Timo Konietzka, und warum Fußballstars meistens keine guten Vorbilder sind.

Wer war Timo Konietzka? Er war der erste Fußballstar, der in der neu gegründeten Fußballbundesliga ein Tor schoß. Konietzka hat 1963 als Spieler für Borussia Dortmund das erste Tor der Bundesligageschichte erzielte. Wahrhaft, er hat Geschichte geschrieben. Was macht diesen erfolgreichen und beliebten Mann noch so besonders? Der Ex-Fußball-Bundesligastar Timo Konietzka hat sich durch einen tödlichen Gift-Cocktail der Sterbehilfeorganisation Exit in der Schweiz das Leben genommen. Er hatte sich nach der Diagnose von unheilbarem Gallenkrebs dazu entschieden. Sein begleiteter Suizid wir von vielen bedenklich positiv bewertet. Aber es ist und bleibt ein von Gott verbotenes „Eigentor“, sich selber das Leben zu nehmen. Wir Menschen sind nicht Herr über Leben und Sterben. Somit hat Timo Konietzka  gegen die ewigen Spielregeln des lebendigen Gottes verstoßen. Aus dieser Selbstbestimmung zum Freitod kann und wird irgendwann aus Kostengründen ein sozialverträgliches Ableben“ entstehen.
Somit ist das Sterben dieses Fußballers nicht nur tragisch, sondern geradezu äußerst bedenklich. Die Kultur des Todes hat wieder mehr Land erobert und wurde in den Medien geradezu gefeiert. Abtreibung, damit Leben erst gar nicht entsteht, die Todesspritze, um (vermeintlich lebensunwertes) Leben zu beenden, gehören zum „modernen Sterben“. Wir Christen betrachten das Leben als Gabe von Gott, über die wir nicht einfach verfügen können.
Wer war bisher der beste Fußballspieler der Welt? Viele meinen: Pelé. Sie nen-nen ihn den „Größten der Fußballgeschichte„ und werden dadurch bestätigt, dass er von der FIFA zum Weltfußballer des vergangenen Jahrhunderts und vom Internationalen Olympischen Komitee zum Sportler des vergangenen Jahrhunderts gewählt wurde. Pelé hatte aber eine andere Meinung. Er nannte George Best „den größten Fußballer auf der Welt„. Und dieser sagte dazu: „Das ist das ultimative Lob für mich„. Wer kennt aber heute noch George Best? Er wurde 1946 in Nordirland ge-boren. Seinen legendären Ruf als Ausnahmekönner hatte er wegen seiner Fähigkeit, auf engstem Raum Dribblings mit kurzen Haken und Körpertäu-schungen durchzuführen. Best spielte zwischen 1963 und 1975 als Stürmer für Manchester United. Hierfür absolvierte er 466 Pflichtspiele, und er war in dieser Zeit der Toptorjäger mit 178 Treffern. Bereits mit 17 Jahren hatte er hier begonnen, in der nächsten Saison gewann er mit dem Verein die englische Meisterschaft. 1966/67 kam daneben auch noch der Gewinn des Europapo-kals der Landesmeister (erstmals für eine englische Mannschaft) hinzu. Als er im März 1966 nach zwei Treffern für Manchester United bei deren Sieg gegen Benfica in Lissabon im Viertelfinale des Europapokals aus Lissabon zurück-kehrte, trug er einen großen, sombreroähnlichen Hut. Daraufhin bezeichneten ihn die Zeitungen als „El Beatle„. Ein Journalist meint: Damals „wurde er zum ersten Fußball-Superstar der Welt. Von da an sollte sein Leben nie wieder dasselbe sein.„ Und so war es dann auch. Sein Ruhm nahm weiter zu: 1968 schoss er in der Liga 28 Tore und wurde zu Englands Fußballer des Jahres und zu Europas Fußballer des Jahres gewählt. Sein Freund Rodney Marsh sagte einmal über ihn: „Best war der schnellste, intelligenteste und zerstörerischste Spieler, den es je gab. Es gab keinen Mutigeren als ihn. Er konnte den Ball mit dem Kopf spielen, Tore schießen und auch Pässe spielen, beidbeinig natürlich. Und er hatte eine unglaubliche Kondition. Er wurde niemals müde.„
Lange nach Ende seiner Karriere folgten noch weitere Ehrungen. So wurde er 1997 von einer Jury aus 1000 Journalisten und Sportpersön-lichkeiten zum größten britischen Sportler aller Zeiten gewählt. Und der Flughafen seiner Heimatstadt wurde kürzlich ihm zu Ehren von „Belfast  City Airport„ in „George Best Airport„ umbenannt. Der Flughafenchef begründete dies damit, dass „die Umbenennung eine passende und bleibende Ehrung seiner fußballerischen Brillanz„ sei. Im „Spiegel special„ „Planet Fußball„ ist unter der Rubrik „Helden„ eine „Galerie der Legenden„ aufgeführt. Es geht um elf „Fußballidole„, „Stars, die mit ihren Toren, Tricks und Paraden die Welt in den vergangenen 50 Jahren verzaubert haben„. George Best ist zwar nicht dabei, aber auch diesen elf Männern wurden im Laufe ihres Lebens zahllose Ehrungen zuteil.
Der Starkult nimmt je nach Land und Person immer wieder unterschiedli-che Formen an. Dass aber Ähnliches wie vor beinahe 2000 Jahren geschah, ist noch nicht berichtet worden: Damals wurden zwei Männer, Paulus und Barnabas, von einer Menschenmenge als Götter verehrt. Man wollte ihnen opfern. Sie waren davon aber nicht begeistert, sondern riefen entsetzt: „Män-ner, warum tut ihr dies?„ Sie versuchten der Menge bewusst zu machen, dass sie ebenfalls nur Menschen aus Fleisch und Blut waren. Ihre Botschaft war einzig und allein, dass sich diese Leute von ihren Idolen abwenden sollten. Sie sollten umkehren zu dem lebendigen Gott und nicht auch noch sie zu ihren Idolen machen. Das hielt die Menge aber kaum davon ab, ihnen zu opfern (vgl. Apostelgeschichte 14,11–18).
Opfer gibt es heute nicht mehr. Dass aber der Kult um Stars quasi-religiö-se Züge angenommen hat, dürfte unumstritten sein. „Stars sind moderne Gottheiten„, behauptet Andrea Parr in ihrem Buch zu diesem Thema. Man-che Stars sind bekannter als Staatspräsidenten. Die Nachfrage nach ihnen ist riesig. Auch gebe es Stars, die die moderne Welt zu einem „Vorbild und Heilsbringer zugleich„ gemacht habe, meint der „Spiegel„. Stars dienen als Leitfiguren, als Vorbilder. Sie vereinigen Sehnsüchte und Widersprüche in sich. „Die Zugehörigkeit zu einer Fanwelt ist Teil der jugendlichen Lebensbewälti-gung„ heutzutage („Kursbuch JugendKultur„). Souvenirs mit den Bildern von Stars gehören zu den meistverkauften Gegenständen unserer Zeit.
Zu diesem Thema schreibt Matthias Matussek in seinem Artikel „Preis des Erfolges„ (in „Spiegel Kultur: Wie aus Menschen Idole werden„): „Die Tröstung durch Religion in früheren Zeiten bestand darin, dass sie dem Ein-zelnen das Gefühl der Einzigartigkeit vor Gott gab. Nun ist die Religion aus dem Alltag verschwunden und mit ihr das Gefühl des Angesprochenseins. Das Göttliche fehlt. Doch es hat einen Mangel zurückgelassen„. Die Kir-chen seien leer, so aber gebe es in unzähligen Haushalten gewissermaßen Altäre für unterschiedliche Stars. Und weiter: „Stars vertreiben die Einsam-keit … Was Groschenpresse, Fernsehen und Internet bewerkstelligt haben, ist eine ständig wachsende Durchlaufgeschwindigkeit an Berühmtheiten. Ständig ist Götzendämmerung, und immer nervöser suchen wir nach neu-en Vorbildern. Götzen werden gebraucht in säkularen [heidnischen] Zei-ten. Je verwechselbarer der Einzelne wird, desto mehr sehnt er sich nach dem Unverwechselbaren.„ „Unser Verhältnis zum Ruhm also ist zynisch geworden. Es ist das Zeitalter einer ewigen Götzendämmerung, in der wir unglücklich aufgeklärt zu den bunt bemalten Lampions hinaufschauen, die wir selbst aufgehängt haben, und uns für eine Weile einbilden, sie seien die Sonne und vertrieben uns die Angst vor Einsamkeit und Nacht. Das ist das, was wir heute Ruhm nennen – eine schnell erlöschende Angelegenheit.„ www.daniel-verlag.de

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