Die fünf globalen Verfolgungswellen gegen Christen.

«Die Kirche wurde von Anfang an verfolgt» – Jesus und die Apostel hatten es angekündigt. Dabei lassen sich fünf globale Verfolgungswellen charakterisieren, die über eine Generation hinaus anhielten sowie eine nachhaltige Veränderung der religiösen Landschaft bewirkten. Die erste grosse Verfolgungswelle unter den Römern erlebte ihren unerwarteten Höhepunkt unter Kaiser Decius (250 n. Chr.). Seine Strategie war es, mittels eines imperiumweiten Opfergesetzes Abtrünnige statt Märtyrer zu schaffen. Die dadurch ausgelöste Schwächung der Kirche verursachte indirekt die Ablassproblematik, die ein Grund für die Reformation wurde.

Die Ausbreitung des Islam ab 630 n. Chr. mündete in eine zweite Verfolgungswelle: Durch Besteuerung und Marginalisierung wurden die Christen zu Bürgern zweiter Klasse. Im 13. und 14. Jh. kam es zur mongolischen Verfolgung, die in ihrer Grausamkeit und ihrem Ausmass oft unterbelichtet ist: Mit roher Gewalt wurden etwa 40 Millionen Menschen, ein Zehntel der damaligen Weltbevölkerung, ausgelöscht, das Christentum in Asien und Nordafrika nahezu ausgerottet, welches damit zu einer europäischen Religion wurde. Tragisch ist die Verfolgung von Christen durch die christliche Kirche, welche eine vierte Verfolgungswelle darstellt. Die Marginalisierung der Kirche in der heutigen Gesellschaft findet zum Teil ihre rechtfertigende Wurzel im Rückblick auf die Religionskriege nach der Reformation: Starke religiöse Überzeugungen führen offenbar zu Krieg und Tod – so das Argument.

Als letzte Welle gilt die atheistische Verfolgung ausgehend vom russischen Kommunismus. Die darin u. a. angestrebte Entfremdung der Kirche von der Bildung klappte zwar nicht nachhaltig – sie wird aber in der heutigen Gesellschaft aus anderen Motiven immer weiter realisiert.

Es gibt verschiedene nachweisbare Gründe für den Erfolg mancher Verfolgungen. Der wichtigste darunter ist eine mangelnde Verwurzelung in Sprache und Kultur jeweiliger Gesellschaften. Daraus sollten wir lernen. Samuel van der Maas

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