Die Passion auf RTL

Millionen Menschen haben sich am Mittwoch die RTL-Show über den Leidensweg Christi angesehen. “Die Passion” sorgte für Lachen und Weinen, im guten und im schlechten Sinne. Florian Helbig ist vom Format nicht überzeugt.

Es war eine Mischung aus der Schauspielkunst von “Berlin – Tag & Nacht”, populären Musikeinlagen wie beim ZDF “Fernsehgarten” und einem Hauch von “Wetten dass…?” (zwar ohne Wetten, aber immerhin mit Thomas Gottschalk und einem Außengeschehnis). Und auch viele weitere Promis haben sich zum mitmachen überreden lassen.

Jesus, gespielt von Alexander Klaws, dem ersten Sieger der RTL-Castingshow “Deutschland sucht den Superstar”, kommt zusammen mit seinen Jüngern mit dem Bus in Essen an, wandert durch die Straßen der Stadt und sitzt in einer Kneipe und trinkt Wein. Ein normaler Alltags-Jesus, der sogar mal zur Pommesbude geht und sich Fladenbrote und zweimal geschnittene Currywurst abholt.

Ziemlich blöd geguckt

“Ich glaube, das lässt auch Menschen aufhorchen, die nicht viel mit Religion anfangen können”, erklärte der Passions-Jesus Alexander Klaws vor der Show zur Szene an der Pommesbude. Reiner Calmund hat dabei jedenfalls blöd geguckt. In der Szene steht Calmund selbst an der Pommesbude und isst, während Jesus seine Bestellung abholt. Genauso blöd geguckt haben wahrscheinlich auch viele zu Hause vor dem Fernseher, als sie selbst nicht so richtig wussten, was sie da eigentlich gerade gucken.

Später wird Jesus noch von Judas, gespielt von Mark Keller, an die Polizei verraten. Die kommt mit zig Autos und Blaulicht und verhaftet den Jesus, der dann später von Pontius Pilatus, gespielt von Henning Baum, auf der großen Bühne verurteilt wird. Zwischendurch werden immer wieder passende Popsongs von den Schauspielern gesungen – und auch von Maria, gespielt von Ella Endlich, die immer auffällig alleine ist, bis sie Jesus das letzte Mal zu sehen bekommt und auch da nur auf Abstand singt.

Wertevermittlung am leuchtenden Kreuz

Gleichzeitig beim “Außenereignis”, bemüht sich RTL-Moderatorin Annett Möller, die Glaubensgeschichten einiger Menschen auf der Straße mitzunehmen, während die gleichzeitig ein riesiges, weißleuchtendes Kreuz durch die Straßen Essens tragen. “Die Kollegen von RTL haben gesagt, dass es ihnen vor allem um die übergreifenden Werte gehe”, erklärte Dr. Theresa Kohlmeyer, vom Bistum Essen vor der Show. Wahrscheinlich waren diese kurzen Glaubenszeugnisse damit gemeint. Ein bisschen christlicher Glaube und ein paar christliche Werte konnte der Sender damit über den Bildschirm bringen und ans Publikum vermitteln.

Das Bistum Essen war selbst nicht an der Gestaltung der Show beteiligt. Mit Religion sollte “Die Passion” sowieso nicht viel zu tun haben. “Wir wollen die Geschichte frei von Religion sehen”, sagte Schauspieler Alexander Klaws. Jesus sollte im Hier und Jetzt gezeigt werden und “nicht als Gottheit”. Daran hat sich auch Erzähler und Showlegende Thomas Gottschalk größtenteils gehalten. Er hat immer die Handlung der Show mit der Geschichte der Passion verknüpft. Gut so, denn ohne die biblischen Einordnungen hätte die Sendung für die Zuschauer wahrscheinlich keinen Sinn ergeben. Quelle: Domradio

Als Gläubiger Christ ist es kaum zu ertragen wie in dieser RTL Show Jesus dargestellt wird. Es ist beschämend und macht unsäglich traurig. Der Abfall von Gott schreitet immer weiter fort. Es scheint als ob es keine Grenzen mehr gibt. “Die Geschichte von Jesus sollte frei von Religion erzählt werden?”

Die Worte von Jesus am Kreuz waren:

Herr, vergib ihnen! Denn sie wissen nicht, was sie tun.

Kommentare

  1. Katharina

    Hä???? Ganz Deutschland redet über Jesus und du bezeichnest es als „Abfall vom Glauben“?
    Lass doch mal Gott wirken! Und er kann sogar durch einen Esel reden!!!

    Oh Mann. Gott ist so viel gnädiger und liebevoller als wir Menschen.

    • Herr S.

      3 Mio Zuseher in einem Volk von 82 Mio sind nicht besonders viele, zumal an dem Mittwochabend in der Karwoche es an Alternativen im Fernsehprogramm eh mangelte.

      Ich schätze, dass ein Großteil der Zuseher hauptsächlich nur neugierig war, was da kommt und nicht noch etwa ein zweites Mal sich solchen Mumpitz anschauen wird.

      Dass das Format angeblich in Holland so ein Erfolg ist, wundert mich nicht besonders.
      Dort ist ja auch u.a. Euthanasie und das Kiffen offiziell erlaubt: Es lebe die Dekadenz…

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