„Der Blick geht immer nach unten, auf das Smartphone, auf das Laptop, auf das iPad. „Look Up“ fordert Gary Turk deshalb die Internet-Gemeinde in Gedichtform auf. „Wir sind eine Generation von Idioten mit smarten Telefonen.“ Seine Kritik ist nicht neu: Wir können zwar weltweit miteinander kommunizieren und jederzeit virtuell in Kontakt zueinander treten, verbringen aber dennoch – oder gerade deswegen – immer öfter unsere Zeit allein.
Das Video zeigt ein Mädchen am Laptop und Teenies an der Bushaltestelle oder auf dem Sofa, die ihren Blick nach unten aufs Handy richten. Heute kommunizierten die Menschen, ohne einander in die Augen zu schauen. Wir seien Sklaven der Technik, könnten nicht mal unsere Kinder unterhalten, ohne dafür ein iPad zu nutzen. Er selbst sei als Kind nie zu Hause gewesen, sondern mit seinen Freunden im Freien unterwegs. Heute dagegen seien die Spielplätze leer. Der Computer als neuer Spielplatz.
Verpasste Chancen
Der Film entwickelt – natürlich überspitzt – eine Liebesgeschichte, die es nicht gegeben hätte, wenn der junge Mann auf sein Smartphone gesehen hätte. Hat er aber nicht. Auf der Suche nach dem richtigen Weg fragt er nicht das Handy, sondern – wie altmodisch – eine junge Frau. Die beiden verlieben sich und bleiben zusammen bis ans Ende ihrer Tage. Wie gut, dass der Mann damals nicht aufs Smartphone geschaut hat! Er hätte die Chance seines Lebens verpasst…
Zugespitzt bringt „Look Up“ ein Thema auf den Punkt, das allgegenwärtig ist. In der U-Bahn, auf dem Schulhof, im Café, auf der Straße – überall sieht man Menschen, die auf ihr Smartphone starren. Ohrstöpsel lassen Kommunikation gar nicht erst aufkommen. „Auch ich bin schuldig, weil ich Teil dieser Maschinerie bin“, sagt Gary Turk. Und genau das werfen ihm Kritiker vor: Er verbreitet das Video genau über die Kanäle, die er verdammt. Über Youtube oder Facebook.“ Merkur-online.de