Am 25. April 1719, also vor genau 300 Jahren, erschien »Robinson Crusoe« von Daniel Defoe. Der »erste englische Roman« war so erfolgreich, dass im ersten Jahr vier Auflagen erschienen. Das Werk gehört zu den größten Bucherfolgen der Weltliteratur.
Der Inhalt des Romans ist allgemein bekannt: Robinson wird als Schiffbrüchiger auf eine unbewohnte Insel verschlagen und kämpft 28 Jahre lang ums Überleben.
Daniel Defoe war ein frommer Mann reformierten Glaubens. Sein wichtigstes Anliegen war nicht die Unterhaltung seiner Leser, sondern die Unterweisung im christlichen Glauben und die Verehrung Gottes, wie er im Vorwort betont. Die Geschichte Robinsons ist eine bildliche Darstellung des Weges in die Gottesferne und der gnädigen göttlichen Rettung.
Nachdem der Romanheld sich bewusst von Gott abgewandt hatte, fand er sich in einer hoffnungslosen Situation wieder – vereinsamt, krank und ohne Hilfe: »Ich bin in die Hand der göttlichen Gerechtigkeit gefallen, und niemand ist da, mir zu helfen und mich zu hören. … Dann rief ich aus: »Herr, sei meine Zuflucht, denn ich bin in großen Not.« Er sagt dann weiter: »Das war das erste Gebet, wenn man es so nennen kann, das ich seit vielen Jahren sprach.« Indessen wurde ihm bewusst, dass die einsame Insel nicht das größte Problem war: »Jetzt blickte ich auf mein voriges Leben mit solchem Grauen zurück, und meine Sünden schienen so grässlich, dass meine Seele nichts von Gott erflehte als nur die Erlösung von der Last der Schuld, die mich ganz zu Boden drückte.« Seine scheinbare Ausweglosigkeit trug dazu bei, Gottes Gnade zu finden und »Gott dafür zu danken, dass er mich an diesen Ort gebracht hat«.
Gerrit Alberts
Ließe ich mich nieder am äußersten Ende des Meeres, auch dort würde deine Hand mich leiten und deine Rechte mich fassen.
Psalm 139, 9-10