Warum habe ich eigentlich nie die Forderung nach einer Quote für Müllmänner*Innen gehört? „Der Frauentag ist eine sozialistische Erfindung, während der Maifeiertag im Nationalsozialismus eingeführt wurde. Ich hasse ideologische Feiertage.“ Und der Buß- und Bettag wurde abgeschafft. Wer sich nicht mehr vor Gott beugen will, wird gezwungen, sich vor Menschen zu beugen. Nicht Sie persönlich gemeint. Das ist der Weg, auf dem sich der Westen befindet. Weg von der Freiheit in Christus, hin zur diktatorischen Knechtschaft der Ideologien. Dr. med. Jesko Matthes
„Der Neomarxismus entstand als Reaktion auf die Unfähigkeit des klassischen Marxismus, die Gesellschaft zu reformieren und menschlicher zu gestalten.
Nach marxistischer Lehre ist es die historische Aufgabe der Arbeiterklasse, des Proletariats, die alte Klassengesellschaft zu stürzen, um eine klassenlose Gesellschaft aufzubauen. Nirgendwo in der Welt konnte dieser angeblich historische Auftrag erfolgreich in die Wirklichkeit umgesetzt worden. Aber der Traum blieb bestehen.
Es bildete sich ein Lager der Neomarxisten, die den marxistischen Fundamentalsatz „Das Sein bestimmt das Bewusstsein“ auf den Kopf stellten und nun behaupteten „Das Bewusstsein muß das Sein bestimmen.“ Es muß also ein neues, revolutionäres Bewusstsein geschaffen werden, das nicht zuallererst von der Arbeiterklasse ausgehen kann, sondern von den Intellektuellen, von Studenten, von Schülern, von Kirchenleuten und eben auch von emanzipierten Frauen.
Dieser Kampf brach Ende der sechziger Jahre offen aus. Vorbereitet wurde er allerdings schon viel früher in den dreißiger Jahren in der sog. Frankfurter Schule, so benannt nach einem Institut für Sozialforschung in Frankfurt am Main, deren führende Köpfe aber zu Beginn des Dritten Reiches in die USA emigrierten.
Mit der Frankfurter Schule verbinden sich vor allem die Namen Max Horkheimer, Theodor W. Adorno, Erich Fromm, Herbert Marcuse und Jürgen Habermas.
Wie wichtig der Frankfurter Schule gerade dieser Anknüpfungspunkt Familie, Elternhaus und Schule ist, geht z.B. daraus hervor, daß der Kreis um Max Horkheimer bereits 1936 eine umfangreiche Aufsatzsammlung unter dem Titel „Studien über Autorität und Familie“ herausgab. In diesen Studien wird behauptet, die Familie erzeuge in den Kindern einen „autoritären Charakter“, eine „autoritäre Gesinnung“, der sich dann in der Schule fortsetze.
Vor allem Horkheimer und Adorno versuchten herauszustellen, daß die vom Geist des Christentums geprägte bürgerliche Ehe und Familie die kulturelle Voraussetzung für die Verbrechen des Nationalsozialismus und ein Hindernis auf dem Weg zur revolutionären Umgestaltung der Gesellschaft seien.
Die Geistesverwandtschaft dieser emanzipatorischen Theorie der Frankfurter Schule mit gewissen Aussagen über Familie und Erziehung aus dem Bereich der feministischen Theologie ist offensichtlich.
Ich will das an einem Beispiel deutlich machen: Das Evangelische Frauenwerk der Nordelbischen Kirche verbreitete folgende Darstellung einer ihrer Mitarbeiterinnen:
„Die Biographie jedes einzelnen Menschen beginnt damit, dass er/sie Eltern hatte, die ihn/sie erzogen haben.“
‚Am Anfang war Erziehung‘, ist denn auch der Titel eines Buches von Alice Miller, in dem sie die Zusammenhänge zwischen Erziehung zu den traditionellen Wertvorstellungen unserer christlich-abendländischen Zivilisation (Gehorsam, Ordnung, Sauberkeit, Fleiß, Nächstenliebe usw.) und den zerstörerischen Konsequenzen in den so Erzogen (Depression, Drogenabhängigkeit, Selbstmord, Sadismus, Mord, Faschismus usw.) aufzeigt.
Sie führt aus, daß Erziehung, egal mit welcher Methode, sofern sie so grundsätzliche Wertvorstellungen wie die oben genannten anerziehen will, immer zu den genannten Schädigungen führen wird.“
Diese Darstellung aus dem Evangelischen Frauenwerk schließt folgerichtig mit dem Fazit:
„Ganze, heile Menschen können nur dann aufwachsen, wenn sie Begleitung und Unterstützung erfahren statt Erziehung.“ (69)
Im Schrifttum der feministischen Theologie fehlt es nicht an deutlichen Hinweisen auf die wünschenswerte Verbindung zwischen Christentum und Marxismus.
Catharina Halkes meint:
„Die Überzeugung wächst, daß der Feminismus den Sozialismus braucht, weil die Frau im kapitalistischen System unsichtbar gemacht, privatisiert und… ausgebeutet wird… Ebenso besteht die Überzeugung, daß der Sozialismus den Feminismus braucht, um den Mann von seiner Macht und die Gesellschaft von der Zweiteilung in Mann und Frau zu befreien.“
Im Hintergrund dieser Position von Catharina Halkes steht doch ganz eindeutig die neomarxistische Philosophie der sogenannten Frankfurter Schule. Sie selber hat diesen Bezug so ausgedrückt:
„Marcuse legt eine Art Glaubensbekenntnis an die radikalen Möglichkeiten der Frauenbefreiungsbewegung als einer vitalen Kraft für die Verwandlung unserer Gesellschaft ab. … Die Befreiung kann nur durch eine Veränderung im ganzen sozialen System erreicht werden.“
Marcuse, einer der geistigen Wegbereiter der „Kulturrevolution“ Ende der sechziger Jahre, sah bereits damals im Feminismus die „potentiell radikalste politische Bewegung“ der Gegenwart.
Unter dem Stichwort „Androgynismus“ entwickelte Marcuse das Konzept einer „herrschaftsfreien“ Zukunftsgesellschaft in einem feministischen Sozialismus.
Die „guten“ männlichen und weiblichen Eigenschaften sollen in einem intensiven Prozess der Bewusstseinsbildung zu einem harmonischen Ganzen – eben zum androgynen Menschen – entwickelt werden. Dem steht natürlich die herkömmliche Familienstruktur im Wege, weil sie vom Patriarchat geprägt sei und dieses stabilisiere.
Aus diesem Grunde müsse die Erziehung der Kinder möglichst schon im frühkindlichen Alter von öffentlichen Einrichtungen übernommen werden und möglichst geschlechtsneutral erfolgen.
Vor diesem Hintergrund wurde unter maßgeblicher Mitwirkung aus der evangelischen Kirche nach und nach das biblische Menschenbild abgelöst durch ein humanistisches Menschenbild.
Die schöpfungsbedingte Unterschiedlichkeit zwischen Mann und Frau wird eingeebnet. Die Erfüllung des Strebens nach dem Sinn des Lebens kann danach nur noch in einer stark ich-bezogenen Selbstverwirklichung gesehen werden.
Die Folgen dieses Strebens sind bekannt:
die Liberalisierung des § 218,
die Liberalisierung der Sexualität,
die zunehmende Abwertung der Ehe,
die Aufwertung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften,
die Tendenz, die Betreuung der Kleinkinder in Krippen und Kindergärten zum Regelfall zu machen.
Unsere Kultur, die einmal auf den biblischen Grundwerten basierte, hat sich dramatisch verändert….
Und August Winnig, Gewerkschaftsführer und Christ, schließt sein 1938 veröffentlichtes Buch „Europa. Gedanken eines Deutschen” mit den Worten:„Man denke sich aus der Geschichte Europas alles fort, was allein dem Bekenntnis zum Kreuz und der in diesem Bekenntnis begründeten Verbundenheit zu danken ist: Was bleibt übrig? Was Europa geworden ist, ist es unterm Kreuz geworden. Das Kreuz steht über Europa als das Zeichen, in dem es allein leben kann. Entweicht Europa dem Kreuz, so hört es auf, Europa zu sein.” Jens Motschmann
Hallo,
Ich selbst habe mich in den Neunzigern mit einigen Freunden diesen Gedanken vollkommen hingegeben. Las nahezu all die „richtigen“ Bücher, sog sie regelrecht in mich hinein. Wollte das, was ich las auch umsetzen und leben. Verließ dafür meinen angelernten Beruf und verzichtete auf Vermögen und eine liebevolle Partnerschaft. Was kam dabei am „Ende“ heraus. Nach den vielen Diskussionen, Ideen und Abwägungen? Und noch immer keine umfassende, ordentliche Lösung! Viele meiner damaligen Freunde gingen zum Studieren, von ihren gut bestallten Eltern gefördert. Andere ernährten, und ernähren sich immer noch, vegan, engagieren sich im Natur- und Tierschutz, trieben Yoga, oder trampten einfach so in der Weltgeschichte herum. Die besten von uns, sehr wenige, landeten in Klapse oder Kneipe. Nach all den Jahren „wachte“ ich plötzlich auf und sah mich dem Älterwerden, und neben der Armut auch der Einsamkeit und einer inneren Leere gegenüber, die all meine „Hoffnungen“ zunichte machte. Keine Gespräche mehr, keine Träume, keine Gedanken. Und von den Begeisterten von damals gab es auch niemanden mehr. Nur die empörte Einsicht: „Warum haben die Spießer so recht?“ Und doch hatte es seine Wirkung. Die Welt, auch das Klima, wurde zwar keinen leisen Tick besser, dafür mein Leben umso schlechter!