Was ist Liebe?

Wenn …


Da ist zum einen die Wenn-Liebe und die haben wir alle schon empfangen und gegeben:











„Wenn du ein braves Kind bist, wird die Mutti dich lieb haben.“


„Wenn du mich wirklich liebst, dann würdest du mit mir schlafen …“


Das, mein Lieber, ist eine selbstsüchtige und billige Liebe. Sie dauert nur so lange an, wie die Bedingungen erfüllt werden. Wenn ein Mädchen von ihrem Lover geliebt wird, und sie dadurch schwanger wird, dann wird ihr plötzlich die Liebe entzogen, und er schleicht sich davon. Er hat keine Lust auf Verantwortung. Das Mädchen denkt sich: „Weshalb hat er mich verlassen? Hat er mich denn nicht geliebt?“


Doch, solange die Bedingungen stimmten, da konnte er sie lieben, aber als die Bedingungen sich änderten, da wollte er nichts mehr von ihr wissen. Wenn-Liebe, eine Liebe, die an Bedingungen geknüpft ist, wirkt letztendlich zerstörerisch, enttäuscht und ist in Wirklichkeit keine Liebe. Eine Liebe, die ständig erworben und verdient werden muss, die dich eine ganze Menge Anstrengung kostet, um bestimmte Forderungen zu erfüllen, ist es nicht wert, Liebe genannt zu werden! Die meisten haben diese Art Liebesbeziehung. Du auch? Prüfe es mal nach!


Weil …


Dann kenne ich da noch die Weil-Liebe. Das ist die „edlere“ Form der Liebe.














„Ich liebe dich, weil du wunderschön bist!

„Ich liebe dich, weil du mir Sicherheit gibst!

„Ach weißt du, ich liebe ihn, weil er so humorvoll ist!


Das hört sich doch ganz gut an, oder? Man will doch für das was man ist und tut geliebt werden oder etwa nicht? Jemanden zu haben, der uns wegen dem, was wir sind oder tun, liebt, scheint weniger fordernd zu sein. Aber was passiert, wenn Mr. Lover eine trifft, die noch schöner ist? Und was, wenn sie einen trifft, der noch mehr Humor hat?


Außerdem hat jeder Mensch noch eine geheime Seite, die man nicht unbedingt auf dem Präsentierteller servieren will. Man versteckt sein „privates Ich“, die Seite, die nur wenige andere Menschen wirklich kennen, wenn überhaupt jemand. Der Mann oder die Frau, die wegen eines bestimmten Charakterzuges, oder spezieller Qualitäten, geliebt wird, wird sich wahrscheinlich davor hüten einem anderen zu zeigen, wie es im tiefsten Inneren aussieht – aus Angst heraus, weniger akzeptiert, geliebt oder sogar abgelehnt zu werden. Diese Liebe ist also gar nicht so edel, wie sie sich gibt. Frage doch mal, warum jemand dich liebt!


Trotzdem!


Zum Schluss möchte ich noch die Trotzdem-Liebe vorstellen. Das ist die Liebe, die andauernd und bedingungslos ist. Diese Liebe ist die schönste und reinste Liebe, nach der wir uns alle innerlich sehnen. Es ist die Liebe, die keine Bedingungen stellt!














„Ich liebe dich, was du in deinem Innern auch sein magst. Ich liebe dich, egal was sich an dir verändern wird. Du kannst nichts tun, was dich von meiner Liebe trennen könnte, ich liebe dich andauernd!“


„Ich weiß alles über dich, ich kenne deine Mängel, ich weiß um deine Fehler und ich liebe dich trotzdem und werde dich immer lieben!“


„Ich liebe dich nicht wegen deiner Qualitäten und weil du so viel liebenswertes hast, ich liebe dich, weil ich dich liebe. Und diese Liebe möchte ich dir geben.“


Das übrigens ist Liebe, wie sie uns die Bibel lehrt und wie Gott uns liebt!


„Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen [d.h. einzigartigen] Sohn gab […].“ (Johannes 3,16)


„Gott aber erweist seine Liebe zu uns damit, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.“ (Römer 5,8)


„[…] Gott ist Liebe.“ (1. Johannes 4,8)


Gott liebt uns, obwohl nichts an uns liebenswürdig ist. Gott liebt uns, obwohl wir uns nicht so verhalten, wie er es von uns erwartet. Wir können uns seine Liebe nicht verdienen, nicht größer machen und nicht verlieren.


Egal wie und wer du bist, er kennt dich durch und durch. Du kannst zu ihm kommen und er wird dich annehmen so wie du bist. Du musst dich nicht verstellen. Er möchte dich an sein Herz drücken: Das habe ich in meinem Leben selbst erfahren. Diese Liebe enttäuscht dich nicht!






Unser erstes Musikvideo: Was ist Liebe?

Kommentare

  1. ncd

    Schuldfrage

    “Es ist wichtig zu erkennen, dass wir Menschen überhaupt kein Anrecht auf Gottes Wohlwollen haben. Gerecht wäre Er, wenn wir alle in die Hölle kämen. Gnade ist es, dass Er einen Weg der Errettung geschaffen hat.”

    Sie behaupten, wenn Gott nicht aus purer Gnade und Trotzdem-Liebe handeln würde, wäre es nur gerecht, dass wir alle durch ewige Verdammnis für unsere Sünden büßen.

    Nun hat Gott uns aber von Anfang an sündhaft erschaffen, das war seine Absicht. Selbst wenn die Verführung von Adam und Eva tatsächlich so stattgefunden hat, fällt es doch schwer zu glauben, das der allmächtige und allwissende Gott nicht von Beginn an wusste, dass es so geschehen würde.  

    Nun lässt sich einwenden, Gott lässt dem Menschen einen gewissen Spielraum, was die Zukunft betrifft, also seinen freien Willen. Und hier liegt das Problem: Die Willensfreiheit ist das nach der Gottesfrage umstrittenste philosophische Thema in der Geschichte. Ich glaube es war Gerhard Roth, der bemerkte, dass niemand, der den freien Willen des Menschen postulierte, erklären konnte, wie er funktionieren soll. Seit den entsprechenden Experimenten Libets 1979 sind viele Neurologen überzeugt, dass Entscheidungen im Unterbewussten längst getroffen sind, bevor wir glauben, bewusst zu entscheiden.

    Physikalisch betrachtet, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder laufen im Gehirn (wie im Rest des Universums)rein determinierte Prozesse ab, dass heißt, Entscheidung ist nichts als das Ergebnis einer komplexen Rechnung. Das hätte zur Folge, dass alle Verantwortung für menschliches Verhalten bei Gott selbst liegt, weil wir eben keine andere Wahl haben. Oder man zieht die Quantenmechanik in Betracht. Das bedeutet, dass objektiver Zufall auf unterster ontologischer Ebene im Universum stattfindet, was mit der klassischen Physik unvereinbar ist. Nun ist Quantenphysik aber längst keine Theorie mehr, sondern bewiesene Tatsache. So kommen einige Physiker wie Neurologen zu dem Schluss, das Quanteneffekte im Gehirn für die Willensfreiheit verantwortlich sind.

    Aus theologischer Sicht heißt das, Gott verzichtet in seiner Allmacht darauf, die Zukunft zu kennen, wo er Quanteneffekte wirken lässt. Eigentlich wäre das die perfekte, mit dem Sündglauben übereinstimmende Definition von Willensfreiheit. Nur fällt es mir perönlich nicht leicht, zu glauben, dass Gott die Zukunft des Menschen dem Zufall überlässt. Aber wenn man sich einige Gedanken über den freien Willen macht, kommt man doch zu dem Schluss, das dieser auch ganz alltäglich betrachtet, entweder Illusion ist, oder aber Zufall.

    Meine Frage nun:

    Inwiefern sind diese Erkenntnisse mit dem christlichen Glauben vereinbar? Sie kommen mir sehr entgegen, wenn Sie Ihre Meinung nicht ausschließlich aus Bibelzitaten begründen.

    Danke.

  2. alin

    Liebe Rella,

    die Bibel ist sogar noch viel “widersprüchlicher” als meine Antwort, denn da heißt es sogar: “Wache auf, der du schläfst, und stehe auf von den Toten, so wird dir Christus leuchten!” (Epheser 5,14) oder “Lazarus, komm heraus! Und der Verstorbene kam heraus, an Händen und Füßen mit Grabtüchern umwickelt und sein Angesicht mit einem Schweißtuch umhüllt.” (Johannes 11,43-44)
    Menschlich gesprochen ist es sinnlos, einen Toten dem Befehl zum Aufstehen zu geben. Bei Gott sieht die Sache jedoch anders aus. Auferweckung (bzw. Erlösung) und Gehorsam fallen zusammen. Deshalb, niemand kann in ein neues Leben mit Gott eintreten, wenn Gott nicht an ihm wirkt; genausowenig aber funktioniert es, wenn der Mensch nicht der Stimme Gottes gehorcht. Es sind also beide Parteien nötig, so wie das in einer Beziehung eben der Fall ist.

    Was die Arten von Liebe angeht: Du wirst wohl mit mir darin übereinstimmen, dass ein Grund für Liebe nicht etwas Negatives, sondern etwas Positives sein muss. Bosheit, schlechte ANgewohnheiten und Ähnliches sind kein Grund, jemanden zu lieben; ein schöner Charakter, Geselligkeit, Hilfsbereitschaft u.Ä. dagegen schon. Das wäre dann Wenn- oder Weil-Liebe, uns nicht unbekannt.

    Wo aber nun sind die positiven Dinge an oder in uns, die Gott einen Grund gäben, uns zu lieben? Etwa unser Gehorsam Seinen Geboten gegenüber? Unsere unermüdlich ausgeübte Nächstenliebe? Unsere völlig reine und heilige Gedankenwelt? Wohl kaum. Man kann also kaum von einer im Menschen begründeten Liebe sprechen, sondern Gottes Liebe ist eine in Gott begründete Liebe. Sie ist wie die Liebe eines Mannes in Kambodscha, der den Mörder seines Sohnes adoptierte, als der seine Eltern verlor; wie die Liebe einer amerikanischen Frau, die den Mördern ihrer Eltern, japanischen Soldaten, in der Kriegsgefangenschaft diente. Eben eine Trotzdem-Liebe.

    Man kann diese Liebe kaum be-greifen; wohl aber er-greifen. Willst Du das nicht tun?

    Alin

  3. rella

    nachgehakt

    Hallo Alin,

    ich mache mir auch so meine Gedanken und muss sagen das ich mich mit den Gedanken an die Widersprüche, die in dem vorangegangen Leserbrief von St@rfight$r zu diesem Artikel gennant werden, recht gut identifizieren kann. Und Deine Antwort erscheint mir auf den ersten Blick leider so, das sie sich selber in Widersprüchen verstrickt:

    “Ein Mensch der in seinen Sünden lebt, sehnt sich niemals nach Gott, denn er ist geistlich gesehen tot. Ein Toter wird niemals sich nach irgendwas sehnen noch Reaktionen zeigen. Erst wenn Gott an diesem Menschen zu wirken beginnt, kann eine Sehnsucht nach Gott entstehen. “Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, daß ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tage.” (JOhannes 6,44)”

    Das heißt doch das ich mich gar nicht entscheiden kann. Es ist also eine Gottes-Entscheidung!?

    Und zu der Aufzählung der einzelnen Arten der Liebe in dem Artikel folgendes: sowohl die so bezeichnete Wenn- und Weil-Liebe bennen einen Grund für Liebe: die Wenn-Liebe Taten, die Weil-Liebe Charakterzüge. Aber auch Charakterzüge können verschwinden (Extremfall z.B. Alzheimer: wo ist dann mein Humor geblieben?). Und die Trotzdem-Liebe? Sie gibt es trotz allem. Aber wenn Sie mich nicht wegen meiner Taten, meines Aussehens oder sonst einer Eigenschaft an mir liebt, dann frage ich mich: liebt sie mich überhaupt? Wen oder besser: Was wird dann da geliebt? D.h. Gott liebt etwas das keinen Aussehen hat, nichts tut, nichts fühlt….?! D.h. Existenz und Gottesliebe sind nicht vereinbar?

    Nun fallen mir während ich das schreibe schon passende Argumente ein, die mir den Sachverhalt erläutern könnten: Gott liebt die Seele eines Menschen oder es ist einfach unbegreiflich und für uns Menschen zu “hoch”. Aber eine Antwort mit weniger abgehobenen Antworten wären mir lieber!

    Grüßle,

    Rella

  4. alin

    Der Widerspruch löst sich auf, wenn man betrachtet, unter welchen Umständen man vollkommen in Gottes Liebe sicher ist: nämlich “in Christus”. Wenn ein Mensch nicht in Christus ist, sprich sein Leben nicht Ihm anvertraut hat, ist er grundsätzlich von Gott getrennt. Denn Gott wird einen Menschen mit all seinen Sünden niemals annehmen. Wen Er annimmt, ist Sein geliebter Sohn, und in diesem können auch wir Menschen angenommen werden.
    Ein Mensch der in seinen Sünden lebt, sehnt sich niemals nach Gott, denn er ist geistlich gesehen tot. Ein Toter wird niemals sich nach irgendwas sehnen noch Reaktionen zeigen. Erst wenn Gott an diesem Menschen zu wirken beginnt, kann eine Sehnsucht nach Gott entstehen. “Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, daß ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tage.” (JOhannes 6,44)

    Es ist wichtig zu erkennen, dass wir Menschen überhaupt kein Anrecht auf Gottes Wohlwollen haben. Gerecht wäre Er, wenn wir alle in die Hölle kämen. Gnade ist es, dass Er einen Weg der Errettung geschaffen hat.

    Alin

  5. St@rfight$r

    Widerspruch

    Liebes Soulsaverteam
    In eurem Arktikel “Was ist Liebe?” sagt ihr unter der “Trotzdemliebe” das es nichts gibt was jemanden von dieser Liebe trennen könne. Ihr sagt auch das Gott jeden von uns so liebt. Leider gibt es da ein Problem, ihr sagt auch das wenn wir uns von Gott abwenden wir in die Hölle kommen also weg von Gott und seiner Liebe. Seht ihr den Wiederspruch? Also es gibt anscheinend schon etwas. So ganz nebenbei, würdet ihr auch zu Gott gehen wenn ihr schon perfekt wärt?
    Nochwas zu der Aussage, ein Mensch ist herzenböse. Genauso wenig wie  gut sein können, können wir ganz und gar böse sein, denn dann würde Gott uns die Chance verwehren zu ihm zu kommen, weil Gott ja die Liebe ist und nur Menschen die komplett böse sind sehnen sich nicht nach Gottes Liebe(teufel). Und das wäre ungerecht. Aber Gott ist ja gerecht.
    Liebe Grüße
    St@rfight§r

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