18. JULI 1939: PAUL SCHNEIDER – EIN DEUTSCHER MÄRTYRER

Morgen gedenken wir des Todestages des deutschen Pfarrers Paul Schneider (1897-1939).

Dietrich Bonhoeffer soll seinen Freunden gesagt haben: „Den Namen dürft ihr nicht vergessen! Paul Schneider ist unser erster Märtyrer!“

Wie Bonhoeffer gehört der evangelische Pfarrer Paul Schneider zur Bekennenden Kirche, die sich gegen den wachsenden Einfluss der Nationalsozialisten und ihrer Ideologie innerhalb der Evangelischen Kirche formiert hatte.Scheider lebte diesen Widerstand in seinen dörflichen Kirchengemeinden in Mittelhessen und später im Hunsrück. Er weigerte sich, von oben diktierte Erklärungen von der Kanzel zu verlesen, wies bei einer Beerdigung öffentlich einen Führer der Hitlerjugend zurecht, der am Grab von einem „himmlischen Sturm Horst Wessel“ fabuliert hatte. Als staatliche Stellen seine Zwangsversetzung befahlen, weigert er sich. Für ihn war klar:

Der Staat darf sich nicht in kirchliche Angelegenheiten einmischen.Wegen seiner konsequenten Haltung wurde er Gefangener im KZ Buchenwald bei Weimar. Mit Glaubensüberzeugung prangerte der Pfarrer selbst im KZ Unrecht gegen Gefangene öffentlich an. Aus seiner Einzelzelle rief er den anderen Gefangenen beim Morgenappell Bibelworte zu, bis er jeweils zusammengeschlagen wurde. Nachdem ihm eine Überdosis eines Herzmedikaments gespritzt worden war, starb der „Prediger von Buchenwald“ am 18. Juli 1939 im Konzentrationslager. Paul Schneiders Witwe Margarete starb erst im Jahr 2002 als 98jährige. Zeit ihres Lebens war sie kirchlich und im öffentlichen Leben engagiert – motiviert von ihrem christlichen Glauben. HMK

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