Biss zum bitteren Ende

Vampire sind der Trend des Jahres. Die Geschichte des Blutsauger-Wahns reicht mehr als hundert Jahre zurück. Die finstersten, groteskesten, grausamsten Grusel-Schocker des Kinos – einestages über Kassenschlager mit einem Bisschen Horror, von Nosferatu bis Blacula. Von Katja Iken
Edward wohnt in einem schicken Designerhaus, ist keusch, wohlerzogen, verständnisvoll und sieht blendend aus. Ein bisschen blass vielleicht. Das liegt daran, dass er ein Vampir ist. Aber – keine Angst – der Star aus der "Twilight"-Buchreihe und den dazugehörigen Kinofilmen ist ein ganz Lieber. Er trinkt nicht mal Menschenblut. Mit anderen Worten: Edward ist eigentlich der langweiligste Vampir, den die Weltgeschichte jemals hervorgebracht hat – und trotzdem so verdammt erfolgreich. Warum, um Himmels willen?
Was bringt die Menschen weltweit dazu, in Scharen ins Kino zu rennen, um sich in dieses gutgeduschte Pseudo-Monster zu verlieben, diesen blutdürstenden Pantoffelhelden? Vielleicht weil sich der Vampir so prima als Projektionsfläche für alle erdenklichen Sehnsüchte und Ängste eignet. In Edwards Fall für Teenager-Angst und erste Liebe.
Doch in den vergangenen hundert Jahren durfte der Vampir schon in etliche Rollen schlüpfen. Vom blutirren Horror-Dracula über den feinen Dandy bis hin zum Mädchenschwarm Edward. Kaum ein Thema fesselt die Menschen so sehr wie das des unglücklichen Untoten. In mehr als 600 Filmen hat das Kino versucht, die Faszination des "Fürsten der Finsternis" einzufangen.(einestages.spiegel.de)
Unsere klare Antwort und Aufforderung: Vampire sind eine perverse Erfindung von Menschen. Es gibt nichts ähnliches, weder in der sichtbaren noch in der unsichtbaren Welt. Dämonen allerdings sind Engel Satans, also eine völlig andere Existenzform, die sich jedoch nicht mit blutsaugenden Vampiren in Verbindung bringen lässt.
Darum unser gemeinter und dringender Rat: Verzichte auf solche Filme! Wenn sich die Wirklichkeit mit der Fantasie zu vermischen beginnt, dann ist das ein ernstzunehmendes Warnzeichen. Bedenke auch: Alles was wir uns ansehen, lässt Spuren in uns zurück. Das gilt für alles – von der Zeitung über TV, Video, DVD bis zu Computerspielen. Und da bleiben nicht nur gute, sondern auch gefährliche, verführerische Spuren zurück. Es ist leichter, solche Prägungen zu meiden, als sie hinterher mühsam wieder zu korrigieren.Später wunderst du dich dann, dass dein Leben zum einzigen Horror wird.

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