Kann Gott einen solchen Jesusnachfolger vor 8,6 Millionen Zuschauern stürzen lassen? Samuel Koch springt am 4. Dezember fehlerfrei über zwei Autos, eines lässt er aus. Dann kommt der Audi mit seinem Vater Christoph am Steuer. Seine Mutter und zwei seiner Geschwister sitzen im Publikum. Christen aus Gemeinden, die er im letzten Jahr kennengelernt hat, beten vor dem Fernseher. Bei jedem Auto wollte sich Samuel Koch einen Vers aus Psalm 23 („Der Herr ist mein Hirte“) durch den Kopf gehen lassen. Als er stürzte, war Vers 4 dran: „… fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir“.
Samuel ist jetzt querschnittsgelähmt: Von den Schultern abwärts kann er fast nichts mehr bewegen. Die wenigen Besucher, die zu ihm im Schweizer Paraplegiker-Zentrum – in dem er sich seit acht Wochen befindet – vorgelassen wurden, erleben trotzdem einen jungen Mann, der an Gott festhält. Nachdem ihn beispielsweise ein Top-Prominenter besucht hatte, äußerte er gegenüber einem Kollegen weinend: „Dieser Junge hat in seinem Elend ja nur von Jesus geredet.“
Was Thomas Gottschalk bewegte
Thomas Gottschalk war am letzten Mittwoch (9. Februar) bei ihm. Der Unfall von Samuel Koch und sein Ergehen haben ihn – wie er selbst bekannte – zu seinem schrittweisen Rücktritt als Moderator der beliebtesten Fernsehsendung bewegt. Er könne nicht so weitermachen, als wäre nichts geschehen. Samuel bat ihn, in der „Wetten, dass …?“-Sendung am Sonnabend all denen zu danken, die für ihn beten. Gottschalk tat es gleich zu Beginn der Sendung, als 15 Millionen zusahen. Bei den gegenwärtig in Berlin stattfindenden Filmfestspielen fragten Journalisten einen christlichen Kollegen, was denn Samuel Koch damit gemeint habe. Als es ihnen erklärt wurde, falteten sie die Hände.
Zwei Stunden vor der „Wetten, dass …?“-Sendung geht es Samuel Koch schlecht. Die Eltern und ein Besucher beten für ihn. Nach dem Vaterunser sagt er: „Die Zeit rennt.“ Viele mögen für ihn beten. Ich werde das flehentliche Gesicht dieses jungen, aber großen Christuszeugen wohl nie vergessen. (idea)