Wie sieht Daniel Böcking sein «Coming Out» heute? Der stellvertretende Chefredakteur von «Bild.de» erzählt wie er zum Glauben kam.

Warum haben Sie den Begriff «Outing» gewählt?
Wir sind eben Bild. «Ich glaube an Jesus» wäre keine Überschrift, die zu uns gepasst hätte. Es war aber auch wirklich ein «Aus-dem-Versteck-Kommen»: Meine engen Freunde wissen, dass ich Christ bin, aber mit einem Vokabular wie «eine Beziehung zu Jesus aufbauen» können viele Menschen wenig anfangen. Ich habe es als Befreiung empfunden, das mal offen zu sagen, und auch im Gebet gespürt, dass es ein richtiger Schritt war. Allerdings habe ich auch gemerkt, dass ich ungern im Mittelpunkt stehe. Es war herausfordernd, als plötzlich alle 30 Sekunden eine Frage per Twitter oder eine E-Mail auf mein Handy kam.

Wie kam es, dass Sie Christ wurden?
Der Glaube war mir mein Leben lang wichtig, wurde aber erst vor einigen Jahren konkret. Nach einem Einsatz auf Haiti liess ich mich bei der Hilfsorganisation Humedica zum Krisenkoordinator ausbilden. Dort habe ich eine Krankenschwester kennengelernt, die mir erklärt hat, dass ich ohne Jesus keine Verbindung zu Gott haben könne. Ich habe dann erkannt: Gläubig zu sein, ist wie ein Sechser im Lotto. Hätte ich im Lotto gewonnen, würde ich wochenlang überlegen, was ich mit dem Geld mache. So habe ich es dann mit dem Glauben auch gemacht und angefangen, richtig darüber nachzudenken, wie Gott mein Leben verändern will.

Wie können Christen in Deutschland sichtbarer werden, auch wenn sie nicht bei einer grossen Zeitung arbeiten?
Indem sie einfach zu ihrem Glauben stehen. In der Bibel ist oft davon die Rede, hinauszugehen und den Menschen vom Glauben zu erzählen. Auch wenn man da manchmal unsicher ist – das Christentum gehört mitten ins Leben!    Quelle: PRO Medienmagazin

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