Der intelligenteste, sympathischste und humorvollste Denker und Publizist Roger Willemsen ist vor einem Jahr verstorben.

Wo sind die Klugen?“, fragt Paulus, „Wo sind die Schriftgelehrten?“, „Wo sind die Weisen dieser Welt? Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht? „Weil die Welt, umgeben von der Weisheit Gottes, Gott durch ihre Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott wohl, durch die Torheit der Predigt selig zu machen, die daran glauben.“ Die Bibel

Als ihn Reporter auf seinen Glauben angesprochen haben, antwortete Willemsen: „Als nicht gläubiger Protestant. Es gab diesen Kindheitsgott. Es gibt eine inständige Beziehung des kleinen Jungen, der irgendwo in der Nähe von Bonn in der Eifel sitzt und sich Gott vorstellt. Der dazu eine ganz innige Beziehung hat.“ Gerade in seiner dörflichen Heimat hätten katholische Traditionen eine große Rolle gespielt. „Ich bin dann aber so weit Rationalist geworden, dass ich mit meiner Vernunft den Glauben nicht mehr in Einklang bringen konnte“, sagte Willemsen. „Ich würde gerne glauben, aber ich kann nicht. Aber ich respektiere jeden Gläubigen und vor allem die christliche Ethik, der so viel Humanität innewohnt.“

„Ich wünschte, ich hätte ihn. Ich beneide manchmal diejenigen, die diese Zuversicht besitzen. Je älter ich werde, umso mehr respektiere ich Glaubensarten in aller Form.“ Er selbst übernehme immerhin Teile der christlichen Ethik. „Das hilft mir auch.“

„Auf der anderen Seite glaube ich, werden viele Leute die Grundwerte der Kirche, also Nächstenliebe, Fürsorge, Barmherzigkeit, eine gewisse Haltung der Demut oder des Tröstens für wichtig halten. Deshalb werden sie sich von diesen Elementen der Kirche nicht trennen wollen. Und schließlich werden sie für Möglichkeiten von Transzendenz dankbar sein.“

Tut mit Leid für ihn, seine Angehörigen und Fans.  Echter Gottesglaube hätte ihn und seine Seele gerettet. Willemsen – ein Pseudo-Intellektueller und Gottesleugner ist von uns gegangen.

Was wissen wir alles! Wir ertrinken in unserer Zeit scheinbar, ja in einer Art unbegrenztem Wissen von gescheiten Leuten. Die Flut dieses Wissens schreit geradezu danach, uns zu unterbrechen. Durch eine persönliche Katastrophe lernen wir manchmal neue Dinge zu denken: Was ist denn das angehäufte Wissen wert?
Platons Sokrates markiert diesen Wert ganz selbstbewusst: „Ich weiß, dass ich nichts weiß. Ihr wisst noch gar nichts.
Ich weiß wenigstens etwas – und zwar das eine im Letzten, dass ich nichts weiß.“ Er hat das als die höchstmögliche Stufe des Wissens betrachtet. Was können wir also wissen? Alles – oder nichts?
Wissen, was zählt:
„HERR, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden!“ So drastisch und zugespitzt hat es Martin Luther zu Psalm 90 übersetzt. Denn da entscheidet es sich für ihn. In dem, was ewig klug macht. Und was ewig trägt, sogar über den Tod hinaus. Das kann man sehr wohl wissen. Und klüger kann kein Mensch werden, als dass er Leben und Sterben in die Hand Gottes legt.

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