Übrigens, die Pressefreiheit ist nicht von Aufkärern erkämpft worden. Sondern von wem?

Die weit verbreitete Vorstellung, die Pressefreiheit sei religiösen Finstermännern von Vertretern der Aufklärung abgerungen worden, ist falsch. Milton war selber religiös.
 
„Wie der Engländer John Milton (ein Christ) 1644 die Pressefreiheit erfand….Er argumentierte in seinem Essay folgendermaßen: Die Wahrheit braucht die Falschheit, um sich an ihr zu bewähren. Wer sich nicht irrigen, häretischen oder gefährlichen Gedanken aussetzt, der hat gar keine Chance, tugendhaft zu sein. Und wer die Druckfreiheit einschränken wolle, der müsse konsequenterweise auch die Verhaltensweisen regulieren: „Keine Musik dürfte gehört, kein Lied gesetzt oder gesungen werden, wenn es nicht ernst und dorisch wäre … mehr als zwanzig Zensoren müssten in jedem Haus die Lauten, Violinen und Gitarren untersuchen; sie dürften nicht drauflosplappern, wie sie es tun, sondern müssten Vorschriften erhalten, was sie sagen dürfen.“ Für Milton eine absurde Vorstellung.
Später in seinem Essay argumentiert er eigentlich schon ganz wie Sir Karl Popper. Die Wahrheit an sich sei für Sterbliche gar nicht erkennbar, sie liege in Bruchstücken über die Erde verstreut umher. „Wir haben noch nicht alle Fragmente gefunden, ihr Abgeordnete des Ober- und Unterhauses“, schreibt Milton, „und werden es auch nicht tun, bis ihr Herr und Meister wiederkehrt“ – bis also Jesus am Tag des Jüngsten Gerichts die Wahrheit offenbar werden lässt. In der Zwischenzeit müssen wir uns damit begnügen, Scherben einzusammeln: „Duldet nicht, dass Lizenzverbote an jedem Ort der Möglichkeit herumstehen und jene verstören und mit Verboten bedrohen, die weiterhin mit Suchen beschäftigt sind.“ https://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article136468697/Die-Wahrheit-braucht-die-Luege.html
Und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen ­ (Joh 8, 32).
Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater denn durch mich (Joh 14, 6)

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