– Ein mutmaßlicher Selbstmord einer Nobelprostituierten sorgt derzeit in Argentinien für ein Medienecho. Vergangenen Samstag wurde die 41-jährige Natacha Jaitt tot in der argentinischen Stadt Villa La Ñata aufgefunden. Der Tod des “Modells” gilt als höchst brisant, da sie vor einigen Monaten Gustavo Vera in einer bekannten Talkshow öffentlich als Pädophilien bezeichnet hat und ihn beschuldigte, in Menschenhandel verwickelt zu sein. Dies ist aus kirchlicher Sicht deswegen relevant, weil der Politiker als ein enger Freund von Papst Franziskus gehandelt wird und damit auch Franziskus in Bedrängnis bringt. Vera steht übrigens selbst an der Spitze einer Organisation, die sich gegen Menschenhandel engagiert.
Jaitt hatte in der Fernsehsendung auch Papst Franziskus kritisiert, weil dieser den pädophilen Priester P. Grassi während seiner Zeit in Argentinien lange Zeit beschützt hat.
Unklar ist, welche Rolle die Argentinierin wirklich gespielt hat. Laut eigenen Angaben in der Fernsehsendung wurde sie von einem Geheimdienst bezahlt, einige Promis aus Argentinien zu beschatten. Jaitt soll dies bei Vera über ein Jahr lang gemacht haben. Die Polizei untersucht derzeit den Tod. Einen möglichen Selbstmord hatte Jait übrigens unmittelbar nach der Sendung via Twitter ausgeschlossen. In einem Tweet (siehe unten) schrieb sie damals an ihre Follower: “Bitte daran denken: Ich werde nicht Selbstmord begehen. […] Falls dies daher passiert, habe ich das NICHT getan. Speichert diesen Tweet!”
– Immer pikantere Details werden über den argentinischen Bischof Gustavo Zanchetta bekannt, der als Beichtkind und Freund von Papst Franziskus gilt. Zanchetta habe nicht nur Schwulenpornos auf seinem Smartphone gehabt, die „junge Leute“ beim Sex zeigten. Sondern die Nacktselfies des Bischofs auf seinem eigenen Handy hätten ihn masturbierend gezeigt. Darüber hatten sich fünf kirchliche Leitungspersönlichkeiten Argentiniens im Jahr 2016 beschwert, darunter zwei früheren Generalvikare und der Rektor des Priesterseminars von Oran. Das berichtete vor wenigen Tagen die in der argentinischen Provinzhauptstadt Salta erscheinende Zeitung „El Tribuno“ und veröffentlichte eine Kopie des Originalbeschwerdebriefs an den Nuntius in Argentinien. Der Beschwerdebrief beschreibt eigens Zanchettas problematisches Verhalten gegenüber Priesteramtskandidaten im Seminar. So sei er nachts mit einer Taschenlampe durch die Zimmer der Seminaristen spaziert und habe sie um „Massagen“ gebeten. Morgens weckte er die Seminaristen auf, dabei saß er auf ihre Betten. Er forderte die Seminaristen dazu auf, Alkohol zu trinken. Seine „obsessive Omnipräsenz“ im Priesterseminar hätte in den jungen Männern Erstickungsgefühle ausgelöst.
Trotz dieses Beschwerdebriefes, dessen Absender nicht einfach beseite gewischt werden konnten, wurde Zanchetta zunächst nicht einmal suspendiert. Erst über ein Jahr später schied er aus dem Amt, er hatte Papst Franziskus seinen Rücktritt angeboten. Der Öffentlichkeit war als Grund „gesundheitliche Probleme“ genannt worden. Der erst 54-Jährige fand nach seinem Rücktritt eine eigens für ihn kreierte Arbeitsstelle in der päpstlichen Güterverwaltung und Wohnmöglichkeit im Gästehaus des Vatikans, Santa Marta, also unter einem Dach mit dem Papst.
Die „Washington Post“ übernahm zu diesem Thema einen Kommentar der „Associated Press“, darin schreibt AP-Redakteurin Nicole Winfield, dass Papst Franziskus jetzt zwar den Missbrauchsgipfel des Vatikans hinter sich gebracht habe, aber dass gleichzeitig der Skandal um den argentinischen Bischof an Brisanz gewinne. Die von „El Tribuno“ veröffentlichten Dokumente würden jetzt belegen, dass der Vatikan bereits deutlich früher vom Missverhalten Zanchettas gewusst habe als bisher behauptet.
Inzwischen ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft von Salta gegen den früheren Ortsbischof von Orans wegen Verdachts auf sexuellen Missbrauchs. (kath.net)