Europas Siegeszug der Toleranz?

Quo vadis, Europa? Wohin geht es mit der Welt? Zur Zeit ist unser Planet in Aufruhr und die westliche Welt denkt über weltanschauliche, politische und wirtschaftliche Fragen nach wie selten zuvor. Wir erleben eine Teilung der politischen Lager in links und rechts, wirtschaftliche Ängste und zunehmende Unsicherheit der Bürger.

Doch bei all der Politisierung geschieht etwas unterschwellig, was sich unserem Bewusstsein entzieht: Es ist die Vermischung von politischen Lagern und Weltanschauungen. Es ist auch das Vermächtnis von Anders Breivik, aber genauso das Erbe der wahnhaften medialen Aufarbeitung seiner Geschichte. Unsere Verfassung trennt die Religion und den Staat, doch unser Kopf tut das schon lange nicht mehr. Da wo sich heute Links und Rechts gegenüberstehen, steht heute genauso konservativ gegen liberal. Es ist ein Synkretismus der politischen Weltanschauung, ein Zusammenwürfeln von religiösen Ideen und Politik.

Wer konservativ ist, der hat Angst vor Freiheit und vor Pluralität, und diese Angst wird verteufelt und staatsfeindlich erklärt. So wird die Weltanschauung zum politischen Thema. Es wird gemischt, was das Zeug hergibt. Genauso ist das religiöse Votum gegen Abtreibung heute nicht mehr nur Glaubensfrage, es wird auch als antidemokratisch tituliert. Ebenso scheint es mit der Frage zur Homosexualität oder die Frauenfrage in Gemeinden zu sein.

Nur ist der ganze Diskurs eine tote Frage, denn die Antwort steckt schon in der Diskussion. Denn konservative Christen werden langsam aber sicher dadurch mundtot gemacht, dass ihnen “Staatsfeindlichkeit” oder eine “antidemokratische Gesinnung” unterstellt wird. Es gibt gar keine Diskussion, wenn der Verlierer schon fest steht. So entwickelt sich langsam aber sicher eine Eigendynamik in unserer Gesellschaft, die alles in Frage stellt, was die Bibel uns schenkt, nämlich Werte, auf die sich wirklich aufbauen lässt.

Christen sehen sich einem Trend entgegen, der jegliche Auseinandersetzung mit der Wahrheit tabuisiert. Wer noch denkt, es gäbe eine absolute Wahrheit, der stellt sich der Toleranz entgegen, die als einzige fundamentalistische Wahrheit in unserer Gesellschaft zu gelten scheint. C.S. Lewis sagte: “Toleranz ist die Tugend eines Menschen ohne Überzeugung.” Diese Menschen sieht man immer mehr, oder sogar fast nur noch. Überzeugunslosigkeit durchzieht die Jugendkultur wie ein Blitz den Himmel. Wir erleben die Privatisierung des Glaubens und damit den Siegeszug der Toleranz.

Ein Problem bringt diese Sichtweise mit sich: die Machtlosigkeit. Wer den Nächsten in seinem Elend toleriert, weil man ja alles tun und lassen kann, was man will, der wird nichts verändern. Wenn dein Nächster Drogen nimmt, dann tolerierst du das einige Jahre, und dann ist er tot. Wenn deine Freundin abtreiben lässt, dann toleriere es, aber gegen ihre psychischen Ängste danach bist du machtlos. Wenn unsere Jugendlichen rumhuren, dann haben wir das zu tolerieren, stehen ihren seelischen Wunden aber auch machtlos gegenüber.

Gott hätte uns hier tolerieren können, aber das würde nicht dazu passen, dass er mächtig ist, von Elend zu erretten. Er wollte die absolute Wahrheit in die Welt tragen und seinen Sohn senden! Ihm war niemand egal, er schaute sich alle an und weinte über sie. Er hatte Mitleid, Erbarmen, Liebe. Toleranz ist das Eingeständnis des Menschen, das er sich nur um sich dreht, damit er machen kann, was er will.

Jesu Tat am Kreuz ist das Zeugnis für Gottes Liebe, die es nicht länger aushielt, was der Mensch an sich selbst tut. Er stellte der Machtlosigkeit des Menschen gegenüber seinen Sünden seine Allmacht entgegen und besiegte den Tod. Das ist ein wahrer Siegeszug. Ein Sieg, der über das Leben auf der Erde hinaus reicht.

Toleranz ist lieblose Gleichgültigkeit. Gottes Liebe hingegen hat absolute Allgemenigültigkeit. Nur durch ihn kann ein Mensch gerettet werden.

Jesus Christus spricht:

Ich bin der Weg die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, als nur durch mich!

Johannes 14,6

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