Könnte es sein, dass sich Gott wegen unserer Gottlosigkeit von uns abgewandt hat.

Von dem verstorbenen König Georg VI. und seiner Gemahlin, Königin Elisabeth, wird folgende Geschichte erzählt. Ich kann nicht für ihre Glaubwürdigkeit garantieren, lege sie aber auf eine solche Weise dar, dass der Punkt, den ich erörtern will, klar hervortritt.

Als junger Mann verliebte sich der spätere König von England in die hübsche Elisabeth von Schottland. Bald darauf ging er zu ihr und hielt um ihre Hand an. Aber sie wies ihn ab. Man sagt, dass der Prinz nicht der Mann war, der auf Frauen besondere Anziehung ausübte; er war in seinen Redewendungen und in seinem Auftreten wohl ein wenig ungeschickt.

Der junge Prinz Georg war zutiefst betrübt über diese Abweisung und ging zu seiner Mutter, der Königin Mary, um sich bei ihr einen Rat zu holen. Königin Mary hörte sich seine Geschichte voller Mitgefühl an, und als er fertig war, sagte sie, sie wolle ihm nur die eine Frage stellen, ob er Elisabeth wirklich liebe, oder ob eine andere ihm auch genügen würde. Nach kurzem Überlegen entgegnete der junge Prinz, dass er Elisabeth heiraten wolle und sonst niemand auf der ganzen Welt. Die Mutter antwortete darauf: “Dann gibt es für dich nur eins. Gehe wieder zu ihr hin und frage sie noch einmal!”

Also überwand der junge Prinz seinen Stolz, nahm allen Mut zusammen, den er noch hatte, und fragte die reizende junge Schottin noch einmal. Aber er erhielt wieder einen Korb. Nachdem er sich etwas von diesem Schock erholt hatte, fragte er seine Mutter nochmals um Rat, und sie hörte wiederum geduldig zu. Sie brachte ihm ihr ganzes Mitgefühl entgegen und fragte nochmals, ob er sie auch nach dieser zweiten Abweisung wirklich liebe. Es war ihm aber ganz klar, dass er nur sie unter all den zur Wahl stehenden Damen begehre und liebe. “In diesem Fall”, sagte die Mutter, “gibt es für dich nur eins. Gehe wieder zu ihr hin und frage sie noch einmal!”

Nach einiger Zeit der Vorbereitung ging der junge Prinz also zum dritten Mal zu der hübschen jungen Schottin. Sie merkte natürlich, wie ernst es der Prinz meinte, wie beständig seine Liebe war und dass sie sein ein und alles war. Und noch etwas merkte sie. Sie begann zu spüren, dass seine Liebe in ihrem Herzen eine Gegenliebe entfacht hatte, und die Glut dieser Liebe fing an, etwas von seiner Liebe zurückzustrahlen. Daher konnte sie sagen, dass sie ihn liebe und seine Frau werden wolle. Damit, so heißt es, begann ein sehr glückliches Familienleben, das bis zum Tode des Königs währte.

Liebe erzeugt Gegenliebe, aber oft muß sie sehr geduldig, langmütig und freundlich sein, bis das Feuer im Herzen des zukünftigen Partners entfacht ist. Und wenn es einmal entfacht ist, muß es regelmäßig unterhalten werden, damit die Liebesglut so erhalten bleibt, wie Gott sie beabsichtigt, nämlich, dass beide Liebenden so erwärmt und erfrischt werden, dass sie sich des Glückes freuen können, welches wahre Liebe mit sich bringt.

Natürlich kommt bei jeder Liebe einmal eine Zeit, wo man dem werbenden Teil eine endgültige Antwort geben muß, die “ja” oder “nein” lauten kann. Eines Tages mag der umworbene Teil die Liebe zurückweisen und eine endgültige Absage geben. Aber nicht nur der Umworbene kann sich freiwillig für oder gegen den Werbenden entscheiden. Auch der werbende Teil kann auf dieselbe Weise seinerseits entscheiden, wie lange er um Liebe werben und Absagen ertragen will. Sogar diese letzte Entscheidung, sich nicht mehr um die Liebe des anderen zu bemühen, wird in Liebe gefällt werden und, so lange wie überhaupt möglich, hinausgeschoben werden. Wenn jedoch die Umworbene etwa einen anderen heiratet, ist die Frage nach jedem weiteren Werben entschieden.

Die Schrift sagt, dass dies im geistlichen Sinn auch eintreten kann, wenn sich der Geist Gottes nicht mehr um den Geist eines Menschen bemüht. Wir Menschen können dies nur selten beobachten, dass Gottes Geist einen Menschen aufgibt und nicht mehr um ihn wirbt. Aber dass so etwas vorkommt, ist Tatsache, wenn es auch dem Auge des Sterblichen verborgen ist. Gott wirbt um uns als der vollendete Freier. Jesus ist der Freund unserer Seelen, unser wahrer Herzensfreund; aber es kommt ein Zeitpunkt, an dem wir endgültig “einen andern heiraten” können und uns vom Werben des Heiligen Geistes ausschließen. Wir mögen unser Herz materiellen Dingen zuwenden, wir mögen uns gesellschaftlichen und sündhaften Dingen zuwenden und es nicht zulassen, dass jemand uns deshalb tadelt. Damit wenden wir uns ganz von ihm ab. Dann sind die Tage des Liebeswerbens vorbei. Prof. Dr. Wilder-Smith

Denn vom Kleinsten bis zum Größten trachten sie alle nach unrechtem Gewinn, und vom Propheten bis zum Priester gehen sie alle mit Lügen um. Und sie heilen den Schaden der Tochter meines Volkes leichthin, indem sie sprechen: »Friede, Friede!«, wo es doch keinen Frieden gibt.“
‭‭Jeremia‬ ‭6:13-14‬

Du nennst mich „der Weg“, aber du folgst mir nicht.

Du nennst mich „das Licht“, aber du siehst mich nicht.

Du nennst mich „der Lehrer“, aber du hörst mir nicht zu.

Du nennst mich „der Herr“, aber du dienst mir nicht.

Du nennst mich „die Wahrheit“, aber du glaubst mir nicht.



Sei dann nicht überrascht, wenn ich dir eines Tages sage: „Ich kenne dich nicht!“ – Jesus

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