Vor 15 Jahren starb Jeff Buckley. Der Sänger und Songwriter galt als rätselhaft – im Schaffen wie im Tod.

„Es war bereite kurz nach 21 Uhr und die Dämmerung hatte eingesetzt, als sich Foti, wie er später berichtete, seine Gitarre umschnallte und Buckley einen seiner selbst geschriebenen Songs vorspielte. Buckley habe ihm zugehört und sei dabei einige Schritte rücklings gegangen. Als Foti aufblickte, stand Buckley knietief im Wolf River. Schon im nächsten Moment ließ er seinen Körper voll bekleidet ins Wasser gleiten. Foti war irritiert, doch Buckley blieb in Ufernähe und suchte in der Schwüle offenbar nur Abkühlung.

Gedankenversunken ruderte er im Kreis. Doch mit jedem Armschlag trieb er ein Stück weiter auf den Fluss hinaus. Foti zitierte den laut sinnierenden Buckley später mit den Worten: „the first one being fun, but the second one…“

Als Led Zeppelins „Whole Lotta Love“ aus der Musikanlage erklang, sei Buckley aus seiner Melancholie erwacht. Er habe mit dem Echo der Uferböschung gespielt und herumgealbert, dass diese ihm die Stimme von Robert Plant verleihe. Foti gab später zu Protokoll, Buckley habe seine Umwelt in diesem Moment ausgeblendet.

Schlepper flussaufwärts

Eine viertel Stunde weilte er da bereits im Wasser. Seine Kleider und Schuhe waren vollgesogen und schwer. Dennoch schwamm er weiter in die Mitte des rund 100 Meter breiten Haffs und zog einsam seine Kreise.

Wenige Augenblicke später bemerkte Foti einen Schlepper, der sich rasch flussaufwärts bewegte. Er schrie Buckley an, aus dem Wasser zu kommen. Doch dieser blickte nur kurz auf und schwamm dem Boot aus dem Weg. Eine Minute später folgte ein rund dreißig Meter langer Frachter, der sich in Richtung der Industrieanlagen am oberen Ende des Wolf Rivers schob.

Am Ufer wurde Foti nervöser, doch Buckley gelang es erneut, dem Schiff auszuweichen. Der Kahn passierte und Buckleys junger Gefährte beruhigte sich, als er dessen Kopf auf der schimmernden Wasseroberfläche erkennen konnte.

Verschwunden in der Nacht

Das Schiff hatte jedoch die einst so stille Wasseroberfläche aufgeraut und die Wellen ans Ufer schwappen lassen. Foti sorgte sich um seine Musikanlage und holte sie aus der Gefahrenzone. Als er sich wieder umdrehte, hatte sich das Wasser beruhigt. Die Bugwellen plätscherten nun gleichmäßig vor sich hin, doch der Schatten in der Mitte des Flusses war nicht mehr zu sehen. Buckley war in der Dunkelheit verschwunden.

Die Band war gerade in Buckleys Haus eingetroffen, als Foti anrief und vom Verschwinden ihres Freundes berichtete. Bowen, Kindred, Tighe und Grondahl machten sich auf den Weg zum Wolf River. Als sie ankamen, war dieser von Hubschraubern und Suchbooten hell erleuchtet. Doch das einzige, was sie von Buckley fand, war dessen Mantel in den Händen des Roadies. Ergebnislos stellte die Rettungskräfte die Suche um 1 Uhr in der Nacht ein.

Noch sechs Tage lang hielt sich die Hoffnung, Buckley könne wieder auftauchen, nachdem er sich in der Vergangenheit wiederholt eine Auszeit genommen hatte und für die Freunde spurlos verschwunden war. Doch am 4. Juni 1997 entdeckte ein Passagier des historischen Mississippi-Dampfers American Queen an der Mündung zum Mississippi eine Leiche: Buckley. “ einestages.spiegel.de/sta…etaucht_in_der_nacht.html

www.jesusonly.de/lebens…en-saufen-rocken-sterben/

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