„Die beiden wichtigsten Tage deines Lebens sind der Tag, an dem du geboren wurdest, und der Tag, an dem du herausfindest, warum.“ Mark Twain

Weshalb gibt es überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts und wenn ich glaube, dass es etwas gibt, wie soll ich mich dann verhalten?
Denn wer will nicht glücklich werden? Wer wünscht sich nicht ein Gelingen seines Lebens? Das wollen ausnahmslos alle. Glück ist allerdings nicht bloß ein Zuckerguss über menschlichem Leben und kann daher nicht wie ein Kochrezept weitergegeben werden. Unser Glaube fragt tiefgründiger und verlegt die Frage nach dem Glück in den Anfang des Menschseins. Wir kennen in unserem Glauben eine Erzählung von einem Weltgrund, der nicht grau und abgründig, sondern als Person angesehen wird und den wir als unseren Gott anerkennen. Wir Christen glauben weiter, nicht zu seiner Unterhaltung ins Dasein gerufen worden zu sein, sondern dass Leben ein Geschenk von ihm und auf Gelingen hin angelegt ist. Andererseits hat dieser Gott den Menschen nicht ziellos ins Ungewisse fahren lassen, sondern ihn als freies Wesen geschaffen und ihm eine Art „Beipackzettel“, eine Gebrauchsanweisung für gelingendes Leben mitgegeben, eben Sein heiliges Wort. Davon soll die Rede sein, aber auch über Risiken und Nebenwirkungen von Gelingen und Nichtgelingen.
Mit uns hat er weitere Lebewesen ins Dasein gerufen, Tiere und Pflanzen samt Design, ausgestattet mit Fahrplänen, wie Leben prinzipiell gelingen kann. Es gibt da simple und komplexe Fahrpläne wie etwa den der Zecke: “Rumhängen am Grashalm, Buttersäuregeruch, fallen lassen, krabbeln bis zu einer haarfreien Stelle, zustechen, Blutsaugen, fertig.“ Oder aber ganz kompliziert wie beim australischen Leierschwanz: „Töne im Urwald produzieren, mittlerweile mit einem Repertoire vom Presslufthammer bis zur Beethovensymphonie, tanzen, Weibchen durch Gesang anlocken, sich auf Selbiges stürzen.“
Uns Menschen ist es erst kürzlich gelungen diese Fahrpläne durch Sequenziermaschinen, auch den eigenen, zu entschlüsseln. Das ist der genetische Code. Unser Code beinhaltet allerdings enorme Freiheitsgrade. Wir sind nicht auf einer bloß schmalen Spurbreite fixierter Ziele unterwegs, wie andere Lebewesen. Andererseits hat Gott uns aber nicht ziellos ins Ungewisse fahren lassen, sondern uns als freie Wesen geschaffen, man könnte sagen, uns einen Beipackzettel, eine Gebrauchsanweisung, eben auch einen möglichen Fahrplan für das Leben mitgegeben. Wir sind die einzigen, die im Bild Gottes geschaffen sind. Dadurch sind wir ansprechbar, ansprechbar auch für diesen Fahrplan, dem wir nicht folgen müssen. Tiere müssen nämlich müssen. Menschen können sollen. Gott allein ist in sich und aus sich ganz glücklich. Diesem Gott muss nicht mehr geholfen werden glücklich zu sein, und traurig machen können wir ihn offenbar auch nicht. Dagegen sind wir eher ein homo sapiens patiens, ein wegen unserer Sünde ein an sich selbst leidendes Wesen.
Unser genetischer Code besitzt im Gegensatz zu dem anderer Lebewesen enorme Freiheitsgrade. Ohne das Wort Gottes führt der Code ins Ungewisse, ins Nirgendwo. Jacques Monod, ein französischer Chemienobelpreisträger, der nicht an den lebendingen Gott und sein Wort glaubt, meint daher, wir seien Zigeuner am Rand des Universums, und seien in seine teilnahmslose Unermesslichkeit unbarmherzig ausgesetzt. Für unsHeutige kommt Gott in dieser augenscheinlichen Welt ebenso wenig vor, wie Goethe in seinem Faust und dennoch gäbe es diese Welt ohne ihn nicht wie auch den Faust nicht ohne Goethe. Wir können unser Leben zu selbst gewählten Zielen steuern, leider auch in den Straßengraben oder an die Wand fahren. Diese Fähigkeit in unserem genetischen Code, uns selbst folgen zu können und keinem anderen, hat die Bibel deutlich beschrieben. Wir haben vergessen. Der Mensch ist aus einem Nichtsein durch den Schöpfer in ein Überhauptsein gekommen. Wenn Gott der Herr der Welt ist, gebührt ihm ein angemessener Respekt, wie auch jeder Mitkreatur gegenüber und wie gesagt erst recht dem Schöpfer gegenüber. Wir sollten sein Herrsein anerkennen, ansonsten wird seine Zuwendung für uns unverständlich. Barmherzigkeit ist nämlich die Liebe eines Höheren zu einem Niederen. Wir haben alle ausnahmslos einen Migrationshintergrund in dieser Welt am Rande des Universums oder richtiger: Wir sind Pilger auf dem Weg in die eigentliche Heimat. Das gleicht der Quadratur eines Kreises: Gott, dem eigentlich jeglicher Zeit Enthobenen und in gleicher Weise räumlich Entzogenen, sollen wir Zeit und Ort im Hier und Jetzt gewähren, zwischen Naseputzen und Einkaufengehen, zwischen Quarks und Quasaren.
Wir halten fest: Wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass Zeit und Raum in der hiesigen Welt keine endgültige Bleibe darstellen. Wir sind ja Spieler auf dem Spielfeld zwischen Endlichkeit und Unendlichkeit. Wir werden zur Halbzeit, die unser Tod sein wird, von der einen auf die andere Seite wechseln müssen. Wir sollten durch ein andächtiges Innehalten im Tagewerk daran denken, dass es unweigerlich so kommen wird: Ein Tag wird jedenfalls abprubt enden, ohne dass ein neuer Morgen auf der gleichen Seite des Spielfeldes beginnt. Deshalb sollten wir im Letzten geborgen sein um im Vorletzten gelassen sein zu können. Gelassenheit ist ein wichtiges Merkmal von Glück. (Nach Gedanken von Dr. Müller)

Kommentare

  1. andacht

    Das Schwache der Welt hat Gott auserwählt, auf daß er das Starke zu Schanden mache. — Und die Kinder Israel schrien zu Jahwe; und Jahwe erweckte ihnen einen Retter, Ehud,…Und nach ihm war Schamgar,… und er schlug die Philister, sechshundert Mann, mit einem Rinderstachel. Und auch er rettete Israel. — Und Jahwe wandte sich zu ihm und sprach: Gehe hin in dieser deiner Kraft… Habe ich dich nicht gesandt? Und er sprach zu ihm: Bitte, mein Herr! Womit soll ich Israel retten? Siehe, mein Tausend ist das ärmste in Manasse, und ich bin der Jüngste im Hause meines Vaters. — Und Jahwe sprach zu Gideon: Des Volkes, das bei dir ist, ist zu viel,… damit Israel sich nicht wider mich rühme und spreche: Meine Hand hat mich gerettet! — Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist, spricht Jahwe der Heerscharen. — Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke.

    1. Korinther 1,27 — Richter 3,15.31 — Richter 6.14-15 — Richter 7,2 — Sacharja 4,6 — Epheser 6,10

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