Groß(ab)ARTig: Die diesjährigen Documenta und die Absurdität der Kunst.

I

 

 

 

Ist die Kunst in dieser Ausstellung nicht Dreistigkeit, Egozentrik, Rausch und Krankheit zusammen? Ist das nicht geistiger und geistloser Dünnpfiff, den jeder cholerischen Egoshooter machen kann und den im Augenblick und auch in der Zukunft niemand braucht?
„Jede Zeit hat ihre Narren, denen es großzügig gestattet wird, die Zeit zu spiegeln: Wir blicken in unsere eigene Leere.“ meinte jemand dazu.
Die Maske
von Sören Kierkegaard :
„Ich spare mir alles Mitleid und wünsche dir vielmehr, daß dir das Leben einmal die Daumenschrauben anlegte, um aus dir herauszupressen, was in dir ist – daß es dich dem peinlichen Examen unterziehe, in dem Geschwätz und faule Witze nichts mehr helfen. Das Leben sei eine Maskerade, sagst du; und du spielst auf der Maskerade des Lebens, zu deinem unendlichen Spaß, deine Rolle mit einer solchen Virtuosität, daß es noch niemand geglückt ist, dich zu entlarven; offenbarst du dich, so ist das nur ein neuer Betrug. Freilich ist das nicht bloß ein Spaß für dich. Nur unter der Maske kannst du atmen. Daß dir der wirkliche Mensch wirklich nahekommt, benimmt dir den Atem. Es zwingt dich also auch die Not, die Maske festzuhalten. Und das glückt dir in der Tat vortrefflich. Denn deine Maske ist die geheimnisvollste von allen …
Weißt du denn nicht, daß einmal eine Mitternachtsstunde kommt, da jeder sich demaskieren muß? Meinst du, man könne sich gerade noch vor Mitternacht wegschleichen, um der Demaskierung zu entgehen? Ich kenne Menschen, die solange andere betrogen, daß ihr wahres Wesen sich zuletzt nicht mehr offenbaren konnte. Ich kenne Menschen, die so lange stolz sich in ein undurchdringliches Geheimnis hüllten, bis sie – im Wahnwitz! – anderen ihre geheimsten Gedanken sogar aufdrängen mußten! … Jeder Mensch hat in seinem inneren und äußeren Leben dies und das, was ihn verhindert, sich selbst ganz durchsichtig zu werden, sich in seinem Verhältnis zur Welt klar zu verstehen, sich zu offenbaren. Wer sich aber nicht offenbaren kann, der kann nicht lieben; und wer nicht lieben kann, ist der Unglücklichste von allen. Und du treibst es als ein mutwilliges Spiel, dich mit Kunst andern zum Rätsel zu machen! Wie aber, wenn endlich niemand dein Rätsel lösen mag? Welches Vergnügen hast du dann noch von deinem Spiel? Doch das ist ja Nebensache. Um deines Heils willen – was ist Verlorenheit, wenn nicht der Zustand deiner Seele? – um deines Heils willen bitte ich dich, mein junger Freund: gebiete dieser wilden Flucht Halt.“

 

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