Ein ernstes Wort an alle Spötter:

Ein deutscher Dichter unserer Tage erzählt, er habe einmal am gleichen Tisch mit einigen jungen Leuten gesessen, die sich über Gott und über andere religiöse Fragen unterhielten. Sie bezeichneten sich selbst als Gottesleugner. Als er eine Zeitlang ruhig zugehört hatte, sagte er endlich: „Meine Herren, es gibt drei Arten von Gottesleugnern: Die einen sind tiefe Denker, die beim Studium der philosophischen Systeme alter und neuer Zeit auf Abwege geraten und endlich an Gott irre geworden sind. Ich weiß nicht, ob solche Studien Sie dahin gebracht haben.“

Sie verneinten schüchtern „Nun, die zweite Art bilden die, welche ohne jedes eigene Urteil, wie die Papageien, die Worte, die sie am meisten hören, nachplappern. Ich hoffe nicht, daß Sie zu diesen gehören.“ Sie verneinten mit lebhafter Entrüstung. „Nun denn, die dritte Art besteht aus solchen, die kein gutes Gewissen haben, in deren Leben etwas faul ist, so daß sie wünschen müssen, daß es keinen Gott der Heiligkeit und Gerechtigkeit gebe. Darum trösten sie sich mit der Behauptung: ,Nein, es gibt keinen Gott; sündige nur weiter nach Herzenslust!’ Meine Herren, eine vierte Art gibt es nicht …“ Und damit erhob er sich und ließ die Gottesleugner mit langen Gesichtern sitzen.

Gestatte mir die Annahme, daß du nicht zu den Gottesleugnern „aus Dummheit“ oder zu den Gottesleugnern „aus schlechtem Gewissen“ gehörst, sondern zu denjenigen, die auf Grund eigener – und wie sie meinen – fundierter Überlegungen zu dem Schluß kommen, es könne keinen Gott geben. Wir wollen kurz drei Einwände untersuchen:

1. Die erste Frage, die Atheisten neuerdings oft stellen, lautet: „Wo ist denn euer Gott eigentlich?“

Mit dem Start von Sputnik 1, dem ersten Erdsatelliten, im Jahre 1957 wurde der erste Schritt in den Weltraum getan. Weitere Marksteine sind Gagarins erster bemannter Raumflug im April 1961 sowie das Apollo-Programm, bei dem am 21. Juli 1969 der Amerikaner Armstrong als erster Mensch den Mond betrat. Nach vielen Erfolgen, aber auch tragischen Rückschlägen, wie die Space-Shuttle-Explosion 1987, geht die Entwicklung weiter. Unbemannte Raumsonden sind auf dem Weg zum Mars und zur Venus.

Auch die Leistung der modernen Fernrohre ist enorm. Schon mit dem für lange Zeit größten Teleskop der Welt auf dem Mount Palomar in Kalifornien konnte man noch Sterne fotografieren, deren Helligkeit der einer Kerzenflamme in 64.000 km Entfernung entspricht. Aber die neuesten Fernrohre im Kaukasus, auf dem Mount Hopkins in Arizona, die Satelliten-Teleskope und das deutsche Projekt in Chile leisten noch mehr. Und so ertönt die Frage immer und immer lauter: „Wo ist denn euer Gott eigentlich?“

Die Bibel gibt uns Antwort: „Gott wohnt in einem Lichte, da niemand zukommen kann“ (1. Tim. 6, 16). Also auch kein Sputnik und kein Weltraumschiff. Kein noch so großes Fernrohr wird es je einem Menschenauge gestatten, Gott zu erblicken. Denn die Bibel sagt von Gott: „welchen kein Mensch gesehen hat, noch sehen kann“ (1. Tim. 6, 16). Schon einem großen Manne wie Mose mußte Gott sagen: „Mein Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein Mensch wird leben, der mich sieht“ (2. Mose 33, 20). Es ist unmöglich, daß ein Staubgeborener den Unsterblichen sieht, ohne zu vergehen. Und so bestehen alle Aussagen vollständig zu Recht, die da behaupten, man habe da oben im Universum Gott nicht gesehen, den Himmel nicht gefunden und keinen Engel entdeckt.

Wer finden will, muß an der richtigen Stelle suchen. Diesen Grundsatz gilt es unbedingt zu beachten. Sonst haben wir kein Gelingen. Deshalb:

Wer an der falschen Stelle sucht, darf sich keineswegs wundern, wenn er nichts findet. Wenn ich einen Apfelbaum eingehend absuche und erstaunt feststelle, daß ich keine Birnen finde, dann wird mich wahrscheinlich jedermann auslachen. Genauso unlogisch ist aber jene Schlußfolgerung. Man sucht Gott, den Himmel und die Engel an einer Stelle, wo sie nicht zu finden sind. Gott wohnt in einem Lichte, da niemand zukommen kann. Wer ihn im Weltraum nicht entdeckt, darf nicht behaupten, deshalb gäbe es ihn nicht. Eine solche Schlußfolgerung ist in ihrer inneren Logik ebenso verkehrt wie das Beispiel von den Birnen am Apfelbaum.

Doch Gott kann gefunden werden! Aber nur dort, wo er sich finden läßt: in seinem Wort. Und der einzige Weg, der zu ihm führt, ist der Herr Jesus. Allein er ist der Weg zum Vater, niemand anders. Wer einen anderen Weg beschreitet, um Gott zu suchen, darf sich nicht wundern, wenn er ihn nicht findet. Er forsche in Gottes Wort, und lasse sich Hilfe geben von solchen, die Gott in Jesus Christus gefunden haben.

2. Manche leiten aus der unbestrittenen Tatsache, daß es sehr viel Leid und Ungerechtigkeit auf dieser Erde gibt, den Gedanken ab, es könne keinen Gott geben; denn – so sagen sie – es ist nicht denkbar, daß er dann alles so „zuläßt“. Oft sind die Menschen, die so denken, wegen persönlicher Schicksalsschläge und schwerer Prüfungen verbittert. Sie vergessen bei ihren Überlegungen völlig, daß diese Welt eine gefallene Schöpfung ist, das heißt, sie ist absolut nicht mehr so, wie Gott sie sich gedacht hat. Er hatte mit den Menschen etwas ganz anderes vor. Aber der Mensch hat sich von seinen Ureltern her gegen Gott empört, und diese Empörung gegen Gott nimmt je länger, desto dreistere Züge an. Alles Unrecht und alle Not auf dieser Erde zeigen daher deutlich an, wie weit es der Mensch ohne Gott bringen kann und daß Satan der Fürst dieser Welt ist, wie die Bibel es ausdrückt. Und diese erschreckende Gottlosigkeit der Menschen wird immer weiter fortschreiten. Auch das sagt die Bibel. Solche, die diesen zweiten Einwand geltend machen, stellen also bewußt oder unbewußt die Wahrheit auf den Kopf, indem sie Gott an dem bösen Tun der Menschen indirekt die Schuld geben „Ja, O Mensch, wer bist du denn, daß du mit Gott rechten willst?“ (Röm. 9, 20). So möchte man solchen zurufen.

3. Einer der neuesten, wenn auch sehr oberflächlichen Einwände der Gottesleugner ist der, daß sie sagen: Die Theologen glauben ja selbst nicht mehr an Gott. In dieser Absolutheit ist diese Behauptung unzutreffend. In einigen markanten Fällen stimmt sie leider. Und nicht wenige Atheisten stellen dies mit unverhohlener Freude fest. Inwieweit man bei solchen Theologen überhaupt noch von Theologen, d. h. „Gottesgelehrten“, sprechen kann, ist unerfindlich. In Wirklichkeit stehen sie auf der entgegengesetzten Seite und helfen mit, den völligen Abfall von Gottes Wort vorzubereiten. – Hören wir auszugsweise was der bekannte Professor der Theologie Dr. Karl Heim, Tübingen, im Jahre 1958, kurz vor seinem Tode, an einen seiner Freunde schrieb:

“ … Denn das Wort Gottes, mit dem sich die Theologie beschäftigt, ist ja ein Heiligtum, dem der Mensch sich nur in tiefer Beugung nahen soll. Nur wer eine ganz persönliche Erfahrung mit Christus gemacht und sein Leben ihm geweiht hat, ist würdig und geeignet, sich (von Berufs wegen) mit dem Wort Gottes zu beschäftigen. Er muß eine klare Bekehrung erlebt haben. Die Vergebung seiner Schuld muß ihm zur Heilsgewißheit geworden sein. Dadurch und nur dadurch wird er auch ein Zeuge Jesu, der auch andere zum Heiland führen kann. Was Sie in Ihrem letzten Abschnitt über das Pfarramt sagen, daß ihre heutigen Vertreter sehr häufig bei ihrem Gottesdienst nur ein Sonntagsreferat halten, das niemand zur Buße führt, ist ja weithin nur zu wahr. Aber es gibt gerade heute wieder erfreuliche Ausnahmen. Es gibt wieder, besonders in Freikirchen oder im Zelt, erweckliche Zeugen.“

Darum bedenke eins, wenn du den oben erwähnten Einwand geltend machst: Es kommt nicht darauf an, ob einer „Theologe“ ist oder nicht, ob jemand Bischof oder Pfarrer ist oder nicht, sondern ob er eine klare Bekehrung erlebt hat oder nicht. Er muß selbst neues, göttliches Leben empfangen haben, um es anderen kundtun zu können. Darum höre nur auf solche! Die Bibel sagt: „Es sei denn, daß jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen“ (Joh. 3, 3). Das gilt für jeden, auch für Theologen. Und von „Gottesgelehrten“, die sich so nennen und in Wirklichkeit keine sind, hat schon der Herr Jesus selbst sehr ernst geredet. Er sagt von solchen.. „Jede Pflanze, die mein himmlischer Vater nicht gepflanzt hat, wird ausgerottet werden. Laßt sie; sie sind blinde Leiter der Blinden. Wenn aber ein Blinder einen Blinden leitet, so werden beide in eine Grube fallen“ (Matth. 15,13-15). Darum befreie dich von den Gedanken dieses dritten Einwandes! Sie sind verführerisch und verhängnisvoll. Vgl. auch 2. Johannes 7-11.

Wenn du bisher ein Gottesleugner warst, Gott will dir zu Hilfe kommen. Sein Angebot gilt auch dir. Tu Buße, komm zu Jesus und laß dein Leben in Ordnung bringen! Aber verharre nicht weiter auf deinem Standpunkt! Sonst wirst du eine böse Überraschung erleben; denn du kommst nicht an dem Herrn Jesus vorbei. Der Sozialistenführer August Bebel sagte einst: „Es gibt natürlich keinen Gott; aber wenn es einen gibt, dann sind wir die Lackierten.“ Friedhelm König (CSV Hückeswagen)

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