Schmidt war von 1974 bis 1982 Bundeskanzler.
Seine christliche Entwicklung im Laufe der Jahre sieht Schmidt überwiegend kritisch. Er ist ein richtiger deutscher Namenschrist mit hohem intellektuellen und moralischem Anspruch. Als Konfirmand habe er christliche Bekenntnisse auswendig gelernt, sie aber nicht geglaubt. Während des Zweiten Weltkriegs habe er gelegentlich „auf den lieben Gott vertraut“, aber das Gefühl der Bewahrung habe „nur bis zum nächsten Morgen gedauert“. 1942 hätten er und seine im Oktober verstorbene Frau Loki kirchlich geheiratet, um die Kirche stärken. Beide hätten gehofft, daß die Kirchen nach Kriegsende für einen Neuanfang mit Anstand und Grundwerten sorgen würden. Dazu habe sich Loki taufen lassen, obwohl sie eine überzeugte Anhängerin von Darwins Evolutionstheorie gewesen sei. Der Pfarrer habe Lokis Einstellung akzeptiert. Auch in ihrem weiteren Leben habe die Kirche keine große Rolle gespielt. Gebetet habe er nie, bekannte Schmidt. Bei der Kirchenmusik schätze er mehr die Musik als die Texte. Seine 1986 geäußerte Auffassung, daß Vertrauen auf Gott zu verantwortlichem Handeln führe, würde er nicht mehr wiederholen. Er halte die Überzeugung von einem gerechten Gott angesichts vieler Ungerechtigkeiten für nicht akzeptabel.
Geradezu typisch paßt dazu, daß ihm der Friede in der Praxis von Buddhisten imponiert. Dabei hat unser alter Kanzler gewaltige Wissenslücken:
Im stark vom Buddhismus geprägten Land Kambodscha hat es die „Killing Fields“ (Tötende Felder) gegeben. Diese schrecklichen Worte bezeichnen den Massenmord der Roten Khmer, die von 1976 bis 1979 rund zwei Millionen Menschen umgebracht haben.
Buddhisten haben auch aktiv am 2. Weltkrieg teilgenommen – buddhistische Japaner verübten unsagbare Greuel an ebenfalls buddhistischen Chinesen (z. B., das Massaker von Nanking und die unsägliche Folter an den Koreanern).
Seine Sympathie am Buddhismus scheint einfach nur oberflächliches, von ethischen Überlegungen ausgehendes Interesse zu sein. Kennen tut er den Buddhismus schlecht, denn gerade er hätte größte Probleme damit. Nicht-Denken ein Ideal in diesem Glauben. Woher soll er im Buddhismus seine soziale Sympathie mit den Mitmenschen herholen? Auf welche Basis stellt er seine alte Sozialdemokratie? Weltverneinung läßt sich nicht mit Weltengagement vereinbaren, Herr Schmidt. Ich hätte fast gedacht, wir hätten einen etwas clevereren Altkanzler, aber auf der anderen Seite war Schmidt ja auch ein Linker…und bei vielen Linken ist einfach nur ein stereotypischer und antichristlicher Reflex im Gehirn.
Schmidt hat jedoch damit Recht, wenn er auf die Wirklichkeit, die von den christlichen Kirchen ausging und ausgeht, kritisch hinweist. Seine Kritik bezieht sich nicht auf die christliche Botschaft an sich. Wo blieb z. B. der Appell der deutschen Bischöfe zu Beginn des II. Weltkriegs?
Er verkennt auch, daß sich das große Unheil der Kriege über lange Jahre über unserem Land zusammengebraut hat: Aufklärung, Kapitalismus, Liberalismus, Kommunismus, Nationalsozialismus, Existentialismus und vieles Gottlose mehr haben uns dahin gebracht wo wir heute sind. Helmut Schmidt steht für eine Epoche von Deutschland, die sich mit diesem Satz gut beschreiben läßt: „Auf die Kirche Hoffen ohne den Glauben der Kirche zu teilen. Das erklärt die Stärke der Kirche in den 50er Jahren und zugleich ihren Niedergang nach 1968.“
Für den neuen Buddha-Jünger, die der Religion der Selbstvergötterung folgen will und der Manie a heim gefallen ist, als narzisstischer Halbgott alles zu wissen und erklären zu müssen, bleibt aber nur die Rolle des qualmenden Mitdiskutierenden bei Beckmann und Co.. Für alternde Politiker und Künstler, die einen in den Medien an ihrem stolzen Unglauben teilhaben lassen, scheint der „Ich-zentrierte“ Buddhismus einfach ideal zu sein. Das „Nirwana“ will aber als“ Lohn“ durch eigene Anstrengung hart erarbeitet sein, Herr Schmidt.
Wer will für ihn beten? Die Hoffnung stirbt zum Schluß und François Mitterand soll auch erst auf dem Sterbebett nach Gott gerufen haben. (infos aus idea und anderen quellen)
Über den Buddhismus bin ich bestens informiert, denn mein Bruder und Freund Martin war Buddhist, hat mir viel darüber erzählt. Ja, er hat sogar Bücher darüber geschrieben. Hier eines für dich zum selber Nachlesen der Fakten aus einer anderen Sicht: http://www.clv-server.de/pdf/255986.pdf
Im übrigen war Kambotscha auch während der Schreckensherrschaft der Roten Khmer von dieser Religion durchdrungen. Der Buddhismus hat sie nicht aufgehalten und sehr viele Buddhisten haben an diesen Massakern teilgenommen. Das meine ich und auch der Experte Peter Scholl-Latour.
Lies doch bitte mal die Schriften des Buddhismus. ein Beispiel:Die Mahaparinirvana-Sutra (T12:562b): „Jemand, der eine Ameise tötet, macht sich des Mordes schuldig, nicht jedoch einer, der einen Ungläubigen tötet.“Oder kennst du die Lehre von einem buddhistischen Armageddon (Shambhala-Prophezeiungen) in dessen Verlauf sich Muslime und Buddhisten eine letzte Schlacht liefern sollen?
Noch was aus der neueren Zeit:
Am 30. Juli 2009 hat der Dalai Lama in der Commerzbank-Arena in Frankfurt gesprochen. Ein total kommerzialisierter Auftritt mit Eintrittspreisen bis zu 200 Euro. Keine Anfrage der Medien zur Rolle der Frau im Buddhismus, keine Anfrage zur Rolle von Schwulen und Lesben. Der Dalai Lama hält Homosexualität für ein Fehlverhalten, das ein falsches Karma nach sich ziehen würde. Dennoch feiern die Medien den liebenswürdigen Mann mit dem nackten Arm.
Noch ein absolut gewaltfreies Beispiel (Charles, einen ehemaligen Asylanten hier und jetzt Missionar in seinem Heimatland kenne ich gut): 2008 überfielen gewalttätige Buddhisten in Sri Lanka eine evangelische Gemeinde. Angestachelt durch einen Mönch drangen sie in das Gemeindehaus in einem Vorort der Hauptstadt Colombo ein und schlugen die Einrichtung kurz und klein. Einige Gemeindemitglieder, darunter der Pastor, wurden krankenhausreif verprügelt. Als Grund nannte die Gemeinde allein die Tatsache, dass es sich um eine Versammlung von Christen handele und sich der Buddhismus von allem, was nicht buddhistisch sei, bedroht fühle.
Der Buddhismus tibetanischer Prägung ist die letzte Hoffnung vieler, die mit allem andern „fertig“ sind – oder „fertig“ zu sein meinen. Deswegen kann man sich an ihm keine Kritik leisten.
Dies erinnert mich an das Paulus-Wort: „Der Geist aber sagt deutlich, dass in den letzten Zeiten einige von dem Glauben abfallen werden und verführerischen Geistern und teuflischen Lehren anhängen…“ (1. Timotheus-Brief 4, 1). Oder auch an: „… die immer auf neue Lehren aus sind und nie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen können.“ (2. Timotheus 3, 7).
Bei solchen und anderen Glaubensformen unserer Zeit muss ich immer an den Ausspruch von G.K: Chesterton denken, der schrieb: Wer nicht mehr an Gott glaubt, glaubt nicht etwa nichts, sondern alles Mögliche.
Das ist die tragische Ironie des Unglaubens!
Sehr geehrter Ali.
Bitte die GEschichtsbücher richtig lesen bevor Sie hier falsche Fakten nennen.
Die Rote Khmer unter denen tausende Menschen vor den Toren Phnom Penhs ermordeten (–> Killing Fields) waren kommunistischer Gesinnung und haben jegliche Religionsausübung verboten. Sie haben im Zuge dessen auch Tempel, Kirchen, Moscheen usw. zerstört.
Diese Grausamkeiten haben mit Sicherheit nichts mit den Lehren des Buddhismus zu tun!
Ich grüße
Sie!
Ansra