Obama der Endzeitpräsident von seiner Allmachtsphantasie zum Ohnmachtserleben.

Die ersten Jahre des 21. Jahrhunderts waren Krisenjahre. 11.
September, Finanzkrise, Klimakrise, Demokratiekrise. Die westliche Gesellschaft
steht mit dem Rücken zur Wand. Die Rede ist vom «verlorenen Jahrzehnt»: verloren
für den Frieden, verloren für mehr Wohlstand, verloren für die Demokratisierung.
Es war ein Jahrzehnt der Exzesse, der Übertreibungen und der Überreaktionen.
Zitat «Spiegel»: «In der Realität des ersten Jahrzehnts kam das Böse nicht
von Monstern, sondern vom Nachbarn, der es gar nicht böse meint. Sein Börseninvestment
trug zur Finanzkrise bei, sein Geländewagen zur Klimakrise, seine
Wahlenthaltung zur Demokratiekrise. Und sein Virus überträgt nun die Schweinegrippe.
Die Harmlosen wurden zu den Tätern des Jahrzehnts, mit Ausnahme
der Terroristen.» Als Hoffnung für die Zukunft wird «die Suche nach einer globalen
Regierungsstruktur» genannt, in der Europa wieder eine führende Rolle spielen
könnte.Die Welt ist untergangsbewusst geworden.
Der Gedanke an eine Apokalypse ist nicht nur seit Haiti Allgemeingut geworden.Der Glaube an ein drohendes ökologisches Welten-Desaster ist integraler Bestandteil des postmodernen Bewusstseins und der Weltpolitik geworden.Die zeittypische Lust an der Sensation und am Erschrecken (die auch ein gutes Geschäft ist), aber auch geistliche Orientierungslosigkeit und die tatsächliche Verunsicherung vieler Menschen durch eine alarmistische Medienlandschaft – die nicht müde wird, ökologische Desaster aller Art und Pandemien an die Wand zu malen – nähren die Zukunftsangst und die Nachfrage nach Vorhersage und «Geheimwissen».Am Ende werden die Kulturindustrie und die Medienmaschine die Menschen aber nicht für ihr grösstes individuelles Problem – ihre Gottferne – sensibilisiert haben. Vielmehr lassen sie den Menschen vereinzelt in seinen Ängsten zurück, als Objekt der Unterhaltung und des Kommerzes missbraucht. Zurückbleiben wird auch weitere Verunsicherung, Aberglaube, Zynismus und verstärkter Fatalismus.Mit der zunehmenden Globalisierung scheint manchen das «Ende der Geschichte» heraufzudämmern, von dem der amerikanische Politikwissenschaftler Francis Fukuyama schon nach dem Fall der Mauer sprach. Dass scheinbar stabile historische und politische Konstellationen von globaler Relevanz gleichsam über Nacht zusammenbrechen, ist die prägende Erfahrung unserer Zeit. Der Fall der Berliner Mauer und der darauf folgende Zusammenbruch der Sowjetunion war, nach Jahrzehnten politischer Stagnation, das erste Ereignis dieser Art. Der 11. September 2001 ein weiteres. Jeder Tag kann den nächsten Paukenschlag bringen. So bizzar die Vermarktung verschiedenster Endzeit-Phantasien auch ist, so spiegelt sie doch auch Empfindungen, für die es einen Grund gibt. Und doch lesen wir in der Bibel auch von einer Zeit, in der gelten wird: «… Denkt nicht an das Frühere, und auf das Vergangene achtet nicht! Siehe, ich wirke Neues! Jetzt sprosst es auf. Erkennt ihr es denn nicht?» In dieser Zeit leben wir heute.In den Endzeitreden des Neuen Testaments wird Angst als globales Phänomen als Kennzeichen einer bereits weit fortgeschrittenen Heilsgeschichte genannt. Dieses Zeitzeichen Angst wird eine dramatische Steigerung erfahren, wenn kosmische Ereignisse und Weltgeschehen als Teile eines zusammenhängenden Geschehens offenbar werden.
Von «Angst der Nationen in Ratlosigkeit» ist in Lukas 21,25 die Rede. Die Menschen werden «verschmachten vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen, denn die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden» (aus Luk. 21,26). Die kollektive Befindlichkeit, die man heute weltweit feststellen kann, ist bereits ein deutlich erkennbarer Vorläufer dieser Zeit.Noch ist die Menschheit in der Hyb-ris des «Yes, we can!» gefangen, und doch: Auch hier kippt die Waagschale von der trügerischen Allmachtsphantasie zum Ohnmachtserleben, deutet sich der geweissagte Epochenwandel bereits an. Und so schwindet – obwohl der Mensch in Politik, Wissenschaft und Wirtschaft ungebrochen Allmachtsphantasien auslebt – das Vertrauen, dass der Mensch die Dinge tatsächlich noch im Griff hat. Niemand geht mehr, wie noch in den 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts, davon aus, dass alles im Wesentlichen bleibt, wie es ist – abgesehen von der steten Zunahme an Wohlstand und technologischem Fortschritt.Der Hunger in der Welt, neue Seuchen wie etwa Aids (das ganze nationale Gesellschaften in Afrika zerstört) und die von Wissenschaftlern erwarteten («früher oder später») verheerenden Pandemien, die zunehmende Durchsetzung von Unrecht als Norm und das damit einhergehende «Erkalten der Liebe» (Matth. 24,12), die Kriege und der Terror: All das wird vollends die Angst und die Verzweiflung zur globalen Emotion machen. Es werden (2. Tim. 3,1– 4) «schwere Zeiten eintreten», weil die Menschen in der Gottferne lieblos ­werden.
Was die Bibel beschreibt, ist ein Ausreifen. Die Waagschale des Bösen wird nur solange gefüllt, bis sie sinkt und offenbar macht, dass die Saat längst grünt und aufwächst.Die Überraschung über ihr Aufbrechen wird nicht geringer sein als die über den «Dieb in der Nacht» – obwohl es 2000 Jahre vorbereitet und im Detail angekündigt wurde.Deshalb kann Lukas in seiner Endzeitrede (Luk. 21,28) auch sagen: «Wenn aber diese Dinge anfangen zu geschehen, so blickt auf und hebt eure Häupter empor, weil eure Erlösung naht.» Wir sollen schon heute im Licht des anbrechenden Tages leben. Paulus schreibt vom «aufstehen vom Schlaf». Seinen Weckruf begründet er mit entwaffnender Logik, denn unser Heil ist jetzt «näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden» (Röm. 13,11).factum-magazin.ch

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