Zwei Einträge in einem Gästebuch. Wer von diesen Schreibern ist der Glücklichere?

Zwei Einträge in einem Gästebuch
Pastor Hans Bruns erzählt: Im Gästebuch eines Hotels im norddeutschen Badeort K. fand ich zwei Eintragungen unmittelbar untereinander. Sie sprechen eine jede für sich ihre besondere Sprache. So hat ein Gast dort geschrieben:
“Mein armes Herz hienieden, von manchem Sturm bewegt, erlangt den wahren Frieden erst, wenn es nicht mehr schlägt!”
Unmittelbar darunter hat ein anderer Gast sich mit einem ähnlichen Vers eingetragen. Er schreibt: “Mein armes Herz hienieden, von manchem Sturm bewegt, erlangte wahren Frieden, seit es für Jesus schlägt.”
Unwillkürlich stellt sich die Frage: Wer von diesen beiden war wohl der Glücklichere? Die Antwort ist nicht sehr schwer zu geben. Beide wussten um die Not des Lebens. Äußerlich muss es beiden ja nicht einmal schlecht gegangen sein; denn sonst wären sie beide nicht in dem Badeort gewesen, in dem dies Hotel stand. Aber trotzdem: Not hatten sie und Not kannten sie. Wie ergreifend hat der erste Schreiber das zum Ausdruck gebracht! Er weiß auch etwas von dem Schrei der Seele, und von der unbezähmbaren Unruhe des Herzens. Er hat anscheinend vielerorts Frieden gesucht, aber ganz offensichtlich ihn nirgends gefunden. Immer wieder muss er enttäuscht worden sein. Jetzt meint er, im Tod den Frieden zu haben und sehnt sich nach ihm.
Der zweite Schreiber hat mehr. Er kennt einen, der auch das tiefste Weh, die ärgste Not wenden und beheben kann. Er kennt Jesus von Nazareth als seinen Herrn. Und er kennt ihn nicht nur wie viele nur so vom Hörensagen, dann hätte er nicht so froh diesen seinen Vers unter den ersten geschrieben. Er hat Jesus seinen Herrn persönlich erfahren. Da ist ihm das Herz warm geworden, da fiel die Not von ihm ab, da konnte er nicht anders, als dies zu schreiben. Hier spürt man: Er hatte Freude und eine froh machende Glaubensgewissheit. Jawohl, das Leben enttäuscht uns an vielen Stellen, Christus hingegen enttäuscht uns nie. Vieles, was wir erleben ohne die Gegenwart des Herrn, sieht nur aus wie Freude, sie ist aber keine; erst wenn Christus in unser Leben hineinkommt, kehrt wahre Freude bei uns ein.
Quelle: Hört ein Gleichnis, Heinz Schäfer

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