Türkei: Wieder mal ein Christ ermordet

In der Türkei ist ein koreanischer Evangelist ermordet worden. Das berichtet das Hilfswerk International Christian Concern (ICC/Washington D.C.). Den Angaben zufolge hat ein Angreifer den 41-jährigen Jinwook Kim am 19. November in Diyarbakir im Südosten des Landes auf offener Straße niedergestochen.

Das Opfer sei später im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. Ein 16-jähriger Verdächtiger, der drogenabhängig sein soll, wurde inhaftiert. Die Sicherheitsbehörden vermuten, dass er Kims Mobiltelefon rauben wollte. Die Ermittlungen dauern an.

Kim lebte seit fünf Jahren in der Türkei. Seit diesem Jahr wohnte er mit seiner Familie in Diyarbakir und war dort Seelsorger einer kleinen christlichen Gemeinschaft. Seine Frau erwartet in den kommenden Tagen ihr zweites Kind.

Es war der erste Mord an einem Christen in der Türkei seit Juni 2010. Damals war der Vorsitzende der (katholischen) Türkischen Bischofskonferenz, der Italiener Luigi Padovese, von seinem muslimischen Fahrer umgebracht worden.

Drei Jahre zuvor hatten muslimische Extremisten den deutschen Theologen Tilmann Geske sowie die einheimischen Christen Ugur Yüksel und Necati Aydin im osttürkischen Malatya ermordet. Die Täter hatten ihre Opfer gefesselt, gefoltert und ihnen die Kehlen durchgeschnitten.

Die Polizei nahm die damals 19- bzw. 20-jährigen Männer noch am Tatort fest. Sie gaben religiös-nationalistische Motive für die Bluttat an. Im Oktober 2016 verurteilte ein Gericht in Malatya die fünf Angeklagten zu jeweils dreimal lebenslanger Haft. Idea.de

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