Der 9. November ist ein Schwergewicht der Geschichte: Republikausrufung 1918, am 9. November 1923 scheiterte der „Hitlerputsch“ in München, Pogromnacht 1938, Mauerfall 1989 usw. Ein Tag, der mit Gedenken und Erinnern beschäftigt. Wir sollten auch über unser persönliches Heil nachdenken.
Wilhelm Busch erzählt: Es war in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, genannt »Reichskristallnacht«. In dieser Nacht wurden, befürwortet vom nationalsozialistischen Regime, Einrichtungen von jüdischen Bürgern im gesamten Deutschen Reich zerstört. Über 1400 Synagogen sowie tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden zerstört. Dazu gehörte auch die Alte Synagoge in Essen. Der Innenraum der Synagoge brannte vollständig aus, nur das steinerne Gebäude blieb zurück. Kalt und trostlos.
Ein paar Jahre später. Im 2. Weltkrieg war Essen aufgrund der Rüstungsindustrie ein bevorzugtes militärisches Ziel für die Alliierten. Große Teile des Stadtgebiets von Essen wurden durch zahlreiche Luftangriffe zerstört. Auf den Angriff folgte teilweise ein schwerer Feuersturm, der ganze Straßenzüge verwüstete und das Löschen unmöglich machte. Teile von Essen verbrannten vollständig. Aber da passierte Folgendes: Menschen flüchteten aus Angst vor dem Feuer in die »abgebrannte« Synagoge. Alle Menschen, die dort ihre Zuflucht suchten, wurden gerettet. Aber warum? In der leergebrannten Synagoge hatte es bereits gebrannt. Es gab keinen »Brennstoff« mehr. Diese hässliche, kahle, abgebrannte Synagoge, die nur noch ein Schandfleck war, wurde für viele Menschen ein Ort der Rettung. Denn: Wo es bereits gebrannt hat, dort brennt es nicht mehr.
Doch was hat dies mit Ostern zu tun? Vor mehr als 2000 Jahren gab es einen Ort, wo es heftig »gebrannt« hat. Dort starb der Sohn Gottes, Jesus Christus, für unsere Sünden. Er nahm unseren Platz im »Feuer« des Gerichtes Gottes ein. Er nahm die Strafe auf sich, damit wir Frieden mit Gott haben können. Aber nur der, welcher bei IHM Zuflucht sucht, ist in Sicherheit. Denn Gott straft nicht zweimal.