Gerade in Letzterem offenbart sich nicht nur das handwerkliche Ethos des Heavy Metal, sondern zugleich auch sein ideologischer Subtext. Elflein und seine akademischen Vorgänger deuten die Kultur des Heavy Metal als eine eskapistische Gegenwelt, eine Art Teilzeit-Utopia, ohne Wunsch nach Realisierung. Zugleich ist diese Musik – inhaltlich, aber vor allem auch in ihren formalen Mitteln – eine Präsentation von Macht und Aggression. Power ist ein zentraler Topos im Heavy Metal. Elflein schlussfolgert, dass ihm eine gewisse Hoffnungslosigkeit und Schwermut eingeschrieben ist, weil die musikalische Beherrschung von Power, die „virtuose Kontrolle der Macht“, eben auf der rein spielerischen bzw. symbolischen Ebene verbleibt, und folglich ein indirektes Eingeständnis der eigenen Ohnmacht enthält.
www.zeit.de/kultur/musik/2011-02/heavy-metal-forschung?page=2