Krankenkassen melden immer mehr Fälle von Burnout und Depression, auch aufgrund einer ständigen Überforderung. Und so fängt das an:

 

 Erschreckende Szenen bei Junior-Marathon | Ego-Eltern zerren Kinder ins ZielBild.de

 

„Die Sinnfrage ist jedenfalls heute sehr schwer zu beantworten. Viele Menschen waren eine Gesellschaft gewohnt, die immer weiter aufstrebt: Wiederaufbau, Wirtschaftswunder, Wiedervereinigung, Neuer Markt. Von daher musste man sich gar nicht mit dem Lebenssinn auseinandersetzen. Das konnte man mit Fragen nach Religion und Glauben tun, aber nicht zwingend. Seitdem aber in der Gesellschaft nur noch alles schlechter wird, Krankenkassen nicht mehr funktionieren, Renten nicht mehr sicher sind, die Zinsen bei null Prozent liegen, ist dem Menschen der Boden unter den Füßen entzogen. Wir brauchen aber eine Perspektive. Daher ist die Gefahr groß, dass wir Erwachsenen über unsere Kinder kompensieren: Auf einmal ist das Glück des Kindes mein Glück, dann fühle ich für das Kind, denke für das Kind, gehe für das Kind in die Schule. So entstehen Symbiosen, die weder für Eltern noch Kinder gut sind.“ (Kinderpsychiater Michael Winterhoff)

Vielen Eltern fehlt es an Orientierung und Anerkennung. Das Kind biete sich zur Kompensation an. Deshalb haben wir Helikoptereltern, Balletteltern, Tenniseltern, Eislaufeltern, Klaviereltern, Fußballeltern..immer wenn die Kinder für den Ehrgeiz und die Ziele ihrer Eltern einspringen müssen, endet dies in eine Art moderner Kindesmissbrauch.
Am vergangenen Samstag sollten die Drei- und Vierjährigen eine 40 Meter lange Strecke als “Kindermarathon” in Linz bewältigen. Dabei wollten wohl einige Kinder nicht so, wie ihre Eltern wollten, oder vielleicht haben sich manche Kinder ablenken lassen. Oder werweißwasnoch keinen blassen Schimmer von Wetbewerb gehabt. Nun, für die jeweiligen Eltern augenscheinlich kein Problem: mittels überlegener Antriebskraft wurde der Missstand behoben und die Kleinen wurden mit elterlicher Gewalt ins Ziel gezerrt.
Laut Aussage des Organisators Ewald Tröbinger, sei es nicht das erste Mal zu solchen verwirrenden Bildern gekommen.
Der Veranstaltungsmoderator hatte extra darauf hinweisen, „die Kinder nicht über die Laufbahn zu schleifen.“
Die Organisatoren überlegen nun nach den neuerlichen Vorkommnissen, so die Medienberichte, den Kinderlauf der Drei- und Vierjährigen für die Zukunft abzusagen.

Kommentare

  1. K.

    Ich hab mein Kind heut auch so halten müssen, als es auf das Grundstück der Nachbarin lief und ein schwarzer Van an uns vorbei brauste. Ist das auch Kindesmissbrauch?

    Der Helikopter kreiste heut tatsächlich über einen Brand in unserem Wohnort (Hotelbrand).

    Ein zweites Mal, war Er, dank des beherzten Einsatzes, nicht nötig.

    Eltern werden ist nicht schwer, Eltern sein dagegen sehr!

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