Die Bedeutung des Passah
Was bedeutet eigentlich das Passah? Dieses Fest musste das jüdische Volk jährlich feiern, um sich an die Zeit zu erinnern, als sie in Ägypten versklavt waren und für Pharao hart arbeiten mussten. Unter schweren Bedingungen mussten sie für Pharao die Vorratskammern bauen. Unter der schweren Last, die für sie immer unerträglicher wurde, riefen sie schließlich verzweifelt zu Gott um Hilfe. Ihr Schreien wurde auch von Gott erhört. In seiner Souveränität bereitete Gott für sein Volk einen Weg für ihre Errettung vor, der durch folgende Merkmale gekennzeichnet war (vgl. 2.Mose 12):
-Sie mussten sich mit aller Sorgfalt ein fehlerloses Lamm aussuchen.
-Es durfte keinen Mangel aufweisen.
-Dieses Lamm musste zum vorgegebenen Zeitpunkt geschlachtet werden.
-Das Blut des Lammes musste außen an die Türpfosten und die Oberschwelle der Häuser gestrichen werden, in denen sie das Lamm essen wollten, damit Gottes Gericht an ihnen vorübergehen konnte. Denn in Gottes Augen war das Lamm der Ersatz für die Menschen, die das Lamm gegessen hatten. Es wurde an ihrer Stelle getötet. Deshalb konnte der Verderber, der durch das Land ging, um an jeder Erstgeburt das Gericht zu vollstrecken, die Häuser unberührt lassen, an denen das Blut des Lammes zu sehen war (12:13, 23). Diese Menschen waren vom Gericht Gottes befreit.
-Während über das ganze Land das Gericht Gottes ging, wurde in den Häusern der Israeliten das Lamm nach Gottes Anweisung zubereitet und gegessen. Dabei mussten die Israeliten vollständig angezogen und gerüstet sein, um sofort ausziehen zu können.
-Weiterhin durfte kein Sauerteig in den Häusern vorhanden sein.
Jeder, der errettet werden wollte, musste sich genau an alle diese Punkte halten.
Während das Volk Gottes das Lamm aß, wurde an den Ägyptern das Gericht vollstreckt. Noch in derselben Nacht musste das Volk ausziehen. Gott führte es durch das Rote Meer in die Wüste hinein. Er hatte nicht nur vor, sein Volk von der Sklaverei unter Pharao zu befreien, sondern er wollte es auch für sich gewinnen, damit es ihm ungehindert dienen sollte, wie er es zuvor auch durch Mose dem Pharao verkündigen ließ: „Lass mein Volk ziehen, dass sie mir dienen in der Wüste“ (2. Mose 7:16).
Damit das Volk nun nicht vergaß, was Gott Großes für sie getan hatte, musste es von da an jedes Jahr dieses Fest zur Erinnerung halten. Es sollte die große Errettung nicht vergessen, durch die es frei wurde, um Gott ungehindert dienen zu können.
Jesus – das wahre Passah
Als nun Jesus kam, sagte Johannes zu seinen Jüngern: „Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinweg nimmt!“ (Joh. 1:29). Wenn wir die Geschichte aus 2. Mose nicht kennen würden, wüssten wir nicht, was Johannes damit sagen wollte. Jesus ist nämlich das wahre Passahlamm, das für Gottes Volk auserwählt, geprüft und geschlachtet werden sollte, um somit das Volk Gottes vom Gericht zu erretten und von der Knechtschaft unter Satan (für den Pharao ein Bild war) zu befreien.
Wenn man die Evangelien liest, wird man feststellen, dass Jesus fehlerlos, makellos war und sich dennoch wie ein Lamm festnehmen und schlachten ließ. Immer wieder wurde er von den religiösen Führern geprüft und verhört, überall lauerten sie ihm auf und spionierten ihn aus. Aber niemals konnten sie ihn einer Übertretung überführen. Jesus sagte einmal zu ihnen (Joh. 8:46): „Wer von euch überführt mich einer Sünde?“ Sie, die ihn unbedingt töten wollten (vgl. Joh. 5:16, Lk. 20:47 u.a.m.), konnten nichts erwidern. Vier Tage vor seiner Kreuzigung, ging er nach Jerusalem und hielt sich unter ihnen im Tempel auf (vgl. 2. Mose 12:3-6). Wie das Lamm wurde er von allen Seiten geprüft. Es kamen die Herodianer mit den Pharisäern (Matth. 22:15 ff.), die Sadduzäer (Matth. 22:23 ff.) und die Schriftgelehrten (Matth. 22:34 ff.); sie alle prüften ihn. Kein Fehler wurde an ihm gefunden. Dann wurde er, wie von Jesaja prophezeit, als das Lamm geschlachtet: „Er wurde misshandelt, aber er beugte sich und tat seinen Mund nicht auf, gleich dem Lamme, welches zur Schlachtung geführt wird, und wie ein Schaf, das stumm ist vor seinen Scherern“ (Jes. 53:7). In Markus 15:4-5 heißt es: „Pilatus aber fragte ihn nochmals und sprach: Antwortest du nichts? Sieh, wie viele Dinge sie gegen dich vorbringen! Jesus aber antwortete gar nichts mehr, so dass sich Pilatus verwunderte.“
Alle Prüfungen bestätigten, dass Jesus qualifiziert war, als das fehlerlose Lamm zu sterben und Gottes Gericht auf sich zu nehmen. Er starb für alle, die ihn annehmen, die an ihn glauben; so wie das Volk in 2. Mose das Lamm angenommen und Gott geglaubt hatte. Bereits Jesaja sagte dazu: „Um unserer Übertretung willen war er verwundet, um unserer Missetaten zerschlagen. Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden“ (Jes. 53:5).
Vor Gott ist jeder Mensch in Sünde, egal wie die Menschen sich selber sehen mögen. Manche Sünden sind offensichtlich, andere verborgen, manche sind groß und andere sind klein. Keiner könnte sagen: „Ich bin ohne Sünde!“ Ob jemand ein großer Atheist ist oder ein Religiöser, jeder ist krank an der Sünde und bedarf der Heilung. (gemeinde-karlsruhe.de) (Kleine Herde 24, 1994)