Miriam – Naher Osten

Miriam – Naher Osten
„Dich kriegen wir auch noch oder Deine Kinder!“ Das ist der Text eines der vielen Drohbriefe, die Miriam in Bagdad erhielt. Miriam ist eine junge Frau, die aus einer strengen schiitischen Beduinenfamilie stammt. Sie befolgte alle vorgeschriebenen Riten, ging auf Wallfahrten in verschiedene Städte, las den Koran – und doch fand sie keinen Frieden. Zweifel und Angst begleiteten Miriam. Existiert Gott überhaupt? Und wenn ja, ist Allah wirklich dieser Gott und finden sich im Koran seine Mitteilungen an die Menschen?
Ein anderer Jesus
„Überrascht von Freude“ nannte der Schriftsteller Clive S. Lewis seine Bekehrung zum Christen. So erging es auch Miriam, als sie zum ersten Mal (heimlich) in einem Evangelium las. Ihr begegnete ein ganz anderer Jesus als der, den sie aus der islamischen Religion kannte.
Heimlich besuchte Miriam Gottesdienste in Bagdad. Sie hoffte, unerkannt zu bleiben. Aber ihre Kirchenbesuche wurden bemerkt. Ab da erhielt sie Drohbriefe, die sie warnten, den Islam zu verlassen. Weder ihr Leben noch das ihres Mannes oder der vier Kinder sei sicher.
Miriam wusste, dass die Lage ernst war. Dschihad-Krieger, selbsternannte Rächer und Auftragsmörder treiben im Irak ihr Unwesen. Attentate auf Kirchen, Mordanschläge auf Christen gehören zum Alltag an Euphrat und Tigris.
Als auch Miriams Mann Christ wurde und den Moscheebesuch aufgab, wurde er von Fanatikern ermordet. Nur kurz darauf töteten die Mörder auch Miriams Eltern, denen sie den Vorwurf machten, ihre Tochter nicht daran gehindert zu haben, Christin zu werden.
2005 floh Miriam mit ihren Kindern aus dem Irak in das benachbarte Jordanien. Dort fand sie Aufnahme in einer christlichen Gemeinde. Die Kinder können zur Schule gehen und Miriam versucht, die Familie mit Gelegenheitsjobs durchzubringen. Das ist nicht einfach, denn seit in Jordanien immer mehr Flüchtlinge ankommen, stehen die Einheimischen den Fremden kritisch gegenüber. Miriam und die vier Kinder bleiben auf Hilfe angewiesen, um Essen, Schulgeld und medizinische Versorgung bezahlen zu können. „Es würde euch das Herz brechen, könntet ihr die kleine Familie sehen“, seufzt Nabil S., ein HMK-Partner in Jordanien, der die Familie betreut.
Macht der Vergebung
„Sollte bekannt werden, dass Miriam eine frühere Muslimin ist, hätten wir ein ernstes Problem“, sagt Nabil. Auch in Jordanien gibt es Extremisten, die Konvertiten ein grausames Beispiel geben wollen, was dem zustößt, der das „Haus des Islam“ verlässt.
Trotz der Not ist Miriam begierig, jede Woche Bibelunterricht zu haben. „Es ist sehr schwer für mich, meinem Vater zu vergeben“, erzählt Miriam. „Ich war 13 Jahre alt, als er mich mit einem älteren Mann verheiratete. Diese Erfahrung weckten Zorn und Hass in mir.“ Miriam will Vergeben und den Hass überwinden – aber immer wieder schleichen sich Erinnerungen in ihren Kopf, die Verbitterung auslösen. „Ich bitte euch alle, für mich zu beten, dass Jesus mir hilft, meinem Vater zu vergeben“, bittet Miriam.
Quelle: https://www.h-m-k.org/ 

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