„Der einzige Beweis für die Existenz Gottes ist seine Existenz.“

1. Das allgemeinste Indiz für die Existenz Gottes ist, daß es überhaupt etwas gibt und nicht vielmehr nichts. Es wäre einfacher, und damit eher zu erwarten, wenn es gar nichts gäbe. Gott andererseits hat Grund, etwas zu erschaffen.
2. Hinzukommt, daß sich in den letzten Jahrzehnten die naturwissenschaftlichen Beweise dafür gehäuft haben, daß unser Universum nicht unendlich ist, sondern einen Anfang hatte. Einen Urknall ohne Ursache anzunehmen, ist aber unvernünftig.
Wenn wir uns dann ansehen, was es in diesem Universum gibt, fällt auf, daß es viele Dinge gibt, die wertvoll sind. Viele Dinge, deren Existenz ohne die Existenz Gottes sehr unwahrscheinlich wäre und die hervorzubringen Gott gewisse Gründe hat.
3. Das Reich der Tiere und Pflanzen ist ein unglaublich komplexes, vielfältiges und schönes System. Das sieht mehr danach aus, als ob Gott es erschaffen hat als ob es keinen Gott gibt. Wen die Indizien für die Evolutionstheorie überzeugen, der muß nach einer Erklärung für die Entstehung des Lebens und für die Rahmenbedingungen der Evolution suchen.
4. Warum existiert ein Universum, das so ordentlich ist? Warum existiert Materie, die sich nach Naturgesetzen verhält, die noch dazu für uns erkennbar sind, so daß wir mit ihnen das Verhalten materieller Gegenstände vorhersagen können?
5. Warum gibt es Menschen? Warum gibt es Lebewesen, die ein Bewußtsein haben, mit dem sie Gründe abwägen können und Mathematik und Logik erkennen und betreiben können? Wie kommt es, daß wir die Fähigkeit haben, naturwissenschaftliche Experimente zu ersinnen und durchzuführen und dadurch mathematische Formeln prüfen können, mit denen wir das Verhalten der Materie vorhersagen können? Warum gibt es Lebewesen, welche ein Bewußtsein haben, so daß sie damit persönliche Beziehungen mit anderen Personen aufbauen können und Gedanken austauschen können, Versprechen abgeben können, und vieles mehr? Evolution allein, wenn sie überhaupt funktioniert, hätte eher Apparate ohne Bewußtsein hervorgebracht.
6. Warum hat der Mensch ein moralisches Bewußtsein, ein Gewissen? Warum kann der Mensch Gut und Böse erkennen? Gott hätte ein Interesse daran, solche Lebewesen zu erschaffen, die Evolution hingegen nicht.
7. Es gibt eine beträchtliche Menge von Berichten und Beweisen für Wunder. Insbesondere die Auferstehung Jesu ist historisch gut belegt und stellt ein Indiz für die Existenz Gottes und für die Wahrheit des Christentums dar.
Soweit die Indizien im Schnelldurchlauf. Die gründlichste Darlegung dieser Indizien heute finden Sie in den Büchern des Oxforder Religionsphilosophen Richard Swinburne. Ich empfehle sein auf deutsch erhältliches Buch „Gibt es einen Gott?“.
Diese Liste von Indizien weist darauf hin, daß diese Welt nicht so aussieht, als ob es keinen Gott gäbe. Hinzu kommt, daß viele Menschen mehr oder weniger eindrückliche Gotteserfahrungen hatten. Es scheint ihnen, daß Gott ihnen begegnet ist. So wie wir Zeugenaussagen im allgemeinen einen gewissen Wert zuschreiben, sollten wir dies auch hier tun.
Ich komme zu dem Schluß, daß diese Welt weit eher so aussieht, als ob es einen Gott gibt als daß es keinen Gott gibt. Die Annahme der Existenz Gottes ist weit wahrscheinlicher und damit vernünftiger als der Atheismus. Daniel von Wachter, Prof. Dr. phil. Dr. theol., Professor für Philosophie

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