Grass: Dem GRÖFAZ geht die Tinte aus

Man kann die Wahrheit verschweigen (zum Beispiel sechs Jahrzehnte lang die eigene SS-Mitgliedschaft), man kann die Wahrheit verdrehen (zum Beispiel, indem man gegen die bekannte Faktenlage behauptet, die Atompläne Irans seien unbewiesen), oder man kann sie einfach auf den Kopf stellen. In diesem Fall genügt es zu behaupten, nicht der Iran drohe Israel auszulöschen, sondern Israel drohe den Iran auszulöschen. Dass Günter Grass alles drei geschafft hat, ist irgendwie preiswürdig. Ein Kommentar von Thomas Lachenmaier

Die Frage ist, ob das unbedingt der Nobelpreis sein muss. Die saure Zitrone für das schlechteste Blechtrommelsolo der letzten tausend Jahre sollte reichen. Die Zeilen des Hobbyzeichners, die von drei Tageszeitungen unter der Rubrik „Gedicht“ veröffentlicht wurden (warum auch immer), sind ein so hochverdichtetes Konglomerat von Unwahrheit, Verdrehung, Lüge und Verleumdung, dass dem Leser Hören und Sehen vergehen kann, nachdem es ihm schon schlecht geworden ist. Die Mühe, die Grass’schen Altersergüsse dennoch einer sachlichen Analyse zu unterziehen, hat sich Clemens Wergin von der Tageszeitung „Die Welt“ in einem lesenswerten Text gemacht.

Grass ist ein alter Mann geworden. Aber er hat es nicht geschafft, sich den historischen Tatsachen Deutschlands und seiner eigenen Person zu stellen. Er hat sich heillos verfangen und verrannt. Nur wer wirklich anerkennt, was damals geschehen ist, und was das mit der eigenen Person zu tun hat – und der dann auch noch die Konsequenzen daraus zieht – wird dem letztlich entgehen.

Der alte Grass kann einem nur noch leidtun. Anstatt Israel mit Dreck zu bewerfen, hätte er besser Israels Nationalliteratur zur Hand genommen. Und hier, in der Bibel, Psalm 90 aufgeschlagen, gelesen und bedacht. In Vers 12 wird der Gott Israels angesprochen: „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden“. Solange es noch Juden und Israel gibt, wird das Unerledigte in Günter Grass schwären und gären. Jetzt hat er es zu Papier gebracht, es stinkt jetzt auch noch öffentlich.

Grass war immer ein extrem selbstbezogener, ja eitler und selbstverliebter Schreiber. Er hält sich für den Grössten unter den deutschen Autoren. Auf seine alten Tage hat er sich, mit diesen wirren Zeilen, zum GRÖFAZ der Literatur gekürt, zum Grössten Füllfederhalter Aller Zeiten.

Es gibt nur einen Trost für Leser: Er schreibt in seinem Text, er habe ihn „mit letzter Tinte“ geschrieben. Mit letzter Tinte: Mögen doch wenigstens diese Worte in seinem Machwerk der Wahrheit entsprechen.  www.factum-magazin.ch/wFa…uell/2012_04_05_grass.php

Kommentare

  1. sophie

    Auch wenn G.Grass die Tinte bald ausgeht wird er nicht ganz frei und unbesorgt diese Welt verlassen können.

    In der jenseitigen Welt wird er auch nicht ganz judenfrei leben können, denn dort wartet ein Jude auf ihn, der der Sohn des ewigen Gottes ist, und in dessen Hand das Gericht Gottes gelegt ist.

    Ob G.Grass mit seiner dichterischen Eloquenz das ewige Wort (Jesus Christus) überzeugen wird, ist nicht zu erwarten und auch ein Nobelpreis wird ihn dort nicht vergönnt werden – eine andere Jury wird dort sitzen, andere Gesetze werden dort herrschen, andere Könige auf dem Thron sitzen und mit einer anderen Tinte werden dort Gesetze verabschiedet werden.

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