Das, was gestern geschehen ist, beweist mir, was ich vor fast 50 Jahren selbst erlebt habe: Das Böse braucht kein Motiv. Die Frage nach dem „Warum“ ist nicht beantwortbar, denn das Böse ist die grundsätzliche Natur des Menschen. Vor fast 50 Jahren brach mir ein junger Mann, vielleicht war es ein Jugendlicher – denn ich war erst fünf Jahre – mir die Knochen. Einfach so! Es machte ihm Spaß und er lachte vor – welcher Motivation auch immer. Seit diesem Erlebnis habe ich meinen Glauben an „das Gute im Menschen“ verloren – es existiert nicht!
Sicher tun viele Menschen auch viel Gutes! Aber die Kraft, Gutes zu tun kommt nur daher, dass man Gutes empfangen hat. Wer viel Liebe empfängt, gibt sie auch gerne weiter – nur in einem etwas schwächeren Maße wie er es selbst empfangen hat. So sind wir alle, so bin auch ich. Es ist wie ein Pendel, es bleibt irgendwann einmal stehen. Schlechtes zu tun braucht kein Motiv und keine Kraft, das liegt in unserer Natur. Keinem Kind muss beigebracht werden, Schlechtes zu tun, man muss als Eltern viel Energie investieren, Gutes beizubringen und viel Liebe zu geben.
Wie kommt man raus aus diesem Dilemma? Schön wäre es, wenn man eine unendliche Quelle der Liebe anzapfen könnte, aus der man empfangen kann! Dann hat man eine Quelle, aus der man schöpfen, und Liebe weitergeben kann. Über die Jahre habe ich erfahren, dass es diese Quelle gibt! Diese Quelle gibt es in Gott, der die Menschen so sehr geliebt hat, dass er seinen eingeborenen Sohn gegeben hat. Wer erkennt und weiß, welchen Preis Gott bezahlt hat, um ihn zu erlösen von der Macht dieses Bösen, hat die unendliche Quelle der Liebe erkannt, aus der man schöpfen kann, um diese weiterzugeben.
Quelle
