14. Dez. 1900 – Der Physiker Max Planck stellt mit seiner Quantentheorie ein grundlegend neues Denkmodell vor.

23. April, 1858, ein kleiner Junger erblickt das Licht einer Welt, die er einmal mit seinen wissenschaftlichen Erkenntnissen revolutionieren wird. Seine Eltern geben ihm den Namen Max. Sein Urgroßvater und sein Großvater waren beide Theologieprofessoren in Göttingen, sein Vater war Juraprofessor. Das Kind wird später einmal Vater von 2 Söhnen und 2 Töchtern sein. Im Alter von 86 Jahren, am 23. Januar 1945, wird es erleiden müssen, dass sein letztes noch lebendes Kind, sein ältester Sohn wegen Beteiligung am Attentat auf Hitler hingerichtet wird. Jetzt jährte sich der Geburtstag dieses Kindes, das in die Familie Planck hineingeboren wird.

Mit 16 schließt Max Planck die Schule ab. Er studiert gegen den Rat des Physikers Philipp von Jolly Physik. Es sei schon alles erforscht in der Physik, es gelte nur noch einige Lücken zu schließen, meinte Jolly. Max Planck widersprach ihm nicht, entgegnete aber, er wolle kein Neuland entdecken, lediglich die Fundamente der Wissenschaft besser verstehen, vielleicht auch vertiefen, so damals der angehende Student der Physik.

Heute tragen zahllose Institute seinen Namen. Sein Verständnis für die Wissenschaft und seine Erkenntnisse waren es, ohne die die heutige Welt undenkbar wäre. Mit seiner Geburtsstunde ist die Geburtsstunde der Quantenphysik untrennbar verbunden. Laser, Mikrowellen, Mikroelektronik, Mikroprozesser und PCs hätten ohne seine wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht entwickelt werden können.

Die Gültigkeit der klassischen Physik, die er vervollkommnen wollte, wurde durch ihn wider Willen in ihrer Begrenztheit erkannt. Er sagte selbst: „Meine vergeblichen Versuche, das Wirkungsquantum irgendwie der klassischen Theorie einzugliedern, erstreckten sich auf eine Reihe von Jahren und kosteten mich viel Arbeit.“ Planck öffnete die Tür zu einer Physik, die zu einem neuen Verständnis unserer Wirklichkeit und ihrer naturwissenschaftlichen Gesetze führte: Das Planck’sche Wirkungsquantum wurde als richtungsweisender Schritt in die Quantentheorie zum „Quantensprung“ für die Wissenschaft und Menschheit. Licht wird nur in winzig kleinen Paketen, in Quanten abgegeben, erkannte er und beschrieb die dafür charakteristische Konstante, das „Wirkungsquantum“. Im Jahr 1919 erhielt er als Anerkennung für seine wissenschaftlichen Leistungen den Nobelpreis für Physik.

Das Planck’sche Wirkungsquantum, das Planck 1900 bei der Erforschung elektromagnetischer Strahlungsgesetze verwendete, wurde als universelle, fundamentale Naturkonstante in die Welt der Physik eingeführt. Ohne die Erkenntnisse von Max Planck wäre das heutige Verständnis und Vordringen in den Mikrokosmos kaum möglich geworden. Er öffnete einen neuen Raum der Erkenntnis, der sich in allen Naturwissenschaften niederschlug, von der Physik über die Chemie, Biologie, Medizin bis hin zu den Ingenieurwissenschaften und der Technik. Er gehörte aber auch zu den ersten, die die Bedeutung der Relativitätstheorie erkannten und leistete selbst wesentliche Beiträge zur Ausarbeitung der Speziellen Relativitätstheorie. Seine Erkenntnisse führten ebenso wie die Erkenntnis von Albert Einstein zu einer Relativierung der klassischen Physik und öffneten eine neue Dimension der wissenschaftlichen Erkenntnis.

Max Planck, der nicht nur als großer Wissenschaftler und Wegbereiter der modernen Physik, sondern auch als Nonkonformist gilt, charakterisierte das Verhältnis von Wissenschaft zu Atheismus und Gott in seiner charakteristischen Weise: „Gott steht für den Gläubigen am Anfang, für den Physiker am Ende aller Dinge.“ Werner Heisenberg, Träger der Max Planck Medaille, der mit Hilfe des Planck’schen Wirkungsquantums die Unschärferelation aufstellte, formulierte dies so: „Der erste Schluck aus dem Becher der Wissenschaft führt zum Atheismus, aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott.“ www.iguw.de/

Max Planck: “Meine Herren, als Physiker, der sein ganzes Leben der nüchternen Wissenschaft, der Erforschung der Materie widmete, bin ich sicher von dem Verdacht frei, für einen Schwarmgeist gehalten zu werden. Und so sage ich nach meinen Erforschungen des Atoms dieses: Es gibt keine Materie an sich. Alle Materie entsteht und besteht nur durch eine Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingung bringt und sie zum winzigsten Sonnensystem des Alls zusammenhält. Da es im ganzen Weltall aber weder eine intelligente Kraft noch eine ewige Kraft gibt – es ist der Menschheit nicht gelungen, das heißersehnte Perpetuum mobile zu erfinden – so müssen wir hinter dieser Kraft einen bewußten intelligenten Geist annehmen. Dieser Geist ist der Urgrund aller Materie. Nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre, Wirkliche – denn die Materie bestünde ohne den Geist überhaupt nicht – , sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre! Da es aber Geist an sich ebenfalls nicht geben kann, sondern jeder Geist einem Wesen zugehört, müssen wir zwingend Geistwesen annehmen. Da aber auch Geistwesen nicht aus sich selber sein können, sondern geschaffen werden müssen, so scheue ich mich nicht, diesen geheimnisvollen Schöpfer ebenso zu benennen, wie ihn alle Kulturvölker der Erde früherer Jahrtausende genannt haben: Gott! Damit kommt der Physiker, der sich mit der Materie zu befassen hat, vom Reiche des Stoffes in das Reich des Geistes. Und damit ist unsere Aufgabe zu Ende, und wir müssen unser Forschen weitergeben in die Hände der Philosophie.”

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