Am Dienstag feiert er 70. Geburtstag. Er ist nicht nur Dauer-Rockstar, sondern auch der Erfinder des Nuschlens und des Easy-Deutschs. Seine neue Scheibe nennt sich „Stärker Als Die Zeit“ bringt 15 neue Lieder des Deutschrock-Paten, und die Platte klingt durch und durch udofiziert: Zwei Fäuste für ein „Dödöp’n’Dödö“. (laut.de)
Das klingt halt alles nach 1a Musik für kleine Eckkneipen oder Spielotheken, die irgendwann in den frühen 90ern aufgehört haben, sich weiterzuentwickeln. Von wegen „Deutschlands einziger Deutschrockstar mit Rock’n’Roll-Lifestyle und Attitüde!“ Ist nur wieder ein zahnloses, gleichförmiges Hochglanzprodukt für Muttis Bügelnachmittag zwischen Silbermond und Revolverheld mit Tendenz zu Helene Fischer. Udo will nicht wissen, wann es mal gut ist. Er liefert weiter und bringt seinen Fans Popindustrie-Konfektionsware. Darum steht Udo leider in demselben Supermaktsregal wie Stürmer, Silbermond und, und, und. Fast jeder Song auf der Platte entspricht demselben Schema. Aber das muss man halt nicht feiern, Helene Fischer kann das auch. Udo will hundert Jahre alt werden. Wenn er das schafft, dann haben wir noch lange dieses ich-kau-an-der Bettdecke-Genuschel mit Schwurbelballaden-Salat.
„Ich glaube, dass es Hilfe und Kraft von oben gibt“, sagte der 70-Jährige in einem Interview des Nachrichtenmagazins Focus. „Beim Gebet falte ich auch ganz brav die Hände und sage: ‘Du, Gott, für den Fall dass es dich gibt, zeig dich bitte mal in deiner Allmacht’“