Revolution in Tunesien

Der Diktator Sein al-Abidin Ben Ali ist aus dem Land geflohen. Kräfte aus dem politischen Establishment haben in Tunis die Macht übernommen. Das ist das Ergebnis einer Erhebung, die als verzweifelter Sozialprotest begann und als Revolutionsbewegung endete. Und das innerhalb von nur vier Wochen.
Der bedeutendste revolutionäre Faktor war die Jugend, sowohl die hoch gebildete als auch die vielen Unterprivilegierten aus den Vorstädten. Ihr entscheidendes Werkzeug war Facebook (Zeit.de)
So was habe ich noch nicht erlebt!
Da wird eine Diktatur vom Volk hinweg gefegt und was kommt aus Europa ?
NICHTS !!!
Und gerade aus Frankreich, dass
1.sehr gute Verbindungen in das Land hat und
2. gerade aus ihrem revolutionären Erbe heraus Verständnis zeigen sollte,
sind auch eher peinlich berührt als dass sie Anteil nehmen.
Zur Erinnerung, dass ist derselbe Westen der mit Verve für unterdrückte junge Mädchen im Iran die mediale Werbetrommel rührt und alljährlich Krokodilstränen über die chinesische Unterdrückung von Tibetern vergiesst.
Ich habe es selten erlebt, dass derart offensichtlich und krass eine Doppelmoral vorgeführt wurde, denn grausamer weise hat es eine „befreundete“ Diktatur erwischt. Welch eine Ironie!
Und wenn wir von Freiheit reden: Wo ist denn der Anführer der freien Welt, die USA – wo ist Obama, der sich sonst für das Selbstbestimmungsrecht der Völker sonst so stark macht?
Oder sind das alles nur selbstgerechte Sprechblasen? Jetzt kann man ja wohl kaum noch den Chinesen mit dem erhobenen Zeigefinger kommen. Apropos Chinesen, ich glaube die lachen sich gerade scheckig ,genauso wie wahrscheinlich die Mullahs. Vielleicht hätte es aber auch nicht besser für Europa und die USA kommen können, vielleicht ist jetzt die Zeit gekommen umzudenken und Diktaturen ala Mubarak und Gaddafi nicht mehr zu stützen. Ob es Tunesien jetzt besser ergehen wird ist noch längst nicht klart, aber die europäischen Regierungen scheinen mir noch recht fassungslos zu sein. Man hat sich offenbar zu sehr an Ben Ali gewöhnt. (Komment)
Hier mehr Infos über Tunesien.
Tunesien, das kleinste der drei Maghrebländer, erlebte über die Jahrtausende manchen Herrschaftswechsel. 814 v. Chr. gründeten die Phönizier Kathargo, 29 v. Chr. erbaute der römische Kaiser Octavian auf den Trümmern Kathargos eine römische Siedlung. Im 5. Jahrhundert kamen die Vandalen nach Tunesien, Anfang des 6. Jahrhunderts die Byzantiner. Schon im 7. Jahrhundert kam der Islam nach Tunesien, dem die christlichen Berber lange Widerstand leisteten. Heute hat Tunesien 99% Muslime. Zwar ist aus der französischen Kolonial- und Protektoratszeit äusserlich noch manches christliche Erbe erkennbar, dennoch sind die ausländischen und einheimischen Christen unter einer Gesamtbevölkerung von rund 10 Mio. Menschen eine verschwindend kleine Gruppe.
Die aufstrebende tunesische Wirtschaft ist stark auf den Tourismus angewiesen. Viele verdienen ihren Lebensunterhalt in den Fabriken oder mit traditionellen Handwerksberufen, als Beamte oder Angestellte in Wirtschaftsbetrieben und Banken. Gleichzeitig ist die Arbeitslosigkeit hoch, und viele Jugendliche haben keine Perspektive.
In der ganz im Norden gelegenen Hauptstadt Tunis treffen sich regelmässig kleine Gruppen vorwiegend junger tunesischer Christen. In ihren Häusern loben sie mutig Jesus Christus, dem sie nun nachfolgen. Anbetung und Lob auf tunesische Art und Weise mit Trommel und lautem Gesang ist ihnen sehr wichtig, und in der einheimischen Kirche zeigen sich mehr und mehr die tunesische Vielfalt und Kreativität.
Bekennende Christen – besonders im ländlichen Bereich – haben es schwer. Der 24jährige Salah, ein selbstständiger Installateur, wurde vor einigen Jahren Christ und macht daraus auch kein Geheimnis. Beim Gang durch sein Stadtviertel muss er immer wieder verachtende Blicke und Beschimpfungen ertragen, denn ein Konvertit gilt als Verräter an Gemeinschaft und Vaterland. Aufträge für sein kleines Unternehmen erhält er nur noch selten. Diese Geschäftssituation setzt ihn wirtschaftlich stark unter Druck und beschämt ihn vor den Augen seiner Familie.
Die 54jährige Mouna ist Mutter von vier erwachsenen Kindern und lebt von ihrer kleinen Witwenrente. Sie kommt gerade so über die Runden. Seit sie sich als Christin bekannt hat, gewährt ihr der Verkäufer im Laden um die Ecke keinen Kredit mehr, was ansonsten gängige Praxis ist. Auch ihre alten Freundinnen meiden sie, um nicht von ihren eigenen Ehemännern schlecht behandelt zu werden.
Diese harte Wirklichkeit hindert so manchen vom Islam enttäuschten Einheimischen, zu einem Nachfolger Jesu Christi zu werden. Die drohende gesellschaftliche und familiäre Ausgrenzung und die Benachteiligungen sind ein hoher Preis. Enttäuschung durch andere Christen und deren oft zwiespältigen Lebenswandel bewirken, dass junge Konvertiten häufig dem Christsein wieder den Rücken kehren.
Gebetsanliegen
Offenheit in der Bevölkerung für das Evangelium und mutige Konvertiten, die auch die Verantwortung in der einheimischen Kirche übernehmen.
Sichtbare Änderungen im Lebenswandel junger Christen.
Dass die jungen Menschen nach Jesus fragen und nicht nur nach westlichem Lebensstandart. E.Allianz

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