Wie Kapitän Coutts starb.

Er war Kapitän auf einem Ozeandampfer, ein rechter Tyrann, der sich vor allem aufs Fluchen und Toben verstand.  Auf eines Reise streckte ihn unvermittelt eine schwere Krankheit nieder.
Nun lag er in seiner Kajüte und rang mit dem Tode, der ihm bereits im Gesicht geschrieben stand. Er wusste, dass sein Ende nahe war, und Furcht vor dem Jenseits überkam ihn.
In seiner Not rief er den ersten Offizier zu sich und befahl ihm, für seinen Kapitän zu beten.
“Ich bin nicht fromm, Kapitän, ich kann nicht beten”, brachte der Erste Offizier hilflos hervor.
“Dann bring mir wenigstens eine Bibel und lies mir daraus vor, denn meine Uhr ist abgelaufen.” – “Ich hab keine, Kapitän.”
“Nun, dann schick´ mir den Zweiten Offizier, vielleicht kann der beten.”
Bald stand der Zweite Offizier neben dem kranken Kapitän. Doch auch er musste gestehen, dass er seit seiner Kindheit nicht mehr gebetet hatte und dass er auch keine Bibel besaß.
Beim Dritten Offizier lagen die Dinge nicht besser. Nicht ein einziger an Bord schien dem bedauernswerten Kapitän helfen zu können.Endlich kam einer der Matrosen und meinte,
er habe etwas Ähnliches wie eine Bibel in den Händen des Küchenjungen Willi gesehen. Sofort wurde Willi zum Kapitän gerufen.
“Ja, ich habe eine Bibel, aber ich lese darin nur in meiner Freizeit”, gestand dieser schüchtern.
“Schon gut, Junge, hol´ sie her, setze dich zu mir und lies mir etwas daraus vor, dass mir hilft”, gebot ich der Kapitän.
“Ich fühle, es geht mit mir zu Ende.
Suche eine Stelle, aus der hervorgeht, dass GOTT mit den Sündern gnädig ist.” Armer Junge! Er wusste zuerst nicht, wo er die Bibel aufschlagen sollte.
Aber dann erinnerte er sich, wie ihn seine Mutter oft das 53. Kapitel des Buches Jesaja hatte lesen lassen. Willi schlug es rasch auf und las. Er kam zum fünften Vers, wo es heißt:
“Aber er ist um unsere Missetat willen Verwundet und um unserer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf Ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch Seine Wunden sind wir geheilt.”
Begierig hatte der Kapitän zugehört.
Er wusste: Dies war die letzte Möglichkeit für ihn zur Umkehr.
“Warte Junge”, sagte er, “das klingt so wie ich es meine.
Lies es noch einmal.”
Wieder las Willi die bedeutungsvollen Worte:
“Aber er ist um unsere Missetat willen Verwundet und um unserer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf Ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch Seine Wunden sind wir geheilt.”
“Ach Junge, das tut gut, sehr gut”, seufzte der Kapitän.
Da wurde Willi kühner: “Kapitän, früher ließ mich meine Mutter zuweilen meinen Namen in den Vers einsetzen.
Soll ich es Ihnen einmal auf diese Weise vorlesen?”
-“Ja, Junge, tu das” Ehrfurchtsvoll las der Junge:
“Aber er ist um Willis Missetat willen Verwundet und um Willis Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf Ihm, auf dass Willi Frieden hätten, und durch Seine Wunden ist Willi geheilt.”
Als Willi schwieg, richtete sich der Kapitän in seinem Bett etwas auf und brachte mühsam hervor:
“Junge, lies das noch einmal und setze diesmal den Namen deines Kapitäns ein, John Coutts!”
Willi zögerte nicht und begann:
“Aber er ist um John Coutts` Missetat willen Verwundet und um John Coutts` Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf Ihm, auf dass John Coutts` Frieden hätten, und durch Seine Wunden ist John Coutts` geheilt.”
Erleichtert sank der Kapitän zurück in sein Kissen.
“Danke mein Junge, geh jetzt zurück an Deck.”
Diese wundervollen Worte klangen in seinen Ohren wie himmlische Musik. Er wiederholte sie wieder und wieder mit seinem Namen, und während er das tat, erfüllte unaussprechliche Freude und tiefer Frieden sein Herz.
Wieder hatte ein armer Sünder für den CHRISTUS gestorben ist, es erfassen und erleben dürfen:
“Wie viele Ihn aber aufnahmen, denen gab Er Macht, GOTTES Kinder zu werden” (Johannes 1, 12).
Einige Tage später ging die Seele des Kapitäns heim. Der Körper wurde in Segeltuch gehüllt und ins Meer versenkt, um dort zu ruhen, bis JESUS CHRISTUS wiederkommt und die See ihre Toten wiedergibt (siehe dazu Offenbarung 20, 13).
Bevor er aber starb, hatte John Cottus jedem Mann an Bord des Schiffes bezeugt, dass JESUS um seiner Missetat willen verwundet und um seiner Sünde willen zerschlagen worden war und dass er, John Cottus, durch JESU Wunden Rettung finden durfte.
Lieber Leser:
Hast du ebenso wie John Cottus- deinen Platz, als verlorener Sünder vor Gott eingenommen und vertraust du dem HERRN JESUS für deine Errettung?
Denn “GOTT erweist Seine Liebe zu uns darin, dass CHRISTUS für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren” (Römer 5, 8). Willst du dieses Geschenk nicht auch annehmen und GOTT von Herzen dafür danken?
Quelle:
Reiseführer vom Tod zum Leben
Christliche Mission Helmut Dresbach
Brunnen- Verlag, Basel

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