Der Mensch, den Jesus liebte

Sicher, Jesus Christus sieht jeden Menschen gleich, und er liebt sie gleich. Er liebt die Menschheit, mag man sagen. Er liebt die Kleinen und die Großen, die Armen und die Reichen, die Starken wie die Schwachen. Dennoch blitzt immer wieder hervor, dass sein Herz brach für eine besondere Art von Menschen:

Jesus liebte den Enthusiasten, den Mensch der wusste auf welcher Seite er war und sich selbst mit dem ganzen Herzen in den Kampf warf. Er liebte energiegeladene Aktion, wie bei den Männern, die auf das Dach kletterten und einen Weg für ihren behinderten Freund freischlugen, oder einen Zachäus, der seine Würde vergaß und sich auf einen Baum schwang. Er liebte den großzügigen Geber. Alle vier Evangelien zitieren ihn mit: “Der sein Leben liebt, wird es verlieren. Wer es aufgibt, wird es gewinnen.” Es fasst seine Einstellung zum Leben zusammen. Er segnete den Mann, der an die Tür hämmerte bis er eine Antwort bekam. Er suchte Menschen die diese Art von Entschlossenheit zeigten. Er lobte die Witwe, die den ungerechten Richter solange belästigte, damit er Recht übe. Er mochte es nicht, wenn man sich nur um die eigene Sicherheit kümmerte oder sein Talent verbarg. Es sind die Friedensstifter, die er segnet, nicht die Friedenserhalter. Gut sein heißt in seinen Augen nicht normal sein, sondern positiv aktiv und treu zu sein. Das ist die Art Mensch, die sein Herz bricht.

Er liebt alle gleich, doch sein Herz zerbrach für die, die ihre Schwachheit anerkannten und ihm die ganze Ehre gaben, sich voll aufopferten und ihre Lebenseinstellung überdachten, darüber meditierten, dass sie eigentlich unfähig sind, irgendetwas zu tun außerhalb der Gnade Gottes. Ernsthaftigkeit von ganzem Herzen. Keine schaumige Leichtsinnigkeit, kein künstlich aufgesetztes Lächeln. Echte Hingabe, die anderen Menschen Hoffnung bietet.

Warum muss man darüber Worte verlieren? Weil heute kein Mensch mehr diese Einstellung verkörpert. Wir leben nur noch verschwenderisch, selbstsüchtig, auf uns zentriert und sind am wenigsten bereit, Wege breit zu schlagen für andere. Lustlos und getrieben von Masse und der Gier nach Brot und Spielen. Gutmenschtum reicht uns, doch Jesus Christus wollte keine Gutmenschen, die möglichst wenig kaputt machen, sondern Menschen, die möglichst viel aufbauen. Unsere Gesellschaft ist nur noch aus auf Konsum, nicht auf Geben, und genau das ist es, was Jesus verurteilte. Wir stecken in einem Dilemma: Solange wir Wohlstand und persönlichen Frieden haben ist uns unser Nächster egal, und wenn es darum geht, Wohlstand und persönlichen Frieden aufzubauen, ist der Nächste noch egaler. Siehe die Jugend in England.

Francis Schaeffer sagte schon vor 30 Jahren folgenden Satz über unsere degenerative Wertelosigkeit: “Die schwachen humanistischen Ideale genügen für unsere Generation nicht und werden auch in der Zukunft nicht ausreichen. … Wenn die wirtschaftliche Rezession weiterschreitet, wenn die Angst vor dem Verlust des eigenen Friedens und Wohlstandes zunimmt, wenn Kriege und Kriegsdrohungen häufiger werden, wenn Gewalt und Terrorismus sich weiter ausdehnen, wenn Nahrungsmittel und Rohstoffe in der Welt zunehmend knapper werden… Wenn diese Dinge auf Menschen zukommen, die nur die Werte ‚persönlicher Friede’ und ‚Wohlstand’ haben, werden sie zermalmt werden… ” Das klingt fast prophetisch. Es ist ein Bild der heutigen Gesellschaft, das Schaeffers hier in ein paar Worte kleidet: die Menschen heute sind nicht mehr aktiv und stehen enthusiastisch füreinander ein, reißen andere mit und geben ihnen Hoffnung, nein, sie leben nur noch für sich, ihren Wohlstand und dem persönlichen Frieden. Es ist genau das Bild, was die Bibel schon längst in Worte fasste:

Das ganze Haupt ist krank, das ganze Herz ist matt. Von der Fußsohle bis zum Haupt ist nichts Gesundes an euch, sondern Beulen und Striemen und frische Wunden, die nicht gereinigt noch verbunden noch mit Öl gelindert sind. Jesaja 1, 5-6

Wir sehen heute nichts mehr von denen, die das Leben liebten indem sie anderen Menschen ihre Liebe zeigten. Nur noch: “Ich bin ein ziemlich guter Mensch.” von Lena Meyer-Landhut oder “sei doch so, wie du bist” von Lady Gaga. Doch es sollte Vorsicht geboten sein: Sie ruhen vielleicht alle aus auf der Liebe Gottes. Er hat sie ja alle gleich lieb. Oder doch nicht? Was Gott auf jeden Fall hasst ist das Charakteristikum unserer westlichen Ignoranzkultur: die grenzenlose Selbstliebe und unendliche Selbstgerechtigkeit. Das wird er einmal alles zermalmen. Ganz sicher! Dadurch entziehst du dich freiwillig seiner Errettung. Es hilft nur einzusehen: Er ist Herr, er hat sich völlig aufgeopfert, und du wirst dich einmal vor ihm beugen. Ebenfalls sicher! Jetzt ist die Zeit um umzukehren…

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