal) erweist sich als brutaler
Diktator, der Lebensmittel nur gegen Sexorgien mit den Frauen herausrückt.
Schließlich wandelt sich jeder der Gefangenen – Selbsterkenntnis, Einsicht
in individuelles Handeln und humanes Miteinander gelingen. Wie im Märchen
öffnet sich der Weg zum Neuanfang in die verlassene, verwüstete Stadt. Und
die wirkt auch nicht mehr anonym, sondern lebenswert und barock. Gemeinsam
besuchen die in der Finsternis Geläuterten eine alte Kirche."
Matth.15,29 hat die Antwort:
" 29 Und Jesus ging von dort weiter und kam an das Galiläische Meer und ging auf einen Berg und setzte sich dort. 30 Und es kam eine große Menge zu ihm; die hatten bei sich Gelähmte, Verkrüppelte, Blinde, Stumme und viele andere Kranke und legten sie Jesus vor die Füße, und er heilte sie, 31 so daß sich das Volk verwunderte, als sie sahen, daß die Stummen redeten, die Verkrüppelten gesund waren, die Gelähmten gingen, die Blinden sahen; und sie priesen den Gott Israels. " 

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