Vom verbitterteten Waisenkind zu einem der erfolgreichsten Menschen der USA.

Als ich drei Jahre alt war, verliess mein Vater meine Mutter und mich. Er setzte sich eine Pistole an den Kopf und schoss sich einen Teil seines Gehirns weg. Dabei starb er aber nicht und die nächsten 26 Jahre verbrachte er geistig umnachtet in einem Pflegeheim. Er konnte sich zwar Essen in den Mund schieben, hatte aber vergessen, wie man kaut. Er konnte gehen, aber nicht reden. Er war in der Lage sich anzuziehen, wusste aber nicht, wann und wohin man zur Toilette geht.
Meine Mutter hatte grosse emotionale und psychische Probleme. Drei Monate nach dem misslungenen Selbstmordversuch meines Vaters schleppte sie mich von Chicago in einen Vorort zu einem eigenartigen Bau. Ich weinte, aber sie sagte nur, ich solle still sein und mit einem fremden Jungen in einer Ecke mit Bauklötzen spielen. Ich griff nach einem Bauklotz, aber der Junge nahm ihn mir weg. Hilfesuchend blickte ich nach meiner Mutter. Aber die war fort, hatte mich ohne ein Wort der Erklärung verlassen.
Eine fremde Frau sagte: «Sie ist nach Chicago zurückgefahren. Wenn es ihr besser geht, wird sie dich holen.» Ich erinnere mich, wie ich aufstand und laut «nein» schrie. Die Frau sagte: «Hör auf zu heulen oder ich versohle dir den Hintern!» Ich war völlig verängstigt und konnte nicht aufhören zu weinen. Da packte sie mich und schlug mich so lange, bis der Schmerz ihrer Schläge grösser war als der, verlassen worden zu sein.
Die nächsten 14 Jahre lebte ich in diesem Heim. All die Jahre habe ich immer gehofft, dass irgendjemand kommen würde, um mich zu adoptieren oder mich rauszuholen, aber ich wartete vergeblich. Zu meinem Alltag gehörte grosse Einsamkeit. Ich glaubte, dass mein Leben so schlecht war, weil ich nicht gut genug war und es verdiente, so behandelt zu werden.

Mit 17 Jahren wurde ich entlassen. Ich war voller Zorn und hatte nie gelernt, mit meinen Problemen umzugehen oder mit meiner Kindheit klarzukommen. Ich war gut in Sport, wurde aber aus dem Sportclub geworfen, weil ich immer wieder gewalttätige Wutausbrüche bekam. Ich war einfach so verletzt und der Schmerz in mir war so gross, dass ich ihn nicht alleine tragen wollte. Ich wollte, dass auch andere Schmerz spüren, deshalb schlug ich zu.
Im selben Jahr wurde ich angefragt, als Rettungsschwimmer bei einer christlichen Freizeit mitzumachen. Ich dachte: Die müssen verrückt sein, einen Kerl wie mich für diesen Job auszusuchen! Die Mitarbeiter strahlten eine ungewöhnliche Freude, Frieden und Liebe aus. Aber ich erklärte mir das mit ihrer sorglosen Vergangenheit und Kindheit.
Was ich von Jesus verstand war, dass er von Leuten betrogen wurde, denen er vertraut hatte. Und dass er von Vergebung sprach. Aber warum sollte ich mich um Gott kümmern, wenn er sich meine ganze Kindheit hindurch nie hatte blicken lassen?
Immer wieder erzählten mir die Freizeitmitarbeiter von Jesus und da liess ich die Frage zu: Habe ich vielleicht etwas versäumt, weil das Bild eines liebenden, himmlischen Vaters nicht zu meiner Lebenswirklichkeit passt? Ich verstand trotzdem nicht, warum so ein heiliger Gott mit so jemandem wie mir zu tun haben wollte.
Irgendwann entschloss ich mich, zu beten. Ich sagte: «Jesus, wenn es dich gibt und du in meinen Albtraum kommst, mich veränderst und mir meine Schuld vergibst, dann gehöre ich dir. Wenn nicht, bist du ein Betrüger.»
Aber er war kein Betrüger. In genau dem Moment streckte sich der Gott des Universums aus, berührte mein verbittertes Herz und fing an, mein Leben zu verändern. Ich begriff, dass ich ein Kind Gottes bin, dass er mich adoptieren wollte. Mich, den sonst keiner haben wollte, den sozial und emotional armseligen, cholerischen Punk. Statt meiner Wut spürte ich jetzt eine tiefe Hoffnung. (Jesus.ch)
Rob Mitchell hat seine Geschichte niedergeschrieben in dem Buch: «Alleine weinst Du wütender», erschienen im SCM Hännsler Verlag.  (Soulbooks.de)

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