Gedanken zum Auftakt des NSU-Prozesses.

Um diese Sache ein wenig auf den Punkt zu bringen: Hier wird die größte politisch motivierte Mordserie seit der zweiten RAF-Generation und die größte rassistisch motivierte Mordserie seit dem Dritten Reich verhandelt. Wer das für einen normalen, unpolitischen Strafprozess hält, hat die aufgeregten Zeitungen mit ihren Vorverurteilungen, mit ihrer Meinungshetze und all dem sonstigen medialen Drumherum nicht beachtet. Die unvorstellbaren Erwartungen, die jetzt schon auf diesem Gericht wegen diesem Verfahren lasten, können von keinem weltlichen und menschlichen Gericht dieser Welt erfüllt werden.

„Durch die mediale Vorverurteilung wird der Prozess so oder so zur Katastrophe. Das lässt sich auch gar nicht mehr verhindern, weil die Erwartungen an den Prozess viel zu groß sind. Wird sie freigesprochen oder nur ein oder zwei Jahre wegen der Brandstiftung verknackt, dann wird der Aufschrei der Opfer groß sein. Wird sie trotz sehr dünner Beweislage des Mordes oder Beteiligung daran schuldig gesprochen und zu lebenslänglich verurteilt, wird es auch einen großen Aufschrei geben und es wird so aussehen, als hätte das Gericht aufgrund des enormen äußeren Drucks und wegen der Forderung, irgendjemanden verantwortlich machen zu müssen, einfach gar nicht anders urteilen können. Erst recht gibt es dann einen Aufschrei, wenn so ein Urteil wegen so was dann wieder aufgehoben werden würde. Die Haupttäter sind ­nunmal schon tot. Zschäpe war nachweislich nicht direkt an den Taten beteiligt. Ich bin absolut sicher, dass sie Mitwisserin war. Nur wird die Anklage Probleme haben, das zu beweisen, wenn Zschäpe sich zu nichts äußert, sondern stattdessen die 85 Verhandlungstage nur stumm dasitzt. Glauben Sie’s mir. Egal, wie der Prozess am Ende ausgeht, zufrieden wird keiner sein.“ Komment „Zaunsfeld“ in „Spiegel.de“

Ob die ganze total überdrehte Berichterstattung im Vorfeld hilfreich war, ist zu bezweifeln. Der ganze Prozess könnte wirklich zu einer Farce verkommen. Wirkliche Gerechtigkeit sucht man auf unserer Erde vergebens. Als Christen hoffen wir auf ­das Kommen und das Versprechen des Herrn.
„Und er [der Messias] wird sein Wohlgefallen haben an der Furcht des HERRN. Er wird nicht nach dem Augenschein richten, noch nach dem Hörensagen Recht sprechen, sondern er wird die Armen mit Gerechtigkeit richten und den Elenden im Land ein unparteiisches Urteil sprechen. Er wird die Erde mit dem Stab seines Mundes schlagen und den Gesetzlosen mit dem Hauch seiner Lippen töten. Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden sein und Wahrheit der Gurt seiner Hüften.“ (Jesaja 11,3-5)

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