Bereitet die Evangelische Kirche zum Luther-Jubiläum 2017 ihre endgültige Beerdigung vor?

„Der Protestantismus ist ein Produkt der Neuzeit. Er hat den Kapitalismus befeuert, die Moral popularisiert und dem Zeitgeist in der Kirche Tür und Tor geöffnet. Die neuen familienpolitischen Leitlinien, welche eine Expertenkommission der EKD erarbeitet hat, zeichnet eine schockierend unideologische Alltags- und Realitätsnähe aus.
Die Idee, dass Ehepaare zusammenbleiben, bis der Tod sie scheidet, wird als nostalgischer Wunsch relativiert. Auch was Gott gefügt hat, wie es vor dem Altar so schön heißt, kann der Mensch scheiden. Dass das in den säkularisierten Gesellschaften des Westens so gehandhabt wird, ist zweifelsfrei, ob die Kirche als Schwergewicht des Normativen dies nun kampflos zur Prämisse ihrer Familienkonzepte machen soll, ist diskussionsfähig.
Was an den Kirchentagen mit popkulturellem Kitsch begann und mit der Talkshow-Theologie von ehemaligen Pfarrern und Bischöfinnen fortgesetzt wurde, findet nun einen neuen Höhepunkt in diesem Papier der EKD: Die Verweltlichung des Protestantismus erscheint perfekt.
Die Relativierung von allem und jedem, der vorauseilende Gehorsam dem Wertewandel gegenüber macht eine Wette auf: Wer wird am Ende die Christen vertreten? Die sich an ihren Ursprüngen orientierende katholische Kirche oder die ins postmoderne Anything Goes diffundierte EKD?
Wirklich ideologisch erscheint die EKD nur mehr dort, wo sie Kapitalismus, den Hunger in der Welt und die aufgehenden Scheren in der Gesellschaft beklagt. Die evangelische Kirche reüssiert als Bürgerrechtsbewegung, ihr theologischer Überbau verschwindet dahinter bis zur Unkenntlichkeit.“ www.welt.de/debatte/komme…eber-dem-Wertewandel.html

Warum sollten Menschen auch noch auf den letzten Waggon eines Zuges aufspringen, dessen Lokomotive schon in den Abgrund stürzt? Schnell umsteigen auf den Zug mit Jesus. Der ist schon lange aus dieser toten Kirche ausgetreten.

Kommentare

  1. ali

    Da denke ich an Laodicea in der Bibel. Sie hatten Jesus vor die Tür der Gemeinde gesetzt und das ist ein eigenartiger Zustand. Denn sonst ist Jesus
    doch immer mitten drin im Geschehen, mitten im Jüngerkreis, mitten im Volk, immer im Mittelpunkt. In
    Laodicea aber steht Jesus nur noch vor der Tür. Er ist in der Gemeinde nicht mehr Zuhause. Dadurch hat die
    Gemeinde ihre heilende Kraft verloren und ist für die Menschen und für Gott wertlos geworden. Klar, dass die
    Gemeinde das anders sieht und meint, dass ihr nichts fehlt. Aber ohne Jesus fehlt ihr nun mal das Herz und sie ist zu einer Scheingemeinde verkommen. Das ist lebensgefährlich, so stellt es Jesus fest. Ihre Gleichgültigkeit und Selbstzufriedenheit bedroht ihr Leben.

  2. christian

    Noch besser: Den unwandelbaren Jesus hat die Kirche verlassen.
    Für uns unfassbar ist, wie Gott diese Welt erhält und zu dem Ziel führt, für das er sie gemacht hat. Und dabei liebt er noch die Sünder – uns.

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