Das staunt nicht nur die “Frankfurter Rundschau”: Immer mehr Chinesen finden zum christlichen Glauben. Viele Studenten sehen in der Religion eine Form des Protests gegen Egoismus und Materialismus.

Bei uns ist es leider anders. Beun ist das abgehalfterte Christentum nicht fähig, der Sinnlosigkeit des schnöden Konsumrausches etwas entgegenzusetzen. Gerade das Weihnachten ohne Jesus ist zum Kauforgasmus des Kapitalismus pervertiert. Wie erfreulich ist auch hier für uns in München zu erleben, dass es bereits mehrere chinesische Gemeinden entstanden sind.

“ Zwischen 60 bis 90 Millionen Chinesen bekennen sich zum Christentum, schätzt die chinesische Akademie für Sozialwissenschaften. In offizielle Gotteshäuser wie Pekings Chongwenmen-Kirche geht aber nur etwa ein Drittel. Die Mehrheit trifft sich in informellen Zirkeln und nimmt dafür das Risiko staatlicher Repressionen in Kauf. Besonders Katholiken stehen unter Druck: Peking verlangt von ihnen die Zugehörigkeit zur „Patriotischen Vereinigung“, die statt des Papstes die Partei als höchste Instanz anerkennt. Als im Sommer der Shanghaier Bischof Thaddeus Ma Daqin demonstrativ seinen Austritt aus der Staatskirche erklärte, verschwand er umgehend aus der Öffentlichkeit. Die Nichtregierungsorganisation China Aid dokumentierte vergangenes Jahr 1289 religiös motivierte Festnahmen, mehr als doppelt so viel 2010.

Dem Zulauf des Christentums tut das keinen Abbruch. Zwar gibt es keine belastbaren Statistiken, doch in Kirchenkreisen heißt es, dass die Zahl der Gläubigen so schnell wachse, dass es gerade für die Untergrundgemeinden immer schwieriger sei, keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Zu den größten Missionsorten gehören Chinas Universitäten. „Die heutige chinesische Gesellschaft ist geprägt von Materialismus und Egoimus“, sagt ein 23-jähriger Wirtschaftsstudent an Pekings elitärer Renmin-Universität, die vor allem Kader für den Staatsdienst ausbildet. „Im Westen gibt es viele gute Werte, die wir in China auch haben sollten.“ Dass er christliche und westliche Werte gleichsetzt, ist einer der Gründe, weshalb das Christentum der Partei nicht geheuer ist. Denn die Führung hat es zu einer ihrer Leitparolen gemacht, sogenannte „westliche Vorbilder“ abzulehnen.

Doch die nationalistischen Parolen, mit denen die Kommunistische Partei ein chinesisches Wir-Gefühl zu schaffen versucht, kommen nicht bei allen gut an. „Bevor ich zu Gott gefunden habe, fühlte ich mich spirituell leer“, erzählt ein Student aus dem südchinesischen Guangzhou. Als er über einen Kommilitonen zu einem Bibelkreis kam, entdeckte er einen gemeinschaftlichen Zusammenhalt, den er vorher nicht kannte. „Wir Chinesen stehen von klein auf in Konkurrenz mit einander, aber in der Gemeinde ist dieser Wettbewerb außer Kraft gesetzt“, erzählt er. Zum Gottesdienst gehen die Studenten zwar in einen offizielle Kirche, doch darüber hinaus treffen sie sich häufig zu informellen Gebetszirkeln in ihren Wohnheimzimmern.“ www.fr-online.de/home/1472778,1472778.html

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Ich stimme zu

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.