Wenn das neue iPhone kommt, kann die halbe Welt nicht schlafen vor Aufregung. Aber wenn den Menschen die ewige Verdammnis vor Augen gestellt wird, wenden sie sich gähnend ab. Wir leiden an kollektiver Bequemlichkeitsverblödung.
Brave New Sleeping World.
Die Beobachtung von der Infantilisierung der Gesellschaft.
Wer aus dem Fenster blickt, erkennt: Das Leben der Menschen verläuft heute so, als ob man eine LKW-Ladung von Handys aus Versehen in der Kita abgeladen hat und seither alle Kids mit ihren Kitakumpels Späßchen per LTE und Cloud austauschen. Sie fühlen sich seither enorm wichtig, endcool und schlau, haben dabei ganz vergessen, dass sie zum groß werden auch noch etwas lernen und Erfahrung sammeln müssen. So ist für sie die Realität außerhalb ihrer Kita nicht mehr vorhanden, allenfalls als kurzer Tweet existent, wenn die Gesellschaft so eben in sich zusammenfällt.
Und die Christen sind voll mit dabei. Wir merken gar nicht mehr, wie die Verrückten, Gefährlichen, Gierigen und Ignoranten in Politik,Kirche und Gesellschaft immer einen Weg zu ihren Gunsten finden.
Was haben wir Christen in einer kapitalistisch verseuchten Welt zu bieten? Nichts, weil wir selber voll im Sumpf dieses Wahns drinstecken. Der kapitalistische Mensch ist sozusagen die Antithese der Zufriedenheit und die Inkarnation der Angst, denn er fürchtet sich mehr als alles davor, nicht gut genug zu sein, nicht genug zu bekommen, sei es nun Freiheit, Liebe oder eben Leben. Nachdem jede metaphysische Deutung des Lebens ihren Geltungsanspruch verloren hat und wir die Ethik endgültig konsumiert und wieder ausgeschieden haben, bleibt ja quasi nur noch der Klammergriff am kapitalistischen Fortschritt. Verstärkt wird diese Angsthaltung nur noch durch den selbstauferlegten Optimierungswahn. Wie zynisch muss einem da die Tatsache erscheinen, dass das Individuum nie unfreier war als im Zenit seiner absoluten Individualität? Der Kapitalismus hat wahrlich enorme Produktivkräfte entfaltet, das hat er sogar so sehr, dass wir uns selber produzieren und designen wollen, selbst zum Preis unserer eigenen Humanität. Denn was bleibt noch vom Menschen, wenn er sich selber nicht mehr definieren, weil nicht mehr begreifen kann? Eins steht fest: Der kapitalistische Mensch wird niemals zufrieden sein, er ist das unglücklichste Wesen der Welt und er wird, getrieben von seinen entfesselten Ängsten und dem Wunsch nach Befriedigung seines unersättlichen Hungers, solange mit seinem Treiben fortfahren, bis er sich selbst zerstört hat. We can get no Satisfaction! But, God is Satisfaction!!!!
