Timothy Keller begründet, warum wir an die Echtheit des Neuen Testamentes glauben.

„Die Evangelien entstanden viel zu früh, um Legenden zu sein“

„In seinem epochemachenden Buch ‘Jesus and the eyewitnesses’ („Jesus und die Augenzeugen“) zeigt Richard Bauckham anhand zahlreicher Quellen, dass zu der Zeit der Abfassung der Evangelien noch zahlreiche und bekannte Augenzeugen lebten, die dabei gewesen waren, als Jesus wirkte und lehrte. Sie hatten sich Jesu Lehren und Taten eingeprägt und waren bis zu ihrem Tod im Leben der Gemeinden aktiv als Zeugen und Gewährsleute der Wahrheit der Berichte über Jesus. Bauckham weist nach, wie die Evangelisten selber in ihren Texten ihre Augenzeugenquellen benennen, um ihre Leser von der Authentizität ihrer Informationen zu überzeugen.

So schreibt z.B. Markus, dass der Mann, der das Kreuz Jesu nach Golgatha tragen musste, „der Vater von Alexander und Rufus“ war (Markus-Evangelium 15:21). Die ausdrückliche Nennung dieser Namen ist nur dann sinnvoll, wenn Markus’ Leser sie kannten oder in Kontakt mit ihnen treten konnten. Markus sagt mit anderen Worten: „Alexander und Rufus werden euch bestätigen, dass das, was ich hier schreibe, richtig ist, ihr könnt sie gerne fragen.“

Ganz ähnlich beruft Paulus sich, als er über die Auferstehung Jesu spricht, auf noch lebende Augenzeugen (1.Korinther-Brief 15:1-6), u.a. auf 500 Personen, die den Auferstandenen auf einmal sahen. Man kann so etwas nicht in einem Brief schreiben, der zum öffentlichen Verlesen in der Gemeinde bestimmt ist, wenn es diese Augenzeugen nicht wirklich gab und wenn die nicht tatsächlich bestätigt hätten, was Paulus geschrieben hatte.

Die Theorie, dass die Evangelien aus anonymen, kollektiven, sich ständig verändernden mündlichen Überlieferungen hervorgegangen sind, erweist sich im Lichte dieser Fakten als unhaltbar. Sie beruhen vielmehr auf den mündlich überlieferten Berichten von noch lebenden Augenzeugen, die sich die Worte und Taten Jesu genau eingeprägt hatten.“

Quellen:

„Warum Gott?“ Timothy Keller, Brunnen Verlag, Gießen, 2010, S.130,131

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