Nach Durchsicht aller vier Evangelien spricht Jesus insgesamt sieben letzte Sätze/Worte am Kreuz. Im Rückblick auf Jesu Leben und Wirken und im Vorausblick auf seine Auferstehung, Himmelfahrt und die ausstehende Wiederkunft sind in diesen Worten zentrale Inhalte von Gottes Wirken in seinem Sohn auch für uns zusammengefasst. Es lohnt sich, diese genauer zu betrachten:
1. „Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!“ (Lk 23,34)
VERGEBUNG als das Merkmal der Kreuzigung, die allen Menschen zuteil werden soll. Selbst im Todeskampf hat Jesus die anderen im Blick und nicht sich selbst.
2. „Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradiese sein.“ (Lk 23,24f.)
ERRETTUNG, die den Glaubenden zuteil wird, eben allein aus Glauben durch die große Gnade Gottes.
3. „Weib, siehe, das ist dein Sohn!“ und „Siehe, das ist deine Mutter!“ (Joh 19,25-27)
LIEBE, die Jesus uns schenkt, soll untereinander weiterverbreitet werden und in Gemeinschaft gelebt werden.
4. „Eli, Eli, lama asabthani?“ das ist: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Mt 27,46)
ANGST, die für Jesus schlimmer ist als seine Schmerzen. Dennoch kennt er in dieser Angst die Adresse, an die er sich allein wenden kann: Mein Gott. In diesem Satz ist das Heilswerk Jesu auf den Punkt gebracht: Er leidet unsere selbst verschuldete Gottverlassenheit, damit wir nicht mehr von Gott verlassen sind – auch nicht im Leiden und Tod.
5. „Mich dürstet!“ (Joh 19,28)
LEIDEN, die Jesus als wahrer Mensch an unserer Stelle erlitt.
6. „Es ist vollbracht!“ (Joh 19,30)
Der SIEG, der ein für allemal für alle Zeiten und alle Menschen dort am Kreuz von Golgatha errungen wurde. Wir müssen und können dem nichts hinzufügen. Dieser Sieg wird nur noch einmal durch die Auferstehung von Gott bestätigt.
7. „Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände!“ (Lk 23,46)
ERGEBUNG, die auch für uns beispielhafter und einziger Trost im Leben und im Sterben sein kann. Gott als Vater, der uns in seiner Hand hält.