23. April, 1858, ein kleiner Junger erblickt das Licht einer Welt, die er einmal mit seinen wissenschaftlichen Erkenntnissen revolutionieren wird. Seine Eltern geben ihm den Namen Max. Sein Urgroßvater und sein Großvater waren beide Theologieprofessoren in Göttingen, sein Vater war Juraprofessor. Das Kind wird später einmal Vater von 2 Söhnen und 2 Töchtern sein. Im Alter von 86 Jahren, am 23. Januar 1945, wird es erleiden müssen, dass sein letztes noch lebendes Kind, sein ältester Sohn wegen Beteiligung am Attentat auf Hitler hingerichtet wird. Jetzt jährte sich der Geburtstag dieses Kindes, das in die Familie Planck hineingeboren wird.
Mit 16 schließt Max Planck die Schule ab. Er studiert gegen den Rat des Physikers Philipp von Jolly Physik. Es sei schon alles erforscht in der Physik, es gelte nur noch einige Lücken zu schließen, meinte Jolly. Max Planck widersprach ihm nicht, entgegnete aber, er wolle kein Neuland entdecken, lediglich die Fundamente der Wissenschaft besser verstehen, vielleicht auch vertiefen, so damals der angehende Student der Physik.
Heute tragen zahllose Institute seinen Namen. Sein Verständnis für die Wissenschaft und seine Erkenntnisse waren es, ohne die die heutige Welt undenkbar wäre. Mit seiner Geburtsstunde ist die Geburtsstunde der Quantenphysik untrennbar verbunden. Laser, Mikrowellen, Mikroelektronik, Mikroprozesser und PCs hätten ohne seine wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht entwickelt werden können.
Die Gültigkeit der klassischen Physik, die er vervollkommnen wollte, wurde durch ihn wider Willen in ihrer Begrenztheit erkannt. Er sagte selbst: „Meine vergeblichen Versuche, das Wirkungsquantum irgendwie der klassischen Theorie einzugliedern, erstreckten sich auf eine Reihe von Jahren und kosteten mich viel Arbeit.“ Planck öffnete die Tür zu einer Physik, die zu einem neuen Verständnis unserer Wirklichkeit und ihrer naturwissenschaftlichen Gesetze führte: Das Planck’sche Wirkungsquantum wurde als richtungsweisender Schritt in die Quantentheorie zum „Quantensprung“ für die Wissenschaft und Menschheit. Licht wird nur in winzig kleinen Paketen, in Quanten abgegeben, erkannte er und beschrieb die dafür charakteristische Konstante, das „Wirkungsquantum“. Im Jahr 1919 erhielt er als Anerkennung für seine wissenschaftlichen Leistungen den Nobelpreis für Physik.
Das Planck’sche Wirkungsquantum, das Planck 1900 bei der Erforschung elektromagnetischer Strahlungsgesetze verwendete, wurde als universelle, fundamentale Naturkonstante in die Welt der Physik eingeführt. Ohne die Erkenntnisse von Max Planck wäre das heutige Verständnis und Vordringen in den Mikrokosmos kaum möglich geworden. Er öffnete einen neuen Raum der Erkenntnis, der sich in allen Naturwissenschaften niederschlug, von der Physik über die Chemie, Biologie, Medizin bis hin zu den Ingenieurwissenschaften und der Technik. Er gehörte aber auch zu den ersten, die die Bedeutung der Relativitätstheorie erkannten und leistete selbst wesentliche Beiträge zur Ausarbeitung der Speziellen Relativitätstheorie. Seine Erkenntnisse führten ebenso wie die Erkenntnis von Albert Einstein zu einer Relativierung der klassischen Physik und öffneten eine neue Dimension der wissenschaftlichen Erkenntnis.
Max Planck, der nicht nur als großer Wissenschaftler und Wegbereiter der modernen Physik, sondern auch als Nonkonformist gilt, charakterisierte das Verhältnis von Wissenschaft zu Atheismus und Gott in seiner charakteristischen Weise: „Gott steht für den Gläubigen am Anfang, für den Physiker am Ende aller Dinge.“ Werner Heisenberg, Träger der Max Planck Medaille, der mit Hilfe des Planck’schen Wirkungsquantums die Unschärferelation aufstellte, formulierte dies so: „Der erste Schluck aus dem Becher der Wissenschaft führt zum Atheismus, aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott.“ www.iguw.de/