Kirchentag: „Biotop für Träumende“

Der Kirchentag hat sich immer als „Zeitansage“ verstanden. In Wirklichkeit war und ist er eine Zeitgeistansage. Die Veranstalter und die Mehrzahl der Besucher reiten auf den Wellen des Hauptstroms. Für gegenteilige oder unbequeme Meinungen ist kein Platz mehr. Auch ein Tummelplatz für „Wutbürger“ war der Kirchentag nicht – eher ein „Biotop für Träumende“, wie Margot Käßmann das Protestantentreffen charakterisierte. Träumt weiter!(Idea.de)

Die Folgen der Selbstsäkularisierung sind heute an vielen Gottesdiensten ablesbar. Kaum ein Pastor traut sich noch, ungeniert von Himmel und Hölle zu sprechen, und wenn, dann ist das nur allegorisch gemeint, wie er sich hinzuzufügen beeilt. Stattdessen findet sich in jeder guten Sonntagspredigt die Litanei über den Kriegstreiber Amerika, die Schrecken der Globalisierung, das Elend der Hartz-IV-Empfänger.

Diese Diesseitsfixierung hat einen für die Kirche unschönen Nebeneffekt: Mit der Verschiebung des Erlösungshorizonts, der sich ganz aufs Heute richtet, setzt sie sich der Konkurrenz zu weltlichen Glaubensorganisationen aus, die dem Bedürfnis nach entschiedenem Handeln sehr viel besser nachkommen können. Warum nicht gleich Mitglied bei Greenpeace, Peta oder Amnesty werden?Eine Antwort war lange die spirituelle Autorität der Kirche und ihre Auskunftsfähigkeit über das Jenseits. Dieses Privileg aufgegeben zu haben, hat sich für sie als ziemlich kostspielig erwiesen, wie ein Blick auf die Zahl der Gläubigen zeigt. Es ist kein Zufall, dass sich der Katholizismus sehr viel besser behauptet, wohl auch, weil er weniger anschlussfähig ist für moderne Erlösungserwartungen.Die evangelische Kirche scheint fest entschlossen, die Verharmlosung der Religion – nichts anderes bedeutet ja ihre Politisierung – weiterzutreiben. Wenn es ums Engagement geht, darf schließlich kein Preis zu hoch sein.(Spiegel.de)

Die evangelische Kirche hat sich abgeschafft. „Grün sein“ ist leider zur Religion mutiert und läuft der Weltgeistkriche den Rang ab.Der Kirchentag in Dresden hates mir klar gezeigt: Die evangelische Kirche ist da, wo die Grünen stehen – gegen Atomkraft, gegen zu viel Wachstum, gegen die Globalisierung. Für diese Selbst-Säkularisierung zahlt die Kirche einen hohen Preis.Der Preis ist ihr Untergang. Gerade wegen dieser unsäglichen Vergutmenschlichung und Zeitgeistanbiederung werden viele aus der ev. Kirche ausgetreten.EKD = Wohlfühlvereine der Beliebigkeit oder der Spirituelle Ableger der GrünInnen! Aber bitte nicht mehr als Kirche bezeichnen. Eine Kirche die politische Partei sein will braucht niemand!

Unverständlich für viele Christen war auch die traurige Tatsache,daß ausgerechnet der Pfarrer, der lange Zeit als bekanntester Sachsens galt und zu dessen Gottesdiensten in den 70er Jahren im damaligen Karl-Marx-Stadt bis zu 5.000 junge Menschen kamen, nicht wenigstens zu einer Bibelarbeit eingeladen wurde: Theo Lehmann. Ebenfalls nicht eingeladen war der Evangelist Lutz Scheufler, der mit seinem „Team für Evangelisation“ das ganze Jahr unterwegs ist, um Menschen mit der Botschaft von Jesus Christus zu erreichen. Auch ProChrist-Hauptredner Ulrich Parzany suchte man vergebens. Sind sie zu kompromisslos, wenn sie bei ihren Auftritten immer wieder darauf hinweisen, dass es nur einen Weg zum ewigen Leben gibt – nämlich Jesus Christus?

Kommentare

  1. ali

    Jan Hus, ein Prager Prediger und Universitätsdozent, verbreitete diese biblischen Aussagen in der Tradition des John Wyclif und stellte damit die Daseinsberechtigung aufwendiger Kirchenorganisationen in Frage. Dies erregte freilich den Unwillen der katholischen Kirche und führte schließlich dazu, dass er am 6. Juli 1415 auf dem Scheiterhaufen ermordet wurde. Gerade aber durch diesen Märtyrertod wurde Jan Hus Wegbereiter eines Christseins außerhalb von Kirchenstrukturen, wie es dann beispielsweise von den Täufern und später Pietisten praktiziert wurde. Bei diesem “Priestertum aller Gläubigen” werden außer Christus (1.Tim.2:5) andere Mittler (wie Priester und Pastoren) zwischen Gott und Mensch abgelehnt. Diese Christen treffen sich in kleinen Gruppen, sog. Hauskreisen oder Konventikeln, in denen gemeinsam, gleichberechtigt und bewußt frei von traditonellen Lehrmeinungen in der Bibel studiert wird und wo man sich beim Umsetzen dessen im Alltag gegenseitig unterstützt.

  2. Thomas Mößmer

    Lukas 13

    20 Und wiederum sprach er [Jesus]: Womit soll ich das Reich Gottes vergleichen?
    21 Es gleicht einem Sauerteig, den eine Frau nahm und heimlich in drei Scheffel Mehl hineinmischte, bis das Ganze durchsäuert war.

    Sauerteig = Sünde
    Frau = Hure Babylon
    drei Scheffel Mehl = 1. Römische Kirche 2. Orthodoxe Kirche 3. Evangelische Kirche
    durchsäuerter Teig = unbrauchbar

    Fazit: Traurig aber wahr!
    “Ohne Gott und Sonnenschein fahren wir die Ernte ein.”

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